Nach der Sabotage an Kabeln, die für den Zugverkehr offenbar unverzichtbar sind, ist die Berliner Politik alarmiert.
Das Zugfunksystem war demnach in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein ausgefallen. Dem Vernehmen nach wurden von Unbekannten Kabel gezielt an zwei verschiedenen Stellen durchtrennt, dafür sei ein gewisses Know-How erforderlich, hieß es.
Nach den Sabotageattacken fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine verstärkte Überwachung des Streckennetzes. „Wir brauchen mehr Kameraüberwachung, auch die Kontrolle des Schienennetzes durch Drohnen“, sagte der GdP-Vorsitzende für die Bundespolizei und den Zoll, Andreas Roßkopf, der „Rheinischen Post“.
Es fehlten darüber hinaus intelligente Sicherungssysteme, etwa Backups, die bei solchen Ereignissen einspringen könnten. „Das fordern wir seit Jahren ein, aber die Gelder dafür werden nicht zur Verfügung gestellt.“
2019 sei beschlossen worden, in den zehn kommenden Jahren 86 Milliarden Euro in die Bahn zu investieren. „Nirgends findet man dabei die Sicherheit, die aufgestockt werden muss.“ Die Täter zu ermitteln, werde „schwierig und langwierig“, sagte Roßkopf weiter. „Wenn eine organisierte Struktur hinter den Sabotageakten steckt, dann müssen wir von Terrorismus sprechen.“
Die Grünen hätten dafür Geld aus dem Sondervermögen bereit stellen wollen, betonte sie. Das sei jedoch am Widerstand der Union gescheitert. „Wir sind bereit, hier nachzubessern. Dann müsste sich die Union bewegen“, mahnte die Innenpolitikerin. „Wenn die Mittel für die notwendigen Investitionen weiterhin nicht aus dem Sondervermögen kommen können, müssen sie aus dem Haushalt bereitgestellt werden“, forderte die Grünen-Politikerin. Sie fügte hinzu: „Es muss bis ins Detail aufgeklärt werden, wer für die Sabotage verantwortlich ist.“ (dts Nachrichtenagentur/red)
Diesen Artikel drucken