Donnerstag, 25. April 2024

Welche Branchen haben in der Krise eher profitiert?

15. Juni 2020 | Kategorie: Dienstleistungen, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Klopapier war gerade in den ersten Monaten der Krise der absolute Renner. Bildquelle: @ Alexas_Fotos / Pixabay.comhttps://pixabay.com/de/photos/einkaufen-klopapier-toilettenpapier-4974313/

Die Coronakrise hat für große Einbußen in vielen Branchen gesorgt. Einige Wirtschaftsbereiche erlebten hingegen einen regelrechten Boom.

Diese Branchen profitieren in der Krise

Ob Reiseveranstalter, Messebauer oder Gastronom – die Coronakrise drängt viele Unternehmer an den Rand des Ruins. Doch nicht alle Geschäftsmodelle litten unter dem Lockdown. Die folgenden Branchen haben sogar stark davon profitiert.

1. Online-Gaming

Damit der „Stay-at-Home“-Trend nicht zur öden Isolation mutiert, wandten sich in der Krise mehr Menschen als sonst dem digitalen Entertainment zu. Doch Serien-Streaming kann auf Dauer langweilig werden und viele User wollen Abenteuer und Action lieber selbst erleben, wenn man den Zahlen Glauben schenkt: So vermeldete die Gaming-Plattform Steam im April den Rekordwert von 24,5 Millionen Nutzern; der Taktik-Shooter „Counter Strike: Global Offensive“ konnte sogar 1,1 Millionen User versammeln, die gleichzeitig online zockten.

Keine Überraschung, denn der Fun-Faktor beim Gaming ist offensichtlich: Vom E-Sport bis zum Multiplayer-Rollenspiel ist für jede Stimmung etwas dabei. Und wem der Sinn nach Nervenkitzel und dem Kick eines Überraschungsgewinns steht, findet sein Glück vielleicht im Online-Casino bei Poker, Black Jack und Co. die Anbieter locken mit attraktiven Konditionen, wie sich auf Portalen wie casinobonusxxl.com nachlesen lässt.

2. Lebensmittel-Lieferdienste

Eier, Milch und Tomaten kauften die Bundesbürger lange lieber im klassischen Supermarkt anstatt im Internet. Doch die unbequemen Abstandsregeln und die Mundschutzpflicht im Einzelhandel treibt scheinbar immer mehr Kunden zu Anbietern, die frische Lebensmittel online anbieten.

Hier ist Rewe als größter Lieferdienst deutschlandweit in 75 Städten vertreten, doch konnte den Ansturm kaum bewältigen. Das Unternehmen musste aufgrund des großen Kundenansturms seine Lieferzeiten auf bis zu 14 Tage ausdehnen – eigentlich ein No-Go für Artikel des täglichen Bedarfs.

Regelrecht gesprengt hat der Corona-Boom die Kapazitäten von regionalen Anbietern wie dem rheinischen Online-Supermarkt Picnic. Hier sammelten sich während des Lockdowns rund 70.000 Neukunden auf der Warteliste, wie der Chef des Unternehmens im „Spiegel“ verriet.

Doch neben der Lieferung frei Haus schätzen die Deutschen in Krisenzeiten auch die Inspiration durch neue Kochrezepte. Bei den Anbietern von Kochboxen konnte die Krise ebenfalls den Umsatz steigern. Im Zuge dessen erhöhte beispielsweise das deutsche Kochbox-Unternehmen „Hello Fresh“ seine Wachstumsprognose für 2020 von 22 Prozent auf 55 Prozent.

3. Hygiene und Medikamente

Kaum ging das Virus durch die Medien, reagierten deutsche Durchschnittsverbraucher mit Hamsterkäufen von Toilettenpapier und Desinfektionsmittel. Aber auch die Hausapotheke wurde in den meisten Haushalten mit frei verkäuflichen Präparaten aufgestockt.

Von diesem Trend profitierten Drogerien und Apotheken deutlich – sowohl im stationären Handel als auch auf Online-Plattformen. Laut Statistik wuchs seit März der Apotheken-Umsatz um 30 bis 40 Prozent, Drogerien konnten bis Mitte April sogar 170 Prozent Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

Doch die Vorratskäufe haben wahrscheinlich nur einen begrenzten Effekt auf das Jahresergebnis: Beim Lieblings-Hamsterprodukt, dem Toilettenpapier, beobachteten die Händler bereits im April einen deutlichen Umsatz-Einbruch von 29 Prozent. Hier gilt: Der Durchschnittsverbraucher benötigt in der Krise nicht mehr Hygieneartikel, sondern wollte sich während des Lockdowns nur mit einem gut gefüllten Vorratsschrank beruhigen. Sobald die Bewegungsfreiheit durch die Lockerungen der Regeln wieder wächst, sinkt hier das Sicherheitsbedürfnis.

4. Finanzmärkte

Mit einem Minus von fast 40 Prozent in vier Wochen sorgte Covid-19 beim deutschen Börsenindex DAX für den schnellsten Crash, den die Bundesrepublik je gesehen hat. Allerdings bedeuten Kurseinbrüche nicht, dass der Handel nachlässt. Der Umsatz der digitalen Handelsplattform Xetra stieg während der Krise im März von 5 auf 19 Milliarden Euro pro Handelstag. Damit erzielte sie die höchsten Werte, die in ihrer Geschichte je gemessen wurden.

Folglich profitiert der Finanzmarkt selbst wahrscheinlich am meisten vom gefürchteten Börsencrash. Doch auch viele Anleger können wahrscheinlich zufrieden sein: Nachdem die Märkte im März eingebrochen waren, erholten sich die wichtigen Indices wie DAX und Dow Jones in einer beispiellosen Rally und peilen neue Höchststände an.
Fazit: Es gibt auch Profiteure der Krise

Wirtschaftlich gab es durch Covid-19 nicht in allen Branchen harte Einschnitte. Insbesondere Lebensmittel-Lieferdienste, Hersteller von Hygieneprodukten und Online-Entertainment-Plattformen konnten ihren Kundenstamm ausbauen. Den Online-Diensten könnten die Neukunden durchaus auch nach der Pandemie erhalten bleiben: Denn wer erst realisiert hat, wie viel Spaß man mit Online-Gaming und Co im eigenen Wohnzimmer haben kann, der bleibt auch gern dabei.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen