Rheinzabern. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, dies gilt für den Fastnachtsdienstag im Römerdorf. Obwohl alle Wetterfrösche Trübsal ankündigten, ließen sich die Rheinzaberner und viele Gäste von den Unkenrufen nicht abhalten und sollten einen schönen Tag erleben.
Bei strahlendem Vorfrühlingswetter am Morgen stürmte das Prinzenpaar mit dem Hofstaat die KiTas und das Rathaus, wo der Ortsbürgermeister abgesetzt wurde. Revolutionäre Umsturzversuche konnte er indes durch Unterwerfung verhindern. Insbesondere die köstliche Rathaus-Bowle hatte es den „Fastnachts-Rebellen“ angetan, wodurch sie handzahm wurden.
In der öffentlichen Proklamation, die der gedemütigte Ortschef noch selbst verlesen musste, versprachen die Tollitäten Brot und Spiele für das närrische Volk. Dieses huldigte dann am Nachmittag dem Prinzenpaar bei dessen Triumphzug durchs Dorf mit Helau, Narri-Narro und vor allem Rhe-Na, dem närrischen Rheinzaberner „Schlachtruf“.
Rechtzeitig zum Umzugsbeginn hatte Sankt Petrus ein Einsehen mit den Rheinzaberner Narren, so dass ein farbenfroher, ideenreicher und friedlicher Umzug den Höhepunkt der Kampagne bilden sollte. Er war zugleich Zeichen der Anerkennung für das charmant auftretende Tollitätenpaar, Prinz Davis I. und Prinzessin Tanja II.
Selbstredend, dass es die Bewertungsjury nicht leicht hatte, die teils originellen Ideen zu würdigen. Der Fastnachtsdienstag klang nach Bekanntgabe der Prämierungsergebnisse gemütlich aus. Nach Ende der närrischen Monarchie um Mitternacht hat Ortsbürgermeister Gerhard Beil wieder sein Amt eingenommen. (gb)

Wo normalerweise ernsthafte Sitzungen stattfinden: Der abgesetzte Ortschef in einem Begrüßungsgedicht an die Narrenschar.

