Reservistenverband der Bundeswehr: Fehler von Afghanistan dürfen sich nicht wiederholen

19. August 2021 | Kategorie: Politik

Evakuierungsflug der Deutschen Bundeswehr aus Afghanistan (17. August 2021), hier bei Ankunft in Taschkent.
Foto: GAF

Berlin. „Die Fehler, die bei der politischen Bewertung der Situation in Afghanistan gemacht wurden, müssen gerade mit Blick auf Einsätze wie in Mali tiefgreifend aufgearbeitet werden, fordert Professor Patrick Sensburg, Oberst der Reserve und Präsident des „Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (Berlin).

Diese dürften sich bei anderen Auslandseinsätzen auf keinen Fall wiederholen. „Hier muss insbesondere das Auswärtige Amt in Zukunft auf klarere Ziele hinarbeiten.“

Dies sei man auch jenen schuldig, die im Afghanistan-Einsatz gekämpft haben und sich jetzt beispielsweise um die Ortskräfte kümmern. Auch viele Mitglieder des Reservistenverbandes seien dort im Einsatz gewesen. „Sie kennen das Land und die Menschen und sind nun von den Ereignissen tief erschüttert“.

Das Ziel, in Afghanistan auf Dauer Frieden und Stabilität zu etablieren, sei nach dem Abzug der Koalitionstruppen schneller gescheitert, als fast alle erwartet hätten, stellt Patrick Sensburg fest. „Jetzt geht es aber zunächst um den Rückhalt für unsere Soldaten.

Sie haben rund 20 Jahre lang die Aufträge der Politik in Afghanistan vorbildlich und tapfer ausgeführt. Sie haben sich auch international viel Respekt und Anerkennung erworben. Dass man sich im Krisenfall auf die Bundeswehr verlassen kann, hat fast jeder in unserem Land in den letzten Monaten durch die Unterstützung beim Kampf gegen COVID-19 oder bei der Hilfe im Rahmen des Hochwassers erfahren.

Nun können wir unseren Soldatinnen und Soldaten Rückhalt geben, wenn sie auf dieser schweren Mission sind“, äußert Verbandspräsident Sensburg, der auch Mitglied des Deutschen Bundestags ist (CDU).

„Die Bundeswehr steht nun wieder vor einer schwierigen und gefährlichen Mission“, gibt der Präsident des Reservistenverbandes zu bedenken und fordert „die volle Unterstützung der Gesellschaft für unsere Soldaten, die ihr Leben riskieren, um Menschen aus Afghanistan zu evakuieren“. (Werner G. Stähle)

 

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