Mittwoch, 24. April 2024

Seehofer nennt Migrationsfrage „Mutter aller politischen Probleme“

6. September 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Migrationsfrage als „Mutter aller politischen Probleme“ bezeichnet.

„Das bestätigen viele Umfragen, das erlebe ich aber auch in meinen Veranstaltungen“, sagte Seehofer der „Rheinischen Post“. „Viele Menschen verbinden jetzt ihre sozialen Sorgen mit der Migrationsfrage.“

Nach dem Willen des Innenministers soll das geplante Fachkräftezuwanderungsgesetz Flüchtlingen mit Job keine neue Bleibeperspektive geben. Er lehnt sowohl den sogenannten Spurwechsel wie auch eine Stichtagsregelung ab.

„Wer Asyl beantragt und ein Bleiberecht bekommt, ist arbeitsberechtigt. Wer Asyl beantragt und eine Ablehnung erhält, ist ausreisepflichtig. Diesen Grundsatz wollen wir nicht verändern“, sagte Seehofer. „Wenn wir denjenigen ein Bleiberecht geben, die eine Arbeit aufnehmen, dann können wir uns das ganze Asylverfahren schenken“, so der Innenminister.

Seehofer will sich auch nicht darauf einlassen, einem Teil der Flüchtlinge, die bereits heute in Arbeit sind, über einen Stichtag ein Bleiberecht zu geben. „Solange wir das Migrationsthema nicht gelöst haben und eine Stichtagsregelung schaffen, erzeugen wir einen Pull-Faktor. Wir locken noch mehr Menschen an, die in Deutschland kein Bleiberecht bekommen können.“

Eine Stichtagsregelung nannte der Innenminister „lebensfremd“. Das halte niemand durch. „Sie können nicht sagen, dass jemand, der am 1. Januar gekommen ist, bleiben darf, und derjenige, der einen Tag später da war, gehen muss.“

Eine Stichtagsregelung schaffe eine Amnestie für die gesamte Vergangenheit, sagte Seehofer der „Rheinischen Post“. Damit droht um das Fachkräftezuwanderungsgesetz ein neuer Streit in der Koalition. Die SPD besteht auf ein Bleiberecht für Flüchtlinge, die in den Arbeitsmarkt gut integriert sind.

Merkel will sich Seehofer-Aussage nicht zu eigen machen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich diese Aussage nicht zu eigen machen. „Ich sage das anders. Ich sage, die Migrationsfrage stellt uns vor Herausforderungen. Dabei gibt es auch Probleme, dabei gibt es auch Erfolge“, sagte Merkel im „Sommerinterview“ des Senders RTL.

Man sei dabei, und dazu trage auch der „Masterplan“ von Seehofer bei, diese Probleme zu lösen. „Da haben wir noch etwas zu tun, aber wir haben auch eine völlig andere Situation als im Herbst 2015.“ Deshalb könne man den Menschen auch sagen: „So wird sich diese Situation nicht wiederholen, weil wir jetzt Vorsorge getroffen haben in vielerlei Hinsicht.“

Als Beispiele nannte Merkel das Abkommen mit der Türkei im Kampf gegen illegale Schlepperei und Schmuggler sowie Abkommen mit afrikanischen Ländern. „Aber das heißt dann: Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen, illegalen Schleusern das Handwerk legen und denen, die bei uns kein Aufenthaltsrecht haben, natürlich auch zu sagen, ihr müsst unser Land wieder verlassen.“

(dts Nachrichtenagentur)

 

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2 Kommentare auf "Seehofer nennt Migrationsfrage „Mutter aller politischen Probleme“"

  1. Aufgewachte sagt:

    Natürlich hat Herr Seehofer Recht, wenn er die Migrationsfrage als Mutter aller politischen Probleme beschreibt. Das meines Erachtens allerdings noch größere Problem ist die linke Treib- und Hetzjagd der Medien mit ihrem gesteuerten Kampagnenjournalismus, der nichts aber auch gar nichts mehr mit objektiver Berichterstattung zu tun hat. Diese Medien, wie z.B. die Rheinpfalz , steuern unsere Wahrnehmung und unser Denken ganz gezielt in eine Richtung. Natürlich gibt es auch neutrale Berichterstattung wie z.B. im PEX oder anderen freien Medien (diesen sei mein Dank ausgesprochen), so dass es eine offene demokratische Diskussionskultur geben kann. Das ist leider bei der Rheinpfalz und den öffentlich-rechtl. Fernsehanstalten nicht vorgesehen, die sich agent provocateur von Bürgerkrieg machen.

  2. Markus sagt:

    In Italien sind zwei Marokkaner unter dem Verdacht, an der Vergewaltigung einer 16-Jährigen Italienerin beteiligt gewesen zu sein, verhaftet worden. Sie sollen das Mädchen zu dritt in eine Gasse gelockt, entkleidet, misshandelt und dann vergewaltigt haben. Nach dem dritten Verdächtigen wird noch gefahndet. Die Gruppe nötigte die Minderjährige unter einem Vorwand, ihr in eine Gasse zu folgen. Einer von ihnen entkleidete sie dort und zwang sie, Geschlechtsverkehr mit ihm zu haben.
    Den Italiener geht es wohl auch nicht besser wie den Deutschen.