Mittwoch, 24. April 2024

Pilotprojekt gegen Menschenhandel und Ausbeutung

29. November 2012 | Kategorie: Rheinland-Pfalz

Harte Arbeit – kaum Lohn: Viele geduldete Migranten werden ausgenutzt. (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)

Mainz. Rheinland-Pfalz nimmt an einem Pilotprojekt gegen Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung teil, das in Kürze starten wird. In Rheinland-Pfalz soll es dabei vor allem um die Arbeitsausbeutung von Migranten in ungesicherter Aufenthaltssituation gehen.

„Menschen mit einer Duldung sind oft bereit im Grunde inakzeptable Verträge zu unterschreiben, nur damit sie eine Arbeit haben. Denn für sie ist der Nachweis einer festen Beschäftigung in der Regel Voraussetzung um einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu bekommen“, erklärte Integrationsministerin Irene Alt. „Betroffen sind aber auch Zugewanderte aus EU-Staaten, die bereit sind, sehr viel für ein geringes Einkommen hinzunehmen. Es gibt ganze Branchen, die nur Hungerlöhne zahlen“, fügte Arbeitsministerin Malu Dreyer an.

 

Weitere Teilprojektpartner sind d er DGB Berlin-Brandenburg und die Diakonie Wuppertal. Das Projekt ist Teil des Xenos-Programms der Bundesregierung, die Gesamtkosten in Rheinland-Pfalz in Höhe von 225.000 Euro übernehmen Bund und Land.

Ziel des Projekts ist es, Beratungsangebote für Opfer von Arbeitsausbeutung aufzubauen. Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit für die Problematik sensibilisiert werden. „Wir sind nicht bereit, bei diesem Thema wegzuschauen. Es ist inakzeptabel, wenn die Notsituation von Migranten ausgenutzt wird und die Menschen für Hungerlöhne arbeiten. Wir werden das sehr positive Verhältnis zu den Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz nutzen, um mit ihnen gemeinsam Wege zur Verhinderung und Eindämmung solcher oft sittenwidrigen Beschäftigungsformen zu entwickeln“, so die beiden Ministerinnen. (red)

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