Donnerstag 10.Juli 2025

VOR-TOUR der Hoffnung: Pfalz-Express-Interview mit Bernhard Sommer

22. Juni 2025 | Kategorie: Allgemein, Regional, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis, Rheinland-Pfalz

 

Jochen Glas, Linnford Nnoli Leitung Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecher, Anja Hermann, Geschäftsführerin, Bernhard Sommer 1. Vorsitzender der Vortour der Hoffnung, Beate Däuwel, Öffentlichkeitsarbeit, Rudi Birkmeyer (v.l.n.r)
Bildquelle: Rolf H.Epple

Dudenhofen. Bernhard Sommer, der erste Vorsitzende der VOR-TOUR der Hoffnung, war am 21. Juni beim Sommerfest des Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen zu Gast, gemeinsam mit seinen beiden Pfalz-Kümmerern, Jochen Glas und Rudi Birkmeyer.

Der Pfalz-Express (PEX) führte zu diesem Anlass ein Interview mit Bernhard Sommer.

PEX: Herr Sommer, warum kommen sie mit ihrer Benfiz-Aktion zum zweiten Mal in die Pfalz?

Bernhard Sommer (BS): Wir haben vor zwei Jahren hier einen wunderbaren und erfolgreichen Auftakt gehabt in Bad Dürkheim und somit in der nördlichen Region und in der Pfalz zwischenzeitlich mit Rudi Birkmeyer, Jochen Glas, Rolf Epple, Georg Starck und ebenso mit Dr. Markus Merk, eine echte Kümmerer-Region etabliert. Und genau deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, diese wunderschöne Region wieder zu besuchen, um hier an drei Tagen Spenden zu sammeln und uns noch bekannter zu machen.

Bernhard Sommer
Bildquelle: Rolf H. Epple

PEX: Was ist denn die größte Herausforderung in der gesamten Vorbereitung einer solchen Tour?

BS: Das ist sicher die Abstimmung mit den jeweiligen Stopp-Orten. Wenn alles perfekt läuft, veranstalten diese ein richtiges Fest für uns und bereiten uns einen großartigen Empfang, wenn wir mit rund 130 Rennradfahrern und unserem gesamten Begleit-Tross, inklusive Polizei, einrollen. Und das Wichtigste ist natürlich, dass wir so viele Spenden wie möglich vor Ort erhalten. Dies kann durch Aktivitäten der Vereine geschehen, ebenso über Firmen und Privatpersonen. Wir wertschätzen jeden Euro, den wir bekommen, für unsere gute Sache.

PEX: Wer bekommt denn das Geld und wieviel haben sie denn im letzten Jahr eingenommen?

BS: Erstmal muss ich anmerken, dass jeder gespendete Euro 1:1 dem guten Zweck zugeführt wird. Wir Hoffnungsradler finanzieren uns komplett aus privaten Mitteln, zahlen alles selbst, wenn wir drei Tage unterwegs sind. Es gibt keinen einzigen Euro, den wir für Verwaltungsaufwendungen investieren müssen. Unsere Spenden gehen an insgesamt rund 50 Institutionen in Rheinland-Pfalz, die sich um krebskranke und hilfsbedürftige Kinder kümmern. So unter anderem auch das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen, oder der Kinderschutzbund „Südliche Weinstraße“ in Landau, um nur zwei Einrichtungen zu erwähnen. Im Jahr 2024 haben wir im Rheinland-Pfälzischen Landtag in Mainz, insgesamt 750.000,- Euro an die rund 50 Institutionen übergeben.

PEX: Wer entscheidet denn über die Spendenzuwendungen und was sind die Kriterien?

BS: Das hat sich im Laufe der letzten 28 Jahre aus dem Vorstand heraus entwickelt. Die relevanten Spendenempfänger stellen Jahr für Jahr einen Antrag bei uns und teilen uns mit, was sie mit unseren Spendengeldern machen, bzw. für welche konkreten Projekte das Geld eingesetzt werden soll. Danach entscheiden wir. Darüber hinaus gibt es ein ärztliches Kuratorium, mit dem wir einmal im Jahr zusammensitzen und uns austauschen. Hier sprechen wir dann über die Förderkriterien, was erforderlich und auch sinnvoll ist.

PEX: Sammeln Sie das gesamte Geld an den drei Tagen?

BS: Nein. Unsere Hoffnungsradler sammeln alle unterjährig eifrig Spenden und wir haben aktuell rund 10 sogenannte „Kümmerer-Regionen“ in Rheinland-Pfalz. Diese veranstalten unterjährig zahlreichen Aktivitäten und Events, um Spenden zu generieren. Diese Spenden übergeben unsere „Kümmerer“ dann bei der rollenden VOR-TOUR, wenn wir also unterwegs sind. Aus diesen Kümmerer-Regionen kommen rund zwei Drittel aller Einnahmen. Ein Drittel kommt dann in den drei Tagen zusammen, wenn wir mit dem Rad in den unterschiedlichen Regionen in Rheinland-Pfalz unterwegs sind. Konkret dann an den verschiedenen Stopp-Orten. In der Pfalz sind das in diesem Jahr 18 Stück.

PEX: Wenn Sie jetzt mal aus der Vogelperspektive auf ihre Organisation schauen, welches sind denn so ihre größten Herausforderungen für die Zukunft?

BS: Ganz klar, Nachwuchs für unsere VOR-TOUR zu generieren. Wir suchen junge Radfahrer/innen, die sich uns anschließen und sich für unsere gute Sache einsetzen. Also Menschen, die gerne Rennrad fahren und gleichzeitig etwas Gutes tun möchten.

Die sind herzlich willkommen bei uns und dürfen gerne in einer unserer Kümmerer-Regionen mitmachen. Und natürlich weiter Spenden zu generieren, um weiter die Chancen auf Heilung bei der tückischen Krankheit Krebs zu voranzutreiben. Gemeinsam mit der „TOUR der Hoffnung“, die bundesweit unterwegs ist, spenden wir jedes Jahr eine beachtliche Summe, die der Krebsforschung zur Verfügung gestellt wird. Hier wurden über die letzten drei Jahrzehnte enorme Fortschritte erzielt und die Heilungschancen sind deutlich größer geworden. Und Sie wissen ja, gesunde Kinder haben tausend Wünsche. Und ein krebskrankes Kind in der Regel nur einen einzigen, nämlich wieder gesund zu werden.

Bildquelle: Rolf H. Epple

PEX: Das hört sich alles sehr gut und sinnvoll an, haben Sie denn auch prominente Mitradler an ihrer Seite, die Ihre gute Sache unterstützen? 

BS: Ja, selbstverständlich. In der Pfalz ist das allen voran Dr. Markus Merk, der uns tatkräftig unterstützt und zwischenzeitlich auch als Botschafter für unsere gute Sache mit auf dem Rennrad unterwegs ist und uns bei einigen Veranstaltungen unter die Arme greift, so wie jüngst bei einem großen Wirtschaftsforum im Westerwald, mit einem sehr interessanten und spannenden Vortrag.

Besonders erwähnenswert sind Eberhard Gienger, ehemaliger Medaillengewinner im Kunstturnen bei olympischen Spielen, so wie auch Klaus Renz, ehemaliger Weltmeister im Fallschirmspringen. Die Beiden kommen an einigen Stopp-Orten mit dem Fallschirm aus der Luft und landen auf den vorgesehenen Plätzen. Das ist eine große Attraktion für unser Publikum.

Und wir haben mit Oliver Mager einen Stimmungsgaranten als Sänger dabei, der bei jedem Stopp die Bühne rockt und das Publikum animiert, mit uns eine stimmungsvolle Polonaise durchzuführen. Und in diesem Jahr freuen wir uns besonders auf die Deutschen Weinmajestäten, die drei Tage mit uns radeln. Das ist in der Pfalz natürlich fast ein „Muss“. Und für einen Tag und ein paar Kilometer hat sich sogar unser Ministerpräsident Alexander Schweitzer auf dem Rennrad angekündigt.

Disclaimer:
Die VOR-TOUR der Hoffnung ist die größte Benefiz-Radveranstaltung in Rheinland-Pfalz und rollt seit 1996 für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder. Die Hoffnungsradler starten am 4. Juli 2025, jeweils von Landau aus, auf drei Tagesetappen und sammeln an insgesamt 18 Stopp-Orten Spenden für ihre große Mission.

Bildquelle Rolf H. Epple

 

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