Mittwoch, 17. April 2024

Neue Dauerausstellung im Rheinland-Pfälzischen Storchenzentrum: Lebensraum für Störche

6. Juli 2014 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Großer Andrang herrschte im Storchenzentrum. Hier wurde eine neue Dauerausstellung zu Lebensräumen der Störche eröffnet.
Fotos: Ahme

Bornheim. Die Grundschule Dammheim-Bornheim begrüßte heute (6. Juli)  musikalisch die Gäste im Storchenzentrum Bornheim zur Eröffnung einer neuen Dauerausstellung.

Seit Frühjahr 2008 erfreut sich die interaktive Ausstellung zum Leben der Weißstörche im Rheinland-Pfälzischen Storchenzentrum regen Zuspruchs von Jung und Alt.

Seit dem 6. Juli 2014 ist eine Erweiterung der Dauerausstellung zu sehen. In moderner Präsentationsweise mit vielen Aktivstationen und Medien stellt das Storchenzentrum sowohl den Lebensraum des Weißstorches als auch den des seltenen Schwarzstorches vor. Dazu zeigt es neben der biologischen Vielfalt und den ökologischen Zusammenhängen auch die verschiedenen Formen menschlichen Einflusses auf diese Lebensräume.

So kann man z.B. nicht nur alte Wiesenbewirtschaftungsgeräte bewundern, sondern sie im Einsatz durch einen Zeitzeugen beobachten. Techniken und Auswirkungen von Wiesenbewässerung und Mahd werden in zahlreichen Beispielen und in einem Modell, in dem auch wirklich Wasser fließt, veranschaulicht. Im Waldbereich werden die hohen Ansprüche des Schwarzstorches durch Aktivstationen und Installationen für jedermann verständlich gezeigt.

Der Weißstorch zählte zu den bedrohten Arten. Dank Institutionen wie dem rheinland-pfälzischen Storchenzentrum, sei er nicht mehr selten- die intakten Lebensräume wieder vorhanden, erklärt Dieter Zeiss, Vorsitzender der Aktion Pfalzstorch. Man sei stolz darauf, eine solche Einrichtung wie das Storchenzentrum, vorhalten zu können, was gewiss auch ein „Alleinstellungsmerkmal für Bornheim“ sei, so Zeiss.

Nun stehe der extrem seltene Schwarzstorch im Focus der Bemühungen der hiesigen Naturschützer, stellte Zeiss weiter fest.

Er dankte für Unterstützung seitens des Landes, des Kreises, der Verbandsgemeinde Offenbach in Person Wolfgang Schwarz, Landrätin Riedmaiers und Axel Wassyls.

Mit der Wiederansiedlung des Storches habe sich die Geburtenrate in Bornheim verdoppelt, schmunzelte Ortsbürgermeister Prof. Keilen. Aus Sicht der Ortsgemeinde, deren Bürgermeister Keilen ist, sei das Zentrum, das ehrenamtliche Engagement der Menschen und die Aktionen, ein Stück besonderer Lebensqualität, nicht zuletzt auch deshalb, weil Touristen sehr gerne ins Storchendorf kommen.

Die Gemeinde stelle das Storchenzentrum kostenlos zur Verfügung und auch 21.000 Euro Betriebskosten pro Jahr, trägt die Gemeinde um die Umweltbildung voranzu treiben. „Nur wenn ich um die Dinge weiß, kann ich mich entsprechend im Naturschutz verhalten“, so Keilen.

VG-Bürgermeister Axel Wassyl berichtete in seinem Grußwort über das Großprojekt Queichwiesenbewässerung (siehe Bericht im Pfalz-Express an anderer Stelle). In den 70er Jahren sei das, was „unsere Altvorderen mit ihrem Wissen umgesetzt haben, was viele Jahrhunderte hindurch funktioniert hat, total vernachlässigt worden“. Die Queichwiesen sind europäisches Naturerbe und ein Lebensraum nicht zuletzt auch für viele Störche.

„Zu meiner Kindheit gehörten immer die Störche, auch bei uns im Landauer Stadtzentrum“, erzählte Landtagsabgeordneter Wolfgang Schwarz. Schwarz fungiert als Bindeglied zwischen Aktion Pfalzstorch und Land und bot sich an, dies auch weiterhin zu tun. „Wir brauchen ganz dringend naturnahe Lebensräume“.

Bei Christiane Hilsendegen, Leiterin des Storchenzentrums, liefen alle Fäden zur Vorbereitung der neuen Ausstellung zusammen. Die Präsentation solle komplizierte Zusammenhänge wie zum Beispiel die Queichbewässerung einfach und motivierend klarstellen, so Hilsendegen.

„Ohne Gerhard Postel und Dieter Hörner, die leider Beide nicht mehr unter uns sind, gäbe es das Storchenzentrum nicht“, betonte Landrätin Theresia Riedmaier, die die Ausstellung mit Christiane Hilsendegen und einigen Kindern offiziell frei gab. Sie dankte auch Hilsendegen, der „Pädagogin aus Leidenschaft“ für die gelungene Umsetzung der Ausstellung und der informativen Darstellung der Lebensräume des Weiß- und Schwarzstorchs.

Dr. Gudrun Hollstein, Leiterin der Zooschule Landau, zeigte sich am Rande der offiziellen Eröffnung begeistert über die neue Präsentation. Die Zooschule ist eine Kooperation mit dem Storchenzentrum eingegangen. Hollstein wird demnächst  mit einigen Zoopädagogen die Ausstellung besuchen. Durch die moderne Präsentationsweise ist die Ausstellung auch bestens für Familien mit Kindern ab 5 Jahren geeignet. Sie ist sonntags von 14-17 sowie montags und mittwochs von 13-16 Uhr und nach Vereinbarung zu besichtigen.

Am 13. Juli  Storchenfest  im und ums Storchenzentrum

Die Mitglieder der Aktion PfalzStorch und alle Storchenfreunde sind herzlich  eingeladen zu gemütlichem Beisammensein, Austausch der neuesten Informationen über die rheinland-pfälzischen Störche bei Leckereien und selbstgebackenem Kuchen. Programm: 11 Uhr Eröffnung; 14 Uhr Übergabe der Urkunden für die Storchenpatenschaften; 14-16 Uhr Mal- und Bastel-Ecke für Kinder; Besichtigung des neuen Ausstellungsteiles. Es gibt außerdem eine Führung durch die Storchenscheune sowie in die bewässerten Wiesen. (desa/red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen