Donnerstag, 25. April 2024

Online-Empörungswelle: Tierquäler soll hart bestraft werden

8. März 2014 | Kategorie: Rheinland-Pfalz

Beispielbild eines Jack-Russel-Terrier-Welpen.
Foto: Kurt Bouda / pixelio.de/ www.pixelio.de/media/341345

Betzdorf – Im Netz taucht ein Video auf. Darauf zu sehen: Ein 20-jähriger Mann, der einen Hundewelpen brutal schlägt und schließlich hart auf den Boden wirft. Der Hund winselt, schreit. Der Mann droht, den Hund umzubringen und dies jedem anzutun, der ihn ärgere und provoziere.

Der Mann schickte das Video an seine Ex-Freundin, die sich damit an die Polizei wandte. Diese ermittelt nun gegen den Tierquäler.

Der Hund wurde dem Mann weggenommen, ein Tierhalteverbot wurde ausgesprochen. Zudem wurden weitere Strafverfahren gegen den Mann eingeleitet.

Nach Medienberichten war der Welpe schwer verletzt, hatte eine Gehirnerschütterung, Prellungen und einen ausgeschlagenen Zahn. Er wurde einer Tierschützer-Familie übergeben – dort lebt der kleine Jack-Russel-Terrier jetzt.

Shitstorm überall

Die Tat sorgte für einen Strum der Entrüstung , der sich schnell innerhalb und außerhalb des Netzes verbreitete. Die Polizei berichtet von einer Flut von E-Mails und Anrufen – und Drohungen, bis hin zum Aufruf zur Lynchjustiz, was eine Straftat darstellt.

Wer das Video online gestellt hat, ist nicht bekannt. Die Polizei fürchtet nun um die Sicherheit des Mannes, der einige Tage in einer psychiatrischen Klinik verbracht hat. Zwar ist das Video auf YouTube nicht mehr zu finden, aber es reicht die Kenntnis des Namens, um es weiter abrufen zu können. Auch die Adresse des Mannes taucht im Rahmen einer solchen Suche auf.

Auf Facebook fordern nun Nutzer harte Strafen für den Tierquäler, Petitionen sind entstanden. So heißt es zum Beispiel auf einer online-Petition an die Staatsanwaltschaft Koblenz : „Hiermit wird die zuständige Staatsanwaltschaft aufgefordert, ****  (Name von der Redaktion entfernt)  aus Betzdorf, für seine Straftat von brutaler Tierquälerei hart zu verurteilen.“

Die Polizei in Koblenz und Betzdorf bittet die Bürger derweil um ein „besonnenes Verhalten“. Insbesondere gelte es zu bedenken, dass im Bereich Betzdorf namensgleiche Personen wohnen, die mit dem Vorfall nichts zu tun haben: „Inzwischen wurden Aufforderungen veröffentlicht, die strafrechtlich zu bewerten sind und ebenfalls von der Polizei konsequent verfolgt werden, genau so wie jede – wie auch immer geartete – Aktion gegen Personen oder Sachen“, heißt es vom Polizeipräsidium Koblenz. (cli)

 

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