Samstag, 27. April 2024

Umfrage: Mehrheit für doppelte Widerspruchslösung bei Organspenden

5. April 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Organspendeausweis

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Mehrheit der Bundesbürger kann sich mit der Organspende-Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anfreunden.

Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für das Nachrichtenmagazin Focus. Demnach geben 56 Prozent der Befragten an, dass sie damit einverstanden wären, im Todesfall grundsätzlich als Organspender zu gelten, solange sie einer Spende zu Lebenszeiten nicht widersprochen haben.

41 Prozent lehnen den Vorschlag des Gesundheitsministers ab. Besonders hoch ist die Zustimmung mit 70 Prozent unter Anhängern der Grünen, gefolgt von den Anhängern der SPD (66 Prozent), Linkspartei (62 Prozent), Union (53 Prozent), FDP (51 Prozent) und AfD (50 Prozent).

Spahn hatte die „doppelte Widerspruchslösung“ genannte Initiative diese Woche als Gruppenantrag in den Bundestag eingebracht. Wer verhindern will, dass nach seinem Tod Organe entnommen werden, muss sich demnach in ein Register eintragen lassen. Der Eintrag in diesem Register kann jederzeit geändert werden. Für die Erhebung wurden am 2. und 3. April 2019 insgesamt 1.012 Personen befragt. (dts Nachrichtenagentur)

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4 Kommentare auf "Umfrage: Mehrheit für doppelte Widerspruchslösung bei Organspenden"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    In der Schweiz gibt es die in einer echten Demokratir einzig legitime Art von Meinungsumfragen: Volksabstimmungen!

    • Maxim V. sagt:

      Genau! Wie wär es denn auch mit einer Volksabstimmung über die Todesstrafe oder dem Verbleib in der EU (siehe das Brexit-Chaos)?
      Bestimmte Themen (darunter zählt auch Organspende) können nicht mit einer einfachen Ja-Nein Abstimmung getroffen werden. Dafür ist das Volk schlicht zu blöd! Lesen Sie mal „Psychologie der Massen“ von Gustave Le Bon bevor Sie sich Volksabstimmungen hierzulande wünschen. Für ein kleines Land wie der Schweiz mag das funktionieren (Fläche von NRW) aber nicht für ein Land wie Deutschland.

  2. Diego sagt:

    Ich persönlich halte nicht besonders viel von der Widerspruchslösung, da so ziemlich viel mist getrieben werden kann.
    Wenn ich Tot bin und mein Widerspruch plötzlich verschwindet, kontrolliert es niemand mehr bzw. es ist nicht mehr nachvollziehbar.

    Transparenter wäre es, wenn jeder direkt gefragt wird und zustimmen bzw. ablehnen kann.
    Im zweifelsfall, ohne eindeutige Antwort eher keine Organentnahme.

    Wie auch vor Gericht: “ Im Zweifelsfall für den Angeklagten“

    • Maxim V. sagt:

      Aha, und welcher Mist kann da getrieben werden? In Österreich besteht die Widerspruchslösung seit Jahren und ich kann Ihnen aus erster Hand sagen, dass es keinerlei Probleme gibt. Wer nicht Organspender sein will, kann sich in ein Register eintragen und fertig. Im Übrigen sind Sie automatisch Organspender falls Sie in Österreich Urlaub machen und während des Urlaubs versterben.
      Ich persönlich wünsche mir, dass es genau umgekehrt laufen sollte: Diejenigen, die nicht gewillt sind Organe nach dem Tod zu spenden, sollen auch kein Anrecht darauf haben eines zu Lebzeiten zu bekommen. Da können solche Leute soviel um ein Organ / ihr Leben winseln; wer nicht bereit ist, seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, hat auch kein Anrecht darauf, dass ihm die Gesellschaft hilft.