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Rheinzabern: Liederabend Frédéric Chopin und Witold Lutostawski begeistert

27. Oktober 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim

V.li.: Prof. Markus Stange, Dr. Marta Schmidt und Ortsbürgermeister Gerhard Beil.

Rheinzabern – Das Kleine Kulturzentrum erlebte wieder einmal einen besonderen Moment. Beim jüngsten Liederabend „Chantefleurs et Chantefables“ war das Publikum begeistert.

Sopranistin Dr. Marta Schmidt und Prof. Markus Stange, Klavier, nahmen die Gäste mit auf eine musikalische Reise mit Kompositionen von Frédéric Chopin (1819-1849), dem wohl berühmtesten polnischen Musiker, und Witold Lutostawski (1913-1994), einem der bedeutendsten polnischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Zunächst sang Marta Schmidt wunderbare Lieder aus Chopins op. 74, deren Texte auf Deutsch vorlagen, so dass nicht nur der Zauber der Musik, sondern auch die Kraft der polnischen Poesie erfahren werden konnte. So unter anderem in dem Lied ?yczenie, Nr. 1 – Der Wunsch mit einem Text des Dichters Stefan Witwicki (1801-1847) oder beim Titel Moja pieszczotka, Nr. 12 – Mein Liebling mit einem Text des „polnischen Goethe“, Adam Mickiewicz.

Wie Chopin starben auch Witwicki oder Mickiewicz fern der geliebten Heimat, die fast 125 Jahre von der politischen Landkarte Europas verschwunden war. In dieser Zeit trugen die Künstler aller Couleur zum Zusammenhalt der polnischen Nation bei. Witold Lutostawski war im sozialistischen Polen der Nachkriegszeit wenig gelitten. Früh schloss er sich der in den 80-Jahren aufkommenden Solidarno?? an. Interessant seine Lautmalerei etwa bei Morze – Das Meer oder Wiatr – Der Wind.

Die Klavierstücke von Lutostawskis Bukoliki lassen das heile ländliche Leben anklingen, wonach sich die Städter so sehnen. Sorgenloses Leben verkörpern auch die Kinderlieder und die Stücke aus dem Zyklus „Chantefleurs et chantefables“, wo z.B. die Schildkröte, der Alligator oder die Rose musikalisch charakterisiert werden.

Wieder einmal traf Victor Hugos Wort zu, wonach Musik mehr ausdrücken kann, als Worte zu erklären vermögen. Und da die Künstler zusätzlich in die einzelnen Stücke einführten, wurde der Liederabend zum Genuss. Lang anhaltender Beifall machte dies deutlich. (gb)

 

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