Tourismustag 2012: Regionale Identität, Kultur und Natur ist Schlüssel für nachhaltigen Tourismus

30. November 2012 | Kategorie: Regional, Rheinland-Pfalz

Im Hotel „Das Wormser“ hatten sich viele Interessierte zum Rheinland-PFalz-Touristiktag eingefunden. Fotos: Ahme

Worms. Der Tourismustag 2012, der in diesem Jahr in Worms stattfand, stand unter dem Motto „Profil gewinnen durch regionale Identität“. Mehr als 400 Akteure der Branche informierten sich darüber, wie Tourismusanbieter von einer stärkeren Fokussierung profitieren können. Gemeinsam mit Referenten und Unternehmen wurde in drei unterschiedlichen Themenschwerpunkten über die Chancen und Herausforderungen von regionaler Identität und Kultur diskutiert.

Wie schon OB Michael Kissel in seinem Grußwort voranstellte, ist Tourismus auch für Städte ein wesentlicher Wirtschaftzweig. Die Stadt Worms zum Beispiel, habe dieses Konzept stetig weiter entwickelt. „Worms hat mit den Nibelungenfestspielen richtig gute Arbeit geleistet“, lobte Ministerin Lemke.

Kissel weiter: „Die Vernetzung mit anderen Institutionen ist wichtiger Bestandteil dieser Anstrengungen.“ Eine Stärkung des Tourismus bedeute gleichzeitig die Stabilisierung der Arbeitsmarktsituation bzw. eine Verbesserung derselben, einhergehend mit dem Ausbau der Wertschöpfung für die Stadt.“

Das Land Rheinland-Pfalz hat die Weichen für einen noch besseren Tourismus gestellt: Die Tourismusstrategie 2015, um die es beim Touristiktag ging, konzentriert sich seit 2008 auf die Themen Wandern, Radwandern, Wein und Gesundheit. „Viele Regionen unseres Landes verfügen wegen ihres kulturellen Erbes, ihres Brauchtums, ihrer typischen Landschaften und ihrer regionalen Produkte über einzigartige Profile. Sie bedeuten eine Alleinstellung im Wettbewerb und befähigen zu Profilierung und Wertschöpfung“, sagte die Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Eveline Lemke. „Die Tourismusstrategie 2015 ist gut gelungen. Die Frage ist: Welches Bild von Rheinland-Pfalz müssen wir vermitteln, damit die Gäste wiederkommen? Der Schlüssel dafür sind die Begriffe „Regionalität, Kultur und Natur“. Dazu gehörten nicht zuletzt auch der Wein und seine Weinhoheiten, bekräftigte Lemke. Die im Sommer vorgestellte Fortschreibung der Tourismusstrategie umfasse zudem die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit: „Wir setzen auf einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Tourismus.“ Große Chancen für die touristische Zukunft sieht Lemke auch in neuen Technologien wie „Projekt Galileo“ (Navigation) und den sozialen Netzwerken (Facebook etc.)

Moderator Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH begreift den Tourismus als Leitbranche in Rheinland-Pfalz, der 190.000 Arbeitsplätze bietet. „ Jede 4. Familie lebt vom Tourismus in Rheinland-Pfalz“, sagte Schloemer. Er wies außerdem auf den neuen Wettbewerb “Gastgeber des Jahres 2014“ hin, der mit dem Tourismustag eingeläutet wurde. Noch bis Mitte März können sich Betriebe bewerben. Ein Schwerpunkt in eben diesem Gastgewerbe bildet die Unternehmensnachfolge. Hier sieht Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz Landesverbandes folgendes Problem: „Viele unserer Betriebe stehen in den kommenden 5 bis 10 Jahren zur Übernahme an.“ In Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft, Verkehr und Weinbau hat DEHOGA deshalb den Förderleitfaden „Fit für den Tourismus“ herausgebracht. Man führt in Kooperation mit der Investitions- und Strukturbank gemeinsame Workshops zum Thema Unternehmensnachfolge durch und hat zur Unternehmensnachfolge im Gastgewerbe ein eigenes Portal eingerichtet. Thomas Langhauser, Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, bricht eine Lanze für die Duale Ausbildung im Gastgewerbe, die „sehr wert geschätzt“ würde. Danach könne man sich weiter qualifizieren und studieren. „Wir müssen aber trotzdem auch die Seiteneinsteiger in die Gastronomie holen“.

„Tourismus ist ein harter Standortfaktor“ betonte Werner Klöckner, Vorsitzender des Tourismus- und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz e. V. „Wie schon Herr Langhauser erkannt hat, bekommt eine Industriestadt nur Facharbeiter, wenn man ihnen ein lebens- und liebenswertes Umfeld bietet.“

„Wir sind im Schulterschluss unterwegs um den Tourismus nach vorne zu bringen“, fasste Moderator Schloemer das Ergebnis der Diskussionsrunde der Vertreter von Land, DEHOGA, IHK, Tourismusverband Rheinland-Pfalz und Heilbäderverband zusammen. (desa)

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