Samstag, 20. April 2024

Retro-Modestar: Der Keilabsatz

3. Mai 2022 | Kategorie: Allgemein, Mode & Schönheit, Ratgeber

Foto: Pfalz-Express

In den 1970er-Jahren hatte der Keilabsatzschuh seinen großen Durchbruch: Insbesondere mit geflochtener Bastsohle als Keilabsatzsandale sah er zu Hosen mit weitem Schlag und verspielt flatternden Blusen einfach toll aus – und verlängerte gleichzeitig die Beine seiner Trägerin ins Unendliche.

Dabei waren die Keilabsätze gar keine Erfindung der Flower-Power-Zeit: Schon in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hat der italienische Designer Salvatore Ferragamo diese Absatzform kreiert, die damals revolutionär war und noch Jahrzehnte brauchen sollte, um sich durchzusetzen. Das ist dann aber nachhaltig gelungen.

Wedge Heel: All-time It-Piece mit Geschichte

In den späten Neunziger-, frühen 2000er-Jahren lebte der Trend des Keilabsatzes kurzzeitig wieder auf, um im Sommer 2021 endgültig seine Position als Klassiker, der nie mehr wirklich aus der Mode kommt, zu behaupten. Hier war es vor allem Designerin Isabel Marant, die dem Keilabsatzschuh in der Form von Sneakers zu neuen Ehren verhalf. Spätestens seitdem ist der Keilabsatz, von Fashionistas liebevoll „Wedge“ genannt, als All-time It-Piece in allen Farben und Formen nicht mehr wegzudenken.

Natürlich gibt es neben den schon erwähnten Wedge Sneakern auch ebenso funktionale wie schicke Winterschuhe in Stiefel- oder Stiefelettenform mit Keilabsatz – aber am allerschönsten sind sie als Sandalen oder zehenfreie Peeptoes. Dies mag darin begründet sein, dass der Keilabsatz aufgrund seiner Eigenart, dass Absatz und Sohle eine feste Einheit bilden, immer etwas klobig wirkt, weshalb er am besten mit filigranen Riemchen harmoniert, um seine Proportionen wieder auszugleichen.

Wer als Frau Damenschuhe in Übergrößen trägt, sollte den Kauf von Wedges noch einmal überdenken, denn die optische Klobigkeit nimmt proportional der Schuhgröße zu. Alle anderen profitieren von den Vorteilen der Wedge Heels: Wie andere High Heels auch, lassen sie ihre Trägerin größer und deren Körperhaltung besser wirken – sind dabei jedoch deutlich bequemer als herkömmliche Heels, denn das (Gleich-)Gewicht wird dank der durchgehenden Sohle besser auf den gesamten Schuh verteilt. Einen Balanceakt wie mit Stilettos jedenfalls muss keine Frau, die Keilabsätze trägt, hinlegen!

Wedges als Kombipartner

Keilabsatzschuhe sind gern gesehene Kombipartner von Hosen. Gerade jene Wedges, die im Espadrilles-Style daherkommen, sind perfekte Begleiter für den Boho-Style mit seinen Boot-cut Jeans. Das ist prima, denn der entspannte und leicht zu stylende Boho-Look ist im Sommer 2022 wieder richtig angesagt! Der romantisch-feminine Style, ein Potpourri aus dem Retro-Flair der Seventies, gemixt mit folkloristischen Elementen, setzt ganz auf Naturmaterialien, Blumenprints und lockere Schnitte.

Key Pieces sind Maxikleider, Cardigans, Fransen- bzw. Korbtaschen und Flared Jeans – alles schön oversized und bequem. Wedges runden diesen Look perfekt ab, denn auch ihnen wohnt diese lockere Verspieltheit inne, die den Look ausmacht.

Und weil sie – wieder? immer noch? – so sehr im Trend sind, lassen sich Damenschuhe mit Keilabsatz heute wieder in allen Formen, Farben und für alle Saisons finden. Neben den erwähnten Sandalen erfreuen sich insbesondere Ankle Boots und Trotteurs mit Wedge großer Beliebtheit – möglichst stilecht in (faux) Wildleder. Auch ihnen ist die Hose der liebste Kombipartner; doch gerade Ankle Boots, Stiefel und Stiefeletten mögen auch das Zusammenspiel mit Skinny Jeans oder Leggins, über denen ganz lässig im Lagenlook ein Mini Skirt getragen wird.

Das kleine Schwarze dagegen ist kein idealer Kombipartner für Wedges – denn es verlangt nach feinerem Schuhwerk.

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