Freitag, 19. April 2024

Nachruf von Volker Poß zum Tod von Klaus Böhm

25. Mai 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Bürgermeister Volker Poß und Klaus Böhm an Böhms 70. Geburtstag. 
Foto: Pfalz-Express/Licht

Verbandsgemeinde Kandel – Nach dem Tod von Klaus Böhm ist die Trauer und Bestürzung in der Verbandsgemeinde groß.

[Kandeler SPD-Urgestein Klaus Böhm ist tot]

Mit einem Nachruf erinnert Bürgermeister Volker Poß (SPD) an den beliebten Kommunalpolitiker und Weggefährten.

„Erfüllt von großer Trauer nimmt die Verbandsgemeinde und die Stadt Kandel Abschied von ihrem langjährigen Ratsmitglied und politischen Weggefährten Klaus Böhm, der für uns alle unerwartet mit 74 Jahren und damit viel zu früh verstorben ist. Tief betroffen haben wir die Nachricht zur Kenntnis nehmen müssen, dass Klaus Böhm nicht mehr lebt.

Klaus Böhm war jahrzehntelang in unserer Verbandsgemeinde und in unserer Stadt politisch aktiv; von 1974 bis 1989 als Mitglied des Stadtrates, 10 Jahre davon als Vorsitzender der SPD-Fraktion, dem Verbandsgemeinderat gehörte er von 1984 bis 1989 und unterbrochen durch seine beruflich veranlasste Abwesenheit erneut von 2014 bis 2019 an.

Als Sohn des politischen Urgesteins Oskar Böhm wurde Klaus Böhm seine politische Gesinnung, nicht zuletzt aber auch seine politische Bestimmung für die Stadt und für die Verbandsgemeinde quasi in die Wiege gelegt. Die Sozialdemokratie war zeitlebens seine politische Heimat. Sehr oft haben uns Mimik und Gesten von Klaus Böhm an seinen Vater Oskar erinnert.

Der SPD-Ortsverein Kandel blickt in diesem Jahr auf sein 75-jähriges Gründungsjubiläum zurück. 60 Jahre davon hat Klaus Böhm die Geschicke des Ortsvereins mit begleitet. Anlässlich einer Jubiläums-matinées Anfang September wollte der Ortsverein Klaus Böhm ehren und ihm im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Urkunde zur 60-jährigen Mitgliedschaft in seiner Partei überreichen. Leider wird es dazu nicht mehr kommen können. Der Tod hat in viel zu früh ereilt.

Klaus Böhm war immer ein kritischer, ein fordernder, ein mahnender und ab und an auch ein anklagender Geist, oftmals ungeduldig und unbequem, wenn ihm etwas nicht schnell genug ging, oder etwas aus seiner Sicht nicht laut und deutlich genug artikuliert worden ist.

Aber: Er war stets leidenschaftlich, klar, deutlich und akzentuiert, in dem, was er vertreten hat, und er war in all dem verbindlich, was mit ihm abgesprochen und mit ihm vereinbart worden ist.

Klaus Böhm hat sich nicht nur allein als Ratsmitglied, sondern in ganz vielen andern Funktionen unermüdlich und leidenschaftlich für die Belange der Verbandsgemeinde, der Stadt und darüber hinaus auch für die gesamte Region engagiert.

Am 1. Juli 2013 durfte ich mit dabei sein, als ihm die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen worden ist, die höchste Anerkennung unseres Bundeslandes als Zeichen der Würdigung besonderer ehrenamtlicher Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen.

In den letzten Jahren hat sich Klaus Böhm, seinem Alter entsprechend, in der Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD im Gemeindeverband und in der Südpfalz engagiert. Umtrieben haben ihn die besonderen Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen und die Lebensqualität für die älter werdende Generation zu verbessern.

Seine politische Überzeugung, seine Ziele und Visionen, haben in nicht ruhen lassen und waren ihm immer wieder Antrieb. Was bleibt ist unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gegenüber seinen Angehörigen.

Und es bleibt unsere Achtung vor einer Persönlichkeit, die sich in der Stadt und in der Verbandsgemeinde in hohem Maß engagiert und sich verdient gemacht hat.

Von Immanuel Kant stammt die Feststellung:

„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,

der ist nur fern.

Tot ist nur,

wer vergessen wird“.

Auch wir, die Verbandsgemeinde Kandel, die Stadt Kandel und der SPD-Ortsverein Kandel werden Klaus Böhm nicht in Vergessenheit geraten lassen.

„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,

der ist nur fern.

Tot ist nur,

wer vergessen wird“.

In diesem Sinne werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Volker Poß

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