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Rund 1500 Gläubige bei Fronleichnamsprozession in Speyer

30. Mai 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Der Bischof trug die Monstranz mit dem „Allerheiligsten“. Fotos: is

Speyer –  „Man kann nicht Eucharistie feiern mit dem Rücken zur Not in der Welt und am Unrecht, das anderen geschieht, vorbei. Der Gottesdienst ist kein Naturschutzpark. Schon gar kein Museum. Er gehört mitten in unser Leben hinein.“

Das sagte Weihbischof Otto Georgens zum Abschluss der gemeinsamen Fronleichnamsprozession der Speyerer Pfarreien im Dom. „Christus mit dem Leben bekennen“, dieses Motto der Prozession bedeute, „sich konsequent auf die Seite der Armen und in ihren Dienst stellen“.

An dem Zug, in dessen Mitte der Bischof die Monstranz mit dem Allerheiligsten trug, beteiligten sich rund 1500 Gläubige. Die Route führte – wider Erwarten teilweise bei strahlendem Sonnenschein – von der Josephskirche über die Gilgen- und Maximilianstraße in die romanische Kathedrale.

In seiner Ansprache sagte der Weihbischof, „Eucharistie ohne gelebte Caritas, ohne praktizierte Nächstenliebe“ bleibe ein Torso.  Christus sei nicht nur in der Eucharistie, sondern auch im Armen, Kranken und Hungernden real präsent. „Wo du jemanden kennst, der einsam ist: Besuch ihn! Oder lade ihn ein. Wo du von jemand weißt, der trauert oder in tiefen Depressionen steckt: Geh hin! Opfere einen Teil deiner Zeit! Lebe nicht nur für dich allein.“

Die Prozession mit meditativen Texten, Bibelversen, Gebeten und Liedern war in diesem Jahr erstmals von Gläubigen aller Speyerer Pfarreien gemeinsam vorbereitet worden. Thematisch ging es um „Glauben, Hoffen, Lieben, Trösten und Handeln“. Zum Auftakt der Prozession hieß es, die Prozession sei ein Bekenntnis zu Jesus Christus, ein Zeichen der Dankbarkeit für seine Nähe und sein Mitgehen durch das menschliche Leben.

Zugleich sei sie ein „Bekenntnis zur Kirche, der Gemeinschaft der Glaubenden, Hoffenden und Suchenden“. Glauben, so wurde weiter betont, heiße auch: „Hoffen, wo andere verzagen. Lieben, wo andere hassen. Trösten, wo andere leiden. Handeln, wo andere sich scheuen.“

Der Prozession vorausgegangen war ein Pontifikalamt in der voll besetzten Pfarrkirche St. Joseph, das Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit Weihbischof Georgens und Speyerer Geistlichen hielt. In seiner Begrüßung betonte der Bischof, Fronleichnam sei das „Fest, in dem wir besonders die Herzmitte unseres Glaubens, die Eucharistie, verehren“. Die Fronleichnamsprozession mache deutlich, dass es Aufgabe der Christen sei, die Liebe Christi in die Welt hinauszutragen.

Für die musikalische Gestaltung des Festtags sorgten der Dompfarrchor, der Domchor, die Dombläser, Domkapellmeister Markus Melchiori, Domorganist Markus Eichenlaub sowie Domkantor Alexander Lauer. Großen Anklang – auch als Fotomotiv – fand der Blumenteppich, den Gläubige der Speyerer Pfarreien vor dem Domportal ausgelegt hatten.  (is)

Blumenteppich

 

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