Geothermie mit Lithium-Gewinnung: Vulcan-Untersuchungen beginnen am 18. Oktober

17. Oktober 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Regional

Die Festhalle in Geinsheim war gut besucht.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Geinsheim/Südpfalz. Am 29. September lud die Stadtverwaltung Neustadt nach Geinsheim zu einem Infoabend zur Geothermie ein. Man sucht vor dem Hintergrund drastisch steigender Energiekosten und der Abhängigkeit von Rohstofflieferanten neue Wege regenerativer Energiegewinnung.

Die Wärmeerzeugung ist das eine, die Möglichkeit gleichzeitig auch Lithium für die Batterieherstellung zu gewinnen, das andere.

Die Festhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, ist doch die Geothermie in der Region nicht nur gut gelitten. Es gibt Risiken, die nicht unerheblich sind. So hat sich zum Beispiel die Bürgerintitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V. seit einigen Jahren gegen die Geothermienutzung in Landau positioniert.

Werner Müller war als deren Vertreter vor Ort um sich selbst ein Bild der Veranstaltung zu machen. Auch Betroffene von landwirtschaftlichen Aussiedlerhöfen , therapeutischem Reiten und Tierpensionen stehen kritisch zu dem Projekt und äußerten engagiert gegenüber dem Pfalz-Express ihre Befürchtungen dazu.

Neben Fachexpertisen des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, dem Landesforschungszentrum für Geothermie des Landes Baden-Württemberg sowie der Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH stellte die Vulcan Energie Ressourcen GmbH an diesem Abend ihr Projekt vor.

In Geinsheim soll 2023 eine Probebohrung stattfinden um zu sehen, ob sich eine Förderung lohnen würde. Falls ja, muss Vulcan einen Hauptbetriebsplan und Sonderbetriebspläne vorlegen. Das Landesamt für Geologie und Bergbau entscheidet dann weiter.

Diskussionsbedarf in der Pause war vorhanden.

In der Südpfalz geht es mit Rütteln los

In den zurückliegenden Monaten hatten bereits mehrere Unternehmen, darunter auch die Vulcan Energie Ressourcen GmbH, Anträge beim zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz zur Erteilung einer Aufsuchungserlaubnis von Erdwärme und Lithium gestellt.

Aktuell will die Firma Vulcan am 18. Oktober mit Bodenuntersuchungen beginnen, nachdem jetzt das Landesamt für Geologie und Bergbau zugestimmt hat. Mit sogenannten „Rüttlern“, Vibro-Trucks, die Schwingungen erzeugen, werden 3D-seismische Messungen zunächst in der Südpfalz durchgeführt.

Sowohl Orte an der Südlichen Weinstraße, in Landau sowie Gemeinden im Landkreis Germersheim sind davon betroffen. Laut Medienberichten soll es sich um eine Fläche von insgesamt 80 Quadratkilometern handeln. Die Untersuchungen sollen zwei Wochen dauern.

 

 

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