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Über ein Drittel der Ärzte im Kreis Germersheim über 65 Jahre – Brandl: Zukunft der Ärzteversorgung ungewiss

23. Dezember 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
Symbolbild: Pfalz-Express

Symbolbild: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) sieht die Zukunft der ärztlichen Versorgung im Land mit Sorge. Die CDU-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz hat sich mit einer Großen Anfrage zur aktuellen Situation und Entwicklung der Ärzteversorgung an die Landesregierung gewandt. Die Antworten bestätigten eine besorgniserregende Situation, so Brandl.

Aktuell ist die Ärzteversorgung in den meisten Fachgebieten gut. Jedoch werden in den kommenden Jahren zahlreiche niedergelassene Ärzte in den Ruhestand gehen – landesweit sind 30 Prozent älter als 60 Jahre, 14 Prozent sogar älter als 65 Jahre.

Im Kreis Germersheim sind mit 38 Prozent weit über einem Drittel der niedergelassenen Ärzte über 60, 18 Prozent über 65 Jahre. Damit ist der Kreis beinahe Schlusslicht unter den 28 Kreisen und kreisfreien Städten.

„Die Weiterentwicklung und Sicherung der ärztlichen Versorgung ist ein ganz gravierender Aspekt der Lebensqualität und eine für die Zukunft der Region unverzichtbare Säule“, so Brandl. Die sich wandelnde Altersstruktur habe auch einen steigenden Behandlungsbedarf im Bevölkerungsdurchschnitt zur Folge. Die Landespolitik müsse alles daransetzen, ihr Möglichstes zu einer zuverlässigen Ärzteversorgung beizutragen.

Die rheinland-pfälzischen CDU-Fraktion zeige Möglichkeiten auf, so Brandl, und stellt drei Kernforderungen:

  • „Rheinland-Pfalz braucht endlich einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin, wie ihn alle anderen Bundesländer bereits haben.
  • Rheinland-Pfalz braucht mehr Studienplätze für Medizin – aktuell werden bei Weitem nicht ausreichend viele Ärzte ausgebildet.
  • Der sehr strenge Numerus Clausus muss als Zugangsvoraussetzung zum Medizinstudium zugunsten anderer, wichtiger Qualitäten an Bedeutung abgeben.“
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