
Grafik: Historisches Museum der Pfalz / Grafik: Copyright eichfelder artworks / über Historisches Museum der Pfalz
Speyer – Ab dem 13. April 2025 steht im Historischen Museum der Pfalz in Speyer das wohl bekannteste Liebespaar der Antike im Mittelpunkt: Julius Caesar und Kleopatra.
In einer erstmaligen Sonderausstellung wird ihre Beziehung unter die Lupe genommen. „Erstmals rückt eine große kulturgeschichtliche Ausstellung die Beziehung zwischen Caesar und Kleopatra in den Fokus. Sie beleuchtet die Legenden, die sich um das Paar ranken, und gibt gleichzeitig Einblicke in die historischen Ursprünge“, erklärt Museumsdirektor Alexander Schubert. Die Ausstellung läuft bis 26. Oktober 2025.
Der dramatische Kontext der Antike
Die Ausstellung nimmt die Besucher mit in die dramatische Zeit des ersten Jahrhunderts vor Christus – eine Epoche, die vom Untergang der Römischen Republik, dem Fall des Ptolemäerreiches in Ägypten und dem Aufstieg von Augustus zum ersten römischen Kaiser geprägt war. In dieser Umbruchzeit spielte die Verbindung zwischen dem römischen Feldherrn Gaius Julius Caesar und der ägyptischen Königin Kleopatra VII. eine entscheidende Rolle.
Ihre Allianz verband die militärische Macht Roms mit dem Reichtum des ptolemäischen Ägyptens. Doch nach Caesars Ermordung im Jahr 44 vor Christus ging nicht nur eine Liebesgeschichte zu Ende – es begann auch der Übergang von der Republik zum römischen Kaiserreich und der Fall der ptolemäischen Dynastie.
Kleopatra, die sich nach Caesars Tod im Konflikt um sein Erbe mit Marcus Antonius verbündete, scheiterte schließlich im Kampf gegen Octavian, den späteren Kaiser Augustus. Beide wählten den Freitod, während Octavian als Augustus die alleinige Herrschaft über Rom übernahm.
Mythos und Geschichte von Kleopatra
„Die Geschichte wird oft aus der Sicht des Siegers erzählt – in diesem Fall von Octavian. So entstand auch der Mythos um Kleopatra“, sagt Kurator Lars Börner. „Die Ausstellung widmet sich deshalb auch einem differenzierten Blick auf Kleopatra, der über ihre Beziehung zu Caesar hinausgeht.“
Die Besucher können sich auf mehr als 240 Objekte aus acht Ländern freuen, die von 30 Leihgebern stammen, darunter der Louvre in Paris und die Kapitolinischen Museen in Rom. Diese Exponate erzählen nicht nur die Lebensgeschichte von Kleopatra und Caesar, sondern geben auch Einblicke in den politischen und gesellschaftlichen Wandel jener Zeit.
Virtuelle Rekonstruktionen gewähren spannende neue Perspektiven auf kunsthistorische Schauplätze, während interaktive Stationen spielerisch Wissenswertes über die Antike vermitteln. Für Familien gibt es eine eigene Kinderspur sowie zwei kostenlose Audioguides in der Museumsapp – einen für Erwachsene und einen für Kinder.
Wer sich schon jetzt auf die Ausstellung einstimmen möchte, findet im neuen Museumspodcast einen unterhaltsamen Einstieg. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Museums unter www.museum.speyer.de.

