Samstag, 20. April 2024

Schnelle Visumvergabe an Fachkräfte

7. März 2013 | Kategorie: Wirtschaft

Unpersonalisiertes deutsches Schengen-Visum in der aktuellen Form, die die Integration eines Lichtbilds vorsieht. Foto: German Federal Law

Qualifizierte Fachkräfte aus dem nichteuropäischen Ausland, die in Deutschland arbeiten möchten, können künftig schneller einreisen.

Der Bundesrat hat eine entsprechende Änderung der Aufenthaltsverordnung beschlossen, die seit 5. März in Kraft ist (Bundesrat Drucksache 807/12). Demnach müssen die Ausländerbehörden künftig nicht mehr zustimmen, wenn ein Ausländer, der sich zuvor noch nie für einen längeren Zeitraum in Deutschland aufgehalten hat, ein Visum zur Beschäftigung in Deutschland beantragt. Hierdurch kann die Einreiseerlaubnis künftig deutlich schneller erteilt werden.

Zusätzlich werden die Ausländerbehörden entlastet und die Bürokratiekosten der Länder um 700.000 Euro gesenkt. Der Verbesserungsvorschlag wurde im Rahmen des Modellvorhabens zur Verwaltungsvereinfachung vom Arbeitskreis der Ausländerbehörden in der Metropolregion Rhein-Neckar erarbeitet und in die Innenministerkonferenz eingebracht.

Über 40 Tage durch Übermittlungs- und Wartezeiten

Eingebettet war die regionale Initiative in die groß angelegte Projektstudie „Einreiseoptimierung“ des Nationalen Normenkontrollrates. Dabei wurden insbesondere die Verwaltungsabläufe bei der Visumsvergabe analysiert – mit einem überraschenden Ergebnis: Während die Nettobearbeitungszeit für einen Visumsantrag bei lediglich zwei bis vier Stunden liegt, vergehen bis zur Erteilung durchschnittlich sechs Wochen. Über 40 Tage entfallen demnach auf Übermittlungs- und Wartezeiten bei beteiligten Stellen, wie Botschaften, Auswärtigem Amt, Bundesverwaltungsamt, Ausländerbehörden und Bundesagentur für Arbeit.

Durch den Wegfall der Prüftätigkeiten in den Ausländerbehörden wird der Prozess nicht nur vereinfacht, sondern auch deutlich beschleunigt. Das regionale Verwaltungsportal „verwaltungsdurchklick.de“ wird zeitnah um die neuen Prozesse und Informationen ergänzt. (red)

 

 

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