Vulcan nimmt nachhaltige Wärmelieferung aus Geothermieheizwerk Landau wieder auf

OB Dr. Geißler, Dr. Waßmuth, Dr. Kreuter und Bürgermeister Hartmann (v.l.) geben das Startsignal.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Ein Meilenstein für die klimafreundliche Wärmeversorgung: Vulcan Energy liefert wieder Fernwärme aus dem Geothermieheizwerk Landau an die EnergieSüdwest (ESW).

Den Startschuss gaben Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler, Bürgermeister Lukas Hartmann, ESW-Vorstand Dr. Thomas Waßmuth und Dr. Horst Kreuter, Gründer von Vulcan Energie Ressourcen GmbH, bei einem Termin vor Ort. Statt eines roten Knopfs wurde die Anlage per Laptop gestartet.

„Es ist ein großer Moment“, betonte OB Dr. Geißler. „Die Geothermie hat eine bewegte Geschichte, aber nun starten wir ein riesiges Projekt. Nach hartem Ringen um diesen Standort sind wir sehr glücklich.“

„Die Geothermie galt in Landau als tot“, ergänzte Bürgermeister Hartmann. „Nun freuen wir uns, eine klimaneutrale und kostengünstige Wärmeversorgung für die Stadt zu ermöglichen.“
Dr. Waßmuth hob hervor: „Mit dem Eigentümerwechsel hat ein Paradigmenwechsel hin zur Wärmeversorgung stattgefunden.“

Vulcan startet mit einer Wärmeleistung von bis zu 2 Megawatt (MW), die auf 7 MW ausgebaut werden kann. „Wir wachsen ins Netz hinein“, erklärte Dr. Kreuter und verwies auch auf ein Bundesförderprogramm.

Die Erdwärme fließt direkt in die Heizzentrale der ESW und von dort ins Fernwärmenetz Landau Süd. Ziel ist, bis 2026/27 das Netz nahezu vollständig klimaneutral zu betreiben und ab 2027/28 Teile des innerstädtischen Netzes einzubinden.

Schaltplan in der Heizzentrale
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Bisher wurde Landau Süd hauptsächlich mit Gaskesseln und Blockheizkraftwerken versorgt. Der Umstieg auf Tiefengeothermie reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich – ein Schlüssel für die kommunale Wärmewende.

„Es ist super, dass dank Vulcan wieder klimafreundliche Fernwärme an Landauer Haushalte geliefert wird“, sagte OB Dr. Geißler. „Die Tiefengeothermie ist ein zentraler Baustein unserer kommunalen Wärmeplanung. Erste Haushalte im Süden mit geothermischer Wärme zu versorgen, ist ein starkes Signal für unsere Energiezukunft.“

Bürgermeister Hartmann betonte: „Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen. Geothermie bietet Landau die Chance, die Wärmeversorgung unabhängig, regional und CO₂-frei zu gestalten. So können wir den Landauern ein klimaneutrales Angebot machen und unserer Verantwortung in der Südpfalz gerecht werden.“

Heizzentrale
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Im Projekt HEAT4LANDAU, gefördert mit bis zu 100 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium, plant Vulcan den Ausbau der geothermischen Infrastruktur mit fünf neuen Bohrstandorten und bis zu 24 Bohrungen. Die gewonnene Erdwärme wird ebenfalls ins Netz eingespeist.

„Die Wiederaufnahme der geothermischen Wärmelieferung ist für uns ein bedeutender Meilenstein“, sagte Dr. Waßmuth. „Wir können unsere Netze in Landau-Süd und am ehemaligen Schlachthof wie geplant mit Geothermie versorgen, mittelfristig zu 100 Prozent und sogar ausbauen.“

Neben der Wärmelieferung wird das Thermalwasser in die benachbarte Lithiumextraktionsanlage (LEOP) geleitet, wo Vulcan nachhaltiges Lithium für Batterien gewinnt. So verbindet das Unternehmen erneuerbare Energie mit regionaler Wertschöpfung.

„Mit der Wiederaufnahme der Wärmelieferung setzen wir einen Meilenstein für Landaus nachhaltige Wärmeversorgung“, erklärte Dr. Kreuter. „Unser integriertes Projekt zeigt, wie erneuerbare Ressourcen die lokale Wärmeversorgung stärken und die europäische Batterieindustrie durch grünes Lithium unterstützen.“

Hier kommt das Thermalwasser mit 160 Grad aus 1 Kilometer Tiefe und wird auf ca. 93 Grad mit dem Wärmetauscher hinten rechts runter gekühlt, bevor es in das Fernwärmenetz eingespeist wird.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express