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Urkunden in Annweiler übergeben: Insgesamt 368 Mobile Retter im Einsatz

7. Mai 2019 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Aus den Händen von Landrat Dietmar Seefeldt, dem zuständigen Kreisbeigeordneten Helmut Geißer und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler, Christian Burkhart, konnten 60 „neue“ Mobile Retter in Annweiler ihre Ernennungsurkunden entgegennehmen.
Foto: kv-süw

Annweiler. Vor einem Jahr wurden die Verträge mit dem Verein Mobile Retter e.V. vom Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau unterzeichnet, seit September ist das System der Mobilen Retter aktiv. Bereits 368 Mobile Retter aus dem Landkreis SÜW, der Stadt Landau und weitere aus angrenzenden Landkreisen sind registriert, geschult und einsatzbereit.

Landrat Dietmar Seefeldt, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer und Bürgermeister Christian Burkhart bedankten sich bei den engagierten Mobilen Rettern.

„Die meisten ehrenamtlichen Mobilen Retter im Landkreis stellt die Verbandsgemeinde Landau-Land mit 63 Mobilen Rettern, gefolgt von Annweiler (53), Bad Bergzabern (50) und Maikammer (48). Auch die Bürger aus der Verbandsgemeinde Offenbach sind mit 31 Mobilen Rettern, Edenkoben sind mit 24 und Herxheim mit 15 Mobilen Rettern aktiv.

Die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und sich für die Mitmenschen einzusetzen ist überragend und macht mich stolz. Wir stoßen im Landkreis und in der Stadt Landau auf große Motivation und Begeisterung. Dass alleine im Landkreis seit dem Start des Systems mittlerweile 284 Mobile Retter im Einsatz sind, finde ich bewundernswert“, lobt Landrat Dietmar Seefeldt das Engagement der Bürger und betont weiter: „Beim Startschuss Anfang September hatten wir uns zum Ziel gesetzt bis zum Jahresende 100 Mobile Retter in Landkreis und Stadt zu haben. Bereits im Oktober war dieses Ziel mit 200 ausgebildeten Personen überschritten. Ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung sind 368 Personen als Mobile Retter einsatzbereit, das ist ein großartiger Erfolg und ein deutliches Zeichen dafür, dass das System Zuspruch findet und angenommen wird.“

Die Stadt Landau stellt aktuell 64 Mobile Retter, weitere 20 Personen aus angrenzenden Landkreisen wurden ebenfalls geschult. Im Jahr 2019 sind die Mobilen Retter im Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau zu 141 Einsätzen in Ergänzung des Rettungsdienstes gerufen worden.

Landrat Dietmar Seefeldt, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer und Bürgermeister Christian Burkhart dankten allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz, die sich als Mobiler Retter zur Verfügung stellen und rufen weitere Interessierte auf, sich zu engagieren und bei der Projektleitung zu melden.

Hintergrund

Am 11. Mai 2018 erfolgte der Vertragsabschluss mit den Rettern und die Schulung der ersten Mentoren im Landkreis. Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung und der Anpassung an das neue Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstelle Südpfalz kam es zu Verzögerungen. Am 5. September 2018 fiel der Startschuss für die Mobilen Retter in der Stadt Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße.

Beim plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit ist eine schnelle, professionelle, medizinische Hilfe oft lebensentscheidend für den in Not geratenen Menschen. Trotz eines gut strukturierten Rettungsdienstes vergehen nach Eingang des Notrufes bei den Leitstellen bis zu acht Minuten bis zum Eintreffen der ersten Rettungskräfte. Minuten, die über das Überleben oder dauerhafte Schädigungen des Gehirns entscheiden können.

Über ein innovatives, App-gestütztes Alarmierungssystem kann jetzt zeitgleich zum Rettungsdienst und Notarzt ein sich möglicherweise zufällig in unmittelbarer Einsatznähe befindlicher, medizinisch qualifizierter Ersthelfer, der sogenannte „Mobile Retter“ über sein Smartphone aufgespürt und alarmiert werden. Diese Ersthelfer sind (Not)Ärzte, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Rettungshelfer, Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Sanitätsdienstmitarbeiter – Hilfsorganisationen, Betriebssanitäter, Feuerwehrkräfte, Rettungsschwimmer oder Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die unmittelbare medizinische Versorgung des Betroffenen oder qualifizierte Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

Der Regel-Rettungsdienst und die First Responder Einheiten werden in unveränderter Weise alarmiert.  Wichtig zu wissen für die Bevölkerung: Die Mobilen Retter kommen nicht in Einsatzfahrzeugen oder erscheinen in Dienstkleidung – sie kommen als „Experte“ aus der Nachbarschaft oder näheren Umgebung und wurden durch ihre Handy-App zum Einsatzort alarmiert.

Vor ihrer Bestellung wurden die Mobilen Retter durch Mentoren qualifiziert und geschult. Diese Mentoren sind die Schnittstelle zwischen Projektleitung beziehungsweise Verwaltung und den Mobilen Rettern in der jeweiligen Hilfsorganisation. Sie beantworten einfache Fragen der Mobilen Retter oder stellen den Kontakt zu der Projektleitung her. Auch weiterhin werden die Mentoren zukünftige Mobile Retter eigenständig ausbilden.

Als Ansprechpartner und für Fragen zum System der Mobilen Retter steht der Projektleiter Markus Gerstle unter der E-Mail Adresse markus.gerstle@mobile-retter.de gerne zur Verfügung.

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