Zündsystem tanzte aus der Reihe: Bombe mit Verzögerung entschärft

28. Juni 2013 | Kategorie: Landau, Regional

Mit vereinten Kräften schafften es die Sechs vom Kampfmittelräumdienst, die Bombe zu entschärfen.
Fotos:Ahme

Landau. Auch die aktuelle amerikanische Fliegerbombe (die Letzte war vor cirka 14 Tagen entschärft worden), konnte vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz heute sicher entschärft werden.

Um 10.30 Uhr war die Entschärfung eigentlich angesetzt, um 11 Uhr dann die Nachricht „Es dauert noch“. Dann, 11.43 Uhr machte sich der sechsköpfige Kampfmittelräumdienst um Horst Lenz verspätet an die Arbeit. Diese Bombe aus einem Tieffliegerangriff erforderte umfassende Vorbereitungen. Um 12 Uhr schließlich die von Bürgermeister Hirsch durchgegebene Entwarnung und Meldung, dass alles gut abgelaufen sei.

Er dankte der Bevölkerung, die wiederrum Verständnis für die erneute Evakuierung gezeigt habe, so Ordnungsdezernent Hirsch. Die im Vorfeld notwendige Evakuierung der im 500m-Radius um die Bombe befindlichen Häuser, Unternehmen und Kindergärten verlief ohne Probleme. 24 Personen wurden unter anderem mit Hilfe des DRK evakuiert und nach Ende des Einsatzes auch wieder zurück nach Hause gebracht. Untergebracht wurden sie zwischenzeitlich in der Feuerwache und im Parkstift.

Auch Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer war mit dem Verlauf des gesamten Einsatzes sehr zufrieden; rund 130 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Ordnungsabteilung, Polizei, DRK, THW und schließlich des Kampfmittelräumdienstes waren im Einsatz: „Nach der nun fünften Bombenentschärfung sind alle Einsatzkräfte ein eingespieltes Team“, so Hargesheimer.

Probleme gab es, so hörte man hinterher vor Ort, weil es sich nun um eine Bombe mit Heckzünder handelte, an dem noch das Leitwerk hing.
„Das Zündsystem tanzte etwas aus der Reihe“, sagte Horst Lenz, der dieses Mal vor einer besonderen Herausforderung gestanden hatte. „Es handelte sich um einen speziellen Zünder mit langer Verzögerungszeit, der für Tiefflieger-Angriffe, wie es dieser wohl gewesen war, konzipiert wurde.

Mittels eines speziellen Gerätes, einer Seilscheibe und einer entsprechenden Verlängerung, hielt sich das Team zur Entschaärfung hinter einem Lagerhaus auf.

„Wäre etwas schief gelaufen, wären wir mit dem Leben davon gekommen“ erzählt Lenz. „Ich möchte aber nichts anderes machen“, sagt er.

Wird man sich bald wieder am gleichen Platz zur erneuten Bombenräumung sehen? Das kann natürlich niemand beantworten. Auf jeden Fall wird das ganze Gelände mit Detektoren untersucht – weitere Funde nicht ausgeschlossen.

„Mein Dank geht vor allem an den Kampfmittelräumdienst, der die gefährliche Bombenentschärfung auch diesmal souverän gemeistert hat. Es ist nie Routine und von daher gilt den Mitarbeitern mein großer Respekt vor der geleisteten Arbeit. Außerdem möchte ich den örtlichen Einsatzkräften für ihre erneute  Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit danken“, so Bürgermeister Hirsch.

Das Thema „Kampfmittelräumung“ bleibt in Landau auf der Tagesordnung. Nach Angaben des Ordnungsdezernenten wird der Stadtvorstand bereits zu Beginn der nächsten Woche über mögliche Maßnahmen zur weiteren Flächensondierung entscheiden. (desa/stadt-ld)

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