„Mobile Retter“ im Landkreis SÜW und der Stadt Landau: Verträge sind unterzeichnet und die ersten Mentoren geschult

12. Mai 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional

Landrat Seefeldt (l.), Thomas Hirsch (6.v.l.), Beigeordneter Helmut Geißer (r.), Stefan Prasse (3.v.l.) mit den Mentoren.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau/SÜW. 5000 mobile Retter in ganz Deutschland gibt es und es werden immer mehr: Ein weiterer Schritt zur Einführung des Systems der Mobilen Retter wurde am 11. Mai getan.

12 Landkreise haben sich schon angeschlossen: Gütersloh war Vorreiter, dann folgte auch schon der Landkreis Germersheim – der Landkreis Südwestpfalz wird demnächst folgen.

Im Kreishaus trafen sich Landrat Dietmar Seefeldt und OB Thomas Hirsch, um eine Vereinbarung mit dem Verein „Mobile Retter“ und dessen Geschäftsführer Stefan Prasse zu unterzeichnen.

Nach der Unterzeichnung der Verträge wurden acht Mentoren im Kreishaus geschult. Ab Anfang Juni wird das System in der Stadt und im Landkreis in den „Live-Betrieb“ gehen.

Bessere Chance für den Patienten, zu überleben

Für Prasse und die Unterzeichner ist klar, dass die mobilen Retter eine effektive Ergänzung zum bestehenden Rettungsdienst darstellen und man schon nachweislich dutzende Menschen habe retten können: „Es könnten aber mehrere tausend werden“, ist sich Prasse sicher.

Seefeldt und Hirsch dazu: „ Je schneller bei Herz-Kreislauf-Stillständen mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen wird, desto höher ist die Chance eines Patienten zu überleben oder keine dauerhaften Schäden des Gehirns zu erleiden. Mehr ausgebildete Ersthelfer, intelligente Alarmierungssysteme und eine deutliche Zunahme der Laienreanimationen sind dabei ein entscheidender Weg zu mehr Erfolg.“

Der Landauer OB bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Landrat Seefeldt, der noch als Beigeordneter des Landkreises Germersheim die mobilen Retter dort unterstützt hat und sich nun für die Idee als Landrat für den Kreis Südliche Weinstraße besonders eingesetzt habe.

Vertragsunterzeichnung: Landrat Seefeldt, Stefan Prasse und Thomas Hirsch.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Projekt „Mobile Retter“

Das Projekt basiert auf einem engmaschigen Netz an registrierten „Qualifizierten Ersthelfern“, die über ihre Smartphone-App mittels ortsbezogenen Diensten von der Integrierten Leitstelle Südpfalz in Landau benachrichtigt und – bei Bedarf – beauftragt werden.

Dabei wird die bei einem hinreichend engmaschigen Netz an qualifizierten Ersthelfern wahrscheinliche räumliche Nähe und zeitlich schnelle Erreichbarkeit eines Einsatzortes durch einen verfügbaren qualifizierten Ersthelfer genutzt.

Der Regel-Rettungsdienst und die First Responder Einheiten werden in unveränderter Weise alarmiert. Der qualifizierte Ersthelfer leitet eine erste medizinische Versorgung des Patienten zur Verminderung des therapiefreien Intervalls bis zum Eintreffen des Regelrettungsdienstes bzw. der First Responder Einheit ein.

Um eine möglichst optimale Versorgungsqualität der Patienten zu gewährleisten, werden an die qualifizierten Ersthelfer besondere Qualifizierungs- und Teilnahmevoraussetzungen gestellt.

Diese werden vor Bestellung als Mobile Retter durch Mentoren qualifiziert und geschult. Als qualifizierte Ersthelfer kommen vor allem folgende Personengruppen in Betracht: (Not)Ärzte, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Rettungshelfer, Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Sanitätsdienstmitarbeiter – Hilfsorganisationen, Betriebssanitäter, Feuerwehrkräfte, Rettungsschwimmer, Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, Arzthelferinnen etc.:“Alle, die physisch und psychisch dafür in der Lage sind“, so Prasse.

Die geschulten Mentoren sind die Schnittstelle zwischen Projektleitung bzw. Verwaltung und den Mobilen Rettern in der jeweiligen Hilfsorganisation. Sie beantworten einfache Fragen der Mobilen Retter oder stellen den Kontakt zu der Projektleitung her. Die Mentoren bilden weiterhin die zukünftigen Mobilen Retter eigenständig aus.

„Interessierte Bürger aus den genannten Personenkreisen, die sich als Mobile Retter registrieren und schulen lassen wollen, werden aufgerufen, sich mit der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße oder der Stadt Landau in Verbindung zu setzen“, so Landrat Seefeldt.

Als Ansprechpartner und für Fragen zum System der Mobilen Retter steht der hauptamtliche Kreisfeuerwehrinspekteur des Landkreises SÜW, Jens Thiele, unter der Telefonnummer 06341-940 561  zur Verfügung. (desa/kv-süw)

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