Treibstoff-Ablässe über dem Pfälzerwald: Bundestagskandidat Florian Bilic (CDU) sieht Aufklärungsbedarf

3. September 2021 | Kategorie: Bundestagswahl 2021, Politik regional, Regional, Südwestpfalz und Westpfalz

Blick über den Pfälzerwald (größtes geschlossenes Waldgebiet Deutschlands).
Foto: Werner G. Stähle

Pirmasens. Schon wieder wurden auf den Pfälzerwald tausende Liter Kerosin versprüht.

Ausweislich der aktuellen „Veröffentlichung von Treibstoffablässen im deutschen Luftraum“ des Luftfahrtbundesamtes (Braunschweig) sind am 24 August dieses Jahres „50 Tonnen“ über dem „westlichen Bayern und südlichen Rheinland-Pfalz“ und am 28. August „15 Tonnen“ über dem „westlichen Rheinland-Pfalz“ verteilt worden.

Es hätten ein „medizinischer Notfall“ vorgelegen (24.8.) beziehungsweise „technische Probleme“ (28.8.) lautet die Begründung. Florian Bilic, Bundestagskandidat der CDU im Wahlkreis Pirmasens sieht nun diesbezüglich „definitiv Aufklärungsbedarf“.

„Auch bei diesem Vorfall hätte ich mir eine genauere Begründung gewünscht. Es ist selbstverständlich, dass in Notsituationen Kerosin abgelassen werden muss und dies dann auch ohne Frage berechtigterweise passieren darf.“ Die Fluglinien seien es der Bevölkerung allerdings schuldig, genauere Angaben zu den Ablässen zu machen. Es könne nicht sein, dass weit gefasste Erklärungen wie etwa „technische Störungen“ oder „allgemeine Notfälle“ ausreichen, um einen solchen Ablass zu rechtfertigen. Dies gelte vor allem für zivile Flugzeuge, die das Gros der Kerosinablässe verursachten, betont Florian Bilic.

Strafzahlungen für abgelassenes Kerosin seien nicht von Notwendigkeit, erklärte er auf die Frage ob er eine Bepreisung nach Ausstoßmenge für zielführend halte, wie dies der Landtagsabgeordnete Thomas Weiner (Pirmasens, CDU) vor einiger Zeit gefordert hatte.

Es liege an der rheinland-pfälzischen Landesregierung die notwendige Infrastruktur für verlässliche Messungen zu installieren, betont Florian Bilic. „Dieser Aufforderung kommt das Land seit Jahren nicht vernünftig nach“, konstatiert er.

Nur durch Messungen, die valide Zahlen liefern können, sei genau festzustellen, welche Auswirkungen der Kerosinablass tatsächlich hat. Es sei an der Zeit, dass sich die SPD-geführte Landesregierung der Sache annehme und ihre Informationspflicht ausreichend erfülle. „Es müssen auf jeden Fall weitere Schritte unternommen werden.“

Für ihn als Bundestagskandidat werde „genau dieses Thema“ auch in Zukunft eine größere Rolle spielen. Er wolle sich diesbezüglich in Berlin stark machen und für mehr Transparenz werben, kündigt der 27jährige Pirmasenser an. „Die anliegenden Bürger haben ein Recht auf den Erhalt dieser Informationen.“ (Werner G. Stähle)

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