Freitag 14.November 2025

Tödliche Schüsse in Ludwigshafen: Ermittlungen deuten auf Notwehr hin

17. Oktober 2025 | Kategorie: Ludwigshafen, Rhein-Pfalz-Kreis

Symbolbild: Pfalz-Express

Ludwigshafen – Die tödlichen Schüsse vom 20. September 2025 in Ludwigshafen beschäftigen weiterhin Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein 26-jähriger Mann kam dabei ums Leben, ein weiterer wurde verletzt. Nun gibt es neue Erkenntnisse, die das Geschehen in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Der 20-jährige Tatverdächtige, der zunächst per Haftbefehl gesucht wurde, hatte sich freiwillig bei den Ermittlungsbehörden gemeldet. Nach seiner Aussage war er am Abend des Vorfalls mit einem Freund aus privaten Gründen in Maudach unterwegs. Dort seien sie plötzlich von mehreren schwarz gekleideten und maskierten Personen angegriffen worden. Einer der Angreifer habe mit einer Pistole, aus der Reizgas austrat, auf ihn geschossen und ihn getroffen. Aus Angst um sein Leben habe der 20-Jährige daraufhin mehrfach in Richtung der Angreifer geschossen – offenbar in Notwehr.

Dabei wurde der 26-jährige Angreifer tödlich getroffen, ein 23-Jähriger erlitt eine Schussverletzung an der Schulter. Die Schilderung des Tatverdächtigen deckt sich laut Polizei mit den bisherigen Spuren am Tatort. So wurden etwa Reizgasspuren an einem geparkten Auto gefunden. Der getötete Mann trug eine Sturmmaske, schwarze Handschuhe und hatte ein Messer bei sich.

Die Ermittler halten die Notwehr-Version des 20-Jährigen derzeit für plausibel. Der Haftbefehl gegen ihn wurde am 13. Oktober außer Vollzug gesetzt, er ist wieder auf freiem Fuß, sein Aufenthaltsort ist den Behörden bekannt. Die Tatwaffe selbst konnte bislang nicht gefunden werden.

Gegen den 23-jährigen Verletzten wird nun wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung ermittelt. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft, allerdings wegen eines anderen Verfahrens, das ebenfalls mit Körperverletzung zu tun hat.

Die Polizei arbeitet weiter daran, die Identitäten der übrigen Angreifer zu klären. Einige Tatverdächtige konnten bereits ermittelt werden. Auch gegen sie besteht der Verdacht auf gefährliche Körperverletzung.

Am 17. Oktober durchsuchten Einsatzkräfte im Auftrag der Staatsanwaltschaft zwei Wohnungen in Ludwigshafen. Dabei wurden unter anderem Sturmhauben, Pfefferspray, eine Reizstoffwaffe, zwei Schreckschusspistolen, verschiedene Hieb- und Stichwaffen sowie Mobiltelefone sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.

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