In Wörth sorgt die Entscheidung der Stadtverwaltung, die Toilettenanlage im Bürgerpark nur zu sanieren anstatt – wie im Haushalt 2023/2024 vorgesehen – eine neue zu errichten, für Kritik seitens der SPD-Stadtratsfraktion. Die Fraktion sieht darin eine verpasste Chance für eine nachhaltigere und kosteneffizientere Lösung.
Helmut Wesper, Ortsvorsteher von Wörth und SPD-Stadtratsmitglied, betont, dass sich der Ortsbeirat bereits 2022 für eine neue Toilettenanlage im Bürgerpark ausgesprochen und entsprechende Mittel im Doppelhaushalt 2023/2024 bereitgestellt habe.
„Anstatt einer zukunftsweisenden Investition, die den Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird, wurde die alte Anlage lediglich auf Vordermann gebracht. Es war vorgesehen, die Mittel gezielt für eine neue, moderne Toilette zu verwenden – dies war Konsens im Stadtrat“, so Wesper in einer Mitteilung.
Er weist darauf hin, dass die monatlichen Kosten für Instandhaltung und Reinigung der alten Toilettenanlage bei über 1.200 Euro lägen, was sich im Jahr auf eine beachtliche Summe addiere. „Eine neue Toilettenanlage wäre ein wichtiger Schritt, um die städtische Infrastruktur zu verbessern und langfristig die Kosten im Rahmen zu halten“, ergänzt Wesper und fordert die Stadtverwaltung auf, eine zeitgemäße Lösung ernsthaft zu prüfen und umzusetzen.
Weiß: Neue Anlage wenig nachhaltig
Bürgermeister Steffen Weiß (FWG) äußerte auf Anfrage des Pfalz-Express, dass die Sanierung der Toilettenanlage bereits im Juli – noch vor seinem Amtsantritt – abgeschlossen wurde. Es sei jedoch wenig nachhaltig, eine funktionsfähige Anlage abzureißen und durch eine neue zu ersetzen. „Man kann es kritisch sehen, dass eine vorhandene Anlage mit geringem Kostenaufwand instandgesetzt wurde und den Bau einer neuen Toilettenanlage fordern. Eine grundsätzlich funktionsfähige Anlage abzureißen, ist aber wenig nachhaltig.“
Weiß äußerte zudem, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in den letzten Monaten zahlreiche Projekte abgewickelt und zusätzliche Aufgaben bearbeitet hätten. Er wolle sich nicht der Kritik aus den Reihen der SPD-Fraktion anschließen. „Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben eine Reihe von Projekten abgewickelt und zusätzliche Themen bearbeitet.“
Er und seine Beigeordneten, die seit dem 10. September 2024 im Amt sind, seien dabei, eine „ehrliche Bestandsaufnahme“ und eine Prioritätenliste zu erstellen. „Der kommende Doppelhaushalt wird weniger Visionen und Zukunftsprojekte enthalten, und wir werden uns verschulden müssen. Unser Fokus liegt auf der Sanierung unseres Gebäudebestands, der Fortführung laufender Projekte und darauf, dass in den städtischen Hallen und Gebäuden die Heizungen funktionieren und warmes Wasser bereitsteht.“
Darüber hinaus zeigt sich Weiß überrascht, dass die SPD den Weg über eine Pressemitteilung gewählt habe, obwohl das Thema in der letzten Stadtratssitzung und in den kommenden Ortsbeiratssitzungen besprochen werden könnte. „Wir können doch gerne in den dafür vorgesehenen Gremien darüber reden. Aber möglicherweise geht es gar nicht um die Sache, sondern um Aufmerksamkeit.“
Die SPD-Fraktion indes will die Diskussion weiter kritisch begleiten und sich für eine „nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur im Wörther Bürgerpark einsetzen.“
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