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Nachfrage vor Ort immer geringer – Sparkasse Südliche Weinstraße baut Filialnetz um

19. August 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Wirtschaft in der Region

„Mit Blick auf unsere Kunden ist uns ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Präsenz in der Fläche und digitalem Angebot sehr wichtig“, so Bernd Jung.
Foto: Rolf H. Epple

Landau. Die Sparkasse Südliche Weinstraße schließt zum 1. September 2020 zwei personell besetzte Geschäftsstellen und drei SB-Standorte. Sechs weitere Geschäftsstellen werden in SB-Standorte umgewandelt.

Grundlage für diese Entscheidung war eine detaillierte Besucherstrom- und Nutzungsanalyse, die gezeigt hat, dass die Kunden die betroffenen Geschäftsstellen immer weniger nutzen.

Ein Weiterbetrieb in der bisherigen Form ist damit für die Sparkasse sowohl aus Kundensicht als auch betriebswirtschaftlich nicht mehr vertretbar.
Die Geschäftsstellen in Landau-Danziger Platz und in Siebeldingen sowie die SB-Standorte in Essingen, Landau-Süd (Weißenburger Straße) und Landau-Zentrale werden zum 1. September 2020 geschlossen.

Sobald der beschädigte SB-Pavillon am Modepark Röther in Rohrbach repariert und wieder betriebsbereit ist, wird auch die SB-Geschäftsstelle in Billigheim geschlossen.

In der Verbandsgemeinde Maikammer sucht die Sparkasse gerade nach Alternativen für die Geschäftsstelle in der Marktstraße mit einem verkehrsgünstigeren Standort. Mit dem Ziel, innerhalb der Verbandsgemeinde auch die SB-Standorte in Kirrweiler und St. Martin zusammenzulegen.

Die Geschäftsstellen in Albersweiler, Godramstein, Landau-Horststraße, Landau-Limburgstraße, Queichheim und Schweigen werden in SB-Standorte umgewandelt. Die Entscheidung wurde von Vorstand und Verwaltungsrat gemeinsam getroffen. Nach Abschluss der Umstrukturierungsmaßnahmen betreibt die Sparkasse dann vorerst 32 Geschäftsstellen.

„Mit Blick auf unsere Kunden ist uns ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Präsenz in der Fläche und digitalem Angebot sehr wichtig. Vor diesem Hintergrund haben wir in den vergangenen Jahren sehr viel in den Ausbau unserer großen Beratungs-Center und in digitale Kommunikationswege investiert“, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Südliche Weinstraße Bernd Jung.

Fast 60 Prozent aller Kunden verfügten inzwischen über einen Online-Banking-Zugang und erledigten darüber einen Großteil des Zahlungsverkehrs. Nur noch ein Drittel der Kunden suche für Service-Leistungen die Filiale auf.

Die durch die Corona-Pandemie bedingten Schließungen einiger Geschäftsstellen und die damit verbundenen eingeschränkten Service-Zeiten hätten diese Entwicklung weiter verstärkt: „Während des Lockdowns hatte unser Kunden-Service-Center einen deutlichen Anstieg an Anrufen zu verzeichnen, die zu einem Großteil fallabschließend bearbeitet werden konnten.

Viele Kunden haben in dieser Zeit auch die Vorteile des Online-Bankings für sich entdeckt und sind mit uns über alternative Wege wie den Service-Chat oder die Videoberatung in Kontakt getreten.

Eine ähnliche Entwicklung konnten wir bei Kartenzahlungen feststellen, die Bargeld immer verzichtbarer machen.“ Insbesondere bei den betroffenen Geschäftsstellen seien diese Entwicklungen zuletzt deutlich spürbar gewesen, begründet Jung die Entscheidung von Vorstand und Verwaltungsrat.

„Wenn Kunden eine persönliche Beratung wünschen, dann erwartet sie in unseren Beratungs-Centern ein umfassendes Leistungsportfolio an Produkten und Dienstleistungen aus dem Finanz-, Versicherungs- und Immobiliengeschäft“, so Jung weiter.

Um dies zu verwirklichen, habe man in den Beratungs-Centern in Annweiler, Bad Bergzabern, Edenkoben, Herxheim, Offenbach und Landau in den vergangenen Jahren kontinuierlich personell aufgestockt und in das Fach- und Spezialwissen der Kundenberater investiert. So werden auch die Mitarbeiter der Standorte, die geschlossen oder in SB-Geschäftsstellen umgebaut werden, ihren neuen Arbeitsplatz ab dem 1. September 2020 in einem dieser Beratungs-Center haben.

Auch mit der Sparkassen-App, die erst kürzlich von Stiftung Warentest wieder zur besten Banking-App gekürt wurde, könnten Kunden ihre Bankgeschäfte erledigen – wann und wo sie möchten.

„Viele Service-Leistungen, die früher einen Gang in die Geschäftsstelle erforderlich gemacht haben, erledigen inzwischen auch die    Mitarbeiter unseres Kunden-Service-Centers. Ein Anruf oder eine E-Mail genügen, um bequem mit uns in Kontakt zu treten“, nennt Jung Alternativen.

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