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Sparkasse Südliche Weinstraße: Kreditgeschäft mit Firmenkunden boomt

24. März 2018 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Wirtschaft in der Region

Die beiden Sparkassenvorstände Bernd Jung (Vorsitzender, l.) und Reinhard Becker (stellvertr. Vorsitzender) freuen sich über die gute Bilanz.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

SÜW. Mit einem pointierten „gut“ beschreibt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Südliche Weinstraße Bernd Jung die vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2017.

Der Jahresüberschuss liegt mit 8,2 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 9 Mio. Euro.

Das Einlagengeschäft bewegt sich auf dem Niveau des Vorjahres, das Kreditgeschäft verzeichnet kräftige Zuwächse. Die Bilanzsumme ist mit 2.872 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr um 21 Mio. Euro leicht gestiegen.

„Gemessen an den vielen Herausforderungen, die unsere Sparkasse im letzten Jahr zu meistern hatte, können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, zumal wir auch bei den Rücklagen über eine widerstandsfähige Finanzkraft verfügen“, zieht Bernd Jung erste Bilanz.

Denn längst ist es nichtmehr nur die resistente Niedrigzinsphase, die das Institut schultern muss, auch die zunehmende Bankenregulierung der EU stellt die Sparkasse vor immer neue Aufgaben.

Als Beispiel führt Bernd Jung das Ende der Übergangsfrist der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung zum 25. Mai 2018 an: „Danach gelten für die Speicherung, Sicherung und Verwaltung von personenbezogenen Daten weitaus strengere Regeln als bisher.

In der Praxis bedeutet das für uns, dass wir mit jedem einzelnen unserer Kunden eine neue Datenschutzvereinbarung treffen müssen. Das tun wir gerade – mit Hochdruck.“

Doch gerade in dieser permanenten Veränderung sieht er auch die Stärke der Sparkasse Südliche Weinstraße: „Unsere Haus war schon immer von einer großen Veränderungsbereitschaft geprägt.

Das hat in den vergangenen Jahren nicht nur zu einer positiven Geschäftsentwicklung beigetragen, sondern kommt insbesondere auch denen zu Gute, die Mittelpunkt unseres Tun und Handelns
sind – unseren Kunden.“

Einlagengeschäft

Im Einlagengeschäft spiegeln sich die Niedrigzinsphase und die Minuszinsen der EZB wider: Mit insgesamt 2.319 Mio. Euro bewegt sich das Einlagengeschäft nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (2.311 Mio. Euro).

Mit gerade einmal 0,8 Mio. Euro Wachstum in der Ersparnisbildung im Wertpapiergeschäft zeigt sich, dass die breite Privatkundschaft noch immer
eine Geldanlage in Wertpapieren scheut und einer nahezu ertragsfreien Geldanlage den Vorzug gibt.

Im Gegensatz dazu haben die Firmenkunden und die vermögenden Privatkunden die Zeichen der Zeit bereits erkannt: Hier betrug das Wachstum in der Ersparnisbildung im Wertpapiergeschäft stattliche 10 bzw. 25 Mio. Euro.

Den beiden Vorständen steht der Leiter der Kommunikations -und Marketingabteilung, Olaf Rühmeier (Mitte) zur Seite.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Kreditgeschäft

Das Gesamtkreditvolumen ist mit 1.992 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (1.876 Mio. Euro) um 116 Mio. Euro gestiegen und hat gegenüber der guten Entwicklung im Vorjahr noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen.

Vom Gesamtzuwachs in Höhe von 116 Mio. Euro entfallen die größten Zuwächse mit 25 Mio. Euro auf das Kreditgeschäft mit Privatkunden (Vorjahr: 19 Mio. Euro) und stolze 72 Mio. Euro (Vorjahr: 21 Mio. Euro) auf das Kreditgeschäft mit Firmenkunden: „Hier konnten wir im Jahr 2017 ein außergewöhnlich erfolgreiches Ergebnis verzeichnen.

Gerade bei mittelständischen Unternehmen in der Region setzt sich die hohe Dynamik der vergangenen Jahre fort. Die guten konjunkturellen Verhältnisse in Verbindung mit einer guten Auslastung haben Investitionen erneut begünstigt“, fasst Bernd Jung zusammen.

Nachgefragt wurden in diesem Zusammenhang auch verstärkt öffentliche
Fördermittel. Die Sparkasse Südliche Weinstraße wurde deshalb erneut von der LBBW als PremiumPartner in der Förderberatung ausgezeichnet.

Provisionsgeschäft

Im Geschäftsjahr 2017 wurde im Bereich der Immobilienvermittlung ein Objektvolumen von 32 Mio. Euro vermittelt. Im Neugeschäft mit Lebensversicherungen lag die Gesamtversicherungssumme bei 31 Mio. Euro. Im Neugeschäft mit Bausparverträgen lag die Gesamtbausparsumme bei 86 Mio. Euro.

Ertragslage

„Wir treten dem schwindenden Zinsüberschuss mit einem effizienten Kostenmanagement und einer stringenten Prozessoptimierung entgegen“, schildert Bernd Jung zwei wesentliche Maßnahmen, mit der die Sparkasse Südliche Weinstraße den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entgegensteuert.

„Vor diesem Hintergrund sind wir mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 8,2 Mio. Euro sehr zufrieden.“ Die Aufwands-Ertrags-Relation lag 2017 mit einem Wert von 62,1 wieder leicht unter dem Wert des Vorjahres (62,2). Das bedeutet, dass die Sparkasse im Jahr 2017 62,10 Euro
investieren musste, um 100 Euro Ertrag zu erwirtschaften.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Aufwands-Ertrags-Relation aller rheinland-pfälzischen Sparkassen lag bei 65,9 (Vorjahr: 66,4).

PBG und S-Immo

Die Projektbeteiligungsgesellschaft – eine 100-prozentige Tochter der Sparkasse Südliche Weinstraße – und die Immobiliengesellschaft –eine 100-prozentige Tochter der Projektbeteiligungsgesellschaft – unterstützen die Kommunen in der Region bei der Erschließung von Baugelände.

Erschlossen wurden im Jahr 2017 unter anderem das Neubaugebiet „Heerweg“ in Albersweiler mit 15.400 Quadratmeter Bauland und insgesamt 32 Bauplätzen sowie das Gewerbe- und Industriegebiet West II am westlichen Ortseingang von Herxheim mit einer Verkaufsfläche von 78.600 Quadratmetern.

Vom bereits erschlossenen Gewerbegebiet der Grundstücksgesellschaft Edenkoben-Venningen sind bis auf wenige Grundstücke alle Flächen verkauft. Auch im Gewerbegebiet Interpark in Offenbach stehen nur noch wenige Grundstücke zum Verkauf.

Sparkassenstiftung und Stiftergemeinschaft – Engagiert für die Region

Die Sparkassenstiftung der Sparkasse Südliche Weinstraße hat auch im Jahr 2017 mit einer Spendensumme von knapp 600.000 Euro wieder gemeinnützige Projekte in der Region Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau unterstützt.

27 Prozent bzw. rund 163.000 Euro flossen dabei in Projekte zur Förderung von Kunst, Kultur und Heimatpflege. 26 Prozent bzw. rund 155.000 Euro gingen an Einrichtungen, die das soziale Miteinander unterstützen und weitere 25 Prozent bzw. 149.000 Euro in die Förderung von Bildungsmaßnahmen.

Die restlichen Spendengelder kamen der Sportförderung, der Förderung kirchlicher Zwecke, der Kinder- und Altenhilfe und dem Schutz von Natur und Umwelt zugute. „Zählt man zu den 600.000 Euro Spendengeldern noch die rund 400.000 Euro aus dem Bereich des Sponsorings hinzu, ergibt dies eine Gesamtsumme von 1 Mio. Euro“, berichtet Bernd Jung.

Mit ihrer Stiftergemeinschaft stellt die Sparkasse Südliche Weinstraße den organisatorischen Rahmen bereit, damit sich Menschen ganz individuell für das engagieren können, was ihnen am Herzen liegt.

Diese Dachstiftung ermöglicht es den Bürgern in der Region, von den Vorteilen einer Zustiftung zu profitieren und gleichzeitig den bürokratischen Aufwand einer eigenen Stiftung zu umgehen.

„Im Gegensatz zu anderen Stiftergemeinschaften wird das Stiftungsmanagement bei uns kostenlos erbracht“, betont Bernd Jung, der selbst Vorsitzender des Stiftungskuratoriums ist.

Die Stiftergemeinschaft verwaltet aktuell 10 Zustiftungen mit einem Gesamtvolumen von knapp 3 Mio. Euro, wodurch der Stiftungsvorstand im Jahr 2017 eine zusätzliche Spendensumme von 23.500 Euro an die davon begünstigten Institutionen ausschütten konnte.

Drei Zustiftungen wurden erst 2017 neu gegründet: Mit einem Stiftungsvolumen von 1,7 Mio. Euro unterstützt ein anonymer Mäzen den Erhalt und den Betrieb des Doms in Speyer.

Mit einem Stiftungsvolumen von 250.000 Euro zugunsten der Abtei der Benediktiner Mission in Ostafrika, der Jugendarbeit und des
Denkmalschutzes in der Stadt Landau, der Kirchengemeinde St. Maria in Landau und zugunsten des Jugenddorfes Maria-Regina in Silz hat sich ein Landauer Ehepaar engagiert.

Die dritte Zustiftung in Höhe von 100.000 Euro wird mit ihren Erträgen künftig den Kinderschutzbund Landau-Südliche Weinstraße finanziell unterstützen.

Personalnachrichten

Im Jahr 2017 beschäftigte die Sparkasse Südliche Weinstraße 435 Mitarbeiter, das sind 11 Mitarbeiter weniger als im Jahr 2016. Der leichte Rückgang sei einer natürlichen Fluktuation geschuldet.

Auch die im Jahr 2014 von der Bundesregierung beschlossene abschlagsfreie Altersrente mit 63 Jahren nach 45 Berufsjahren haben einige der langjährigen Mitarbeiter in Anspruch genommen. Der Personalaufwand ist demzufolge mit 25,2 Mio. Euro (Vorjahr: 25,8 Mio. Euro) leicht gesunken.

Zum Jahresende befanden sich 27 Mitarbeiter in der Ausbildung zum Bankkaufmann oder im Studium an der Dualen Hochschule in Mannheim oder Karlsruhe.

„Im vergangenen Jahr konnten wir leider nur sieben junge Menschen für eine Ausbildung bei uns gewinnen.

Das bestätigt den Trend der vergangenen Jahre, dass die Attraktivität des Berufes Bankkaufmann für junge Menschen immer weiter abnimmt“, bedauert Bernd Jung, der die Gründe dieser Entwicklung nicht
nachvollziehen kann: „Gerade im Zeitalter der Digitalisierung bietet unser Beruf viele neue Herausforderungen und Karrieremöglichkeiten.“

Rückblick 2017

Ende April hat die Sparkasse Südliche Weinstraße ihre, zur modernen
Beratungsfiliale umgebauten, Geschäftsstelle am Landauer Rathausplatz wieder eröffnet.

Das neue Raumkonzept verbindet die Vorteile einer Geschäftsstelle vor Ort mit den Vorteilen der digitalen Welt.

Unter dem Motto „Eine Welt (fast) ohne Zinsen“ hat die Sparkasse im Juni in Kooperation mit ihrem Verbundpartner, der Deka-Bank, ihre Kunden zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Thematisiert wurden Anlageformen, die auch unter schwierigen
Rahmenbedingungen eine vernünftige Rendite ermöglichen.

Im Jahr 2013 wurde die Sparkasse Südliche Weinstraße für ihre strategisch
angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik mit dem Zertifikat audit berufundfamilie ausgezeichnet.

Nach erfolgreichem Abschluss einer weiteren Auditierung wurde das Zertifikat im Juni erfolgreich verlängert.

Im Oktober trat Landrat Dietmar Seefeldt die Nachfolge von Theresia Riedmaier als Verbandsvorsteher des Sparkassenzweckverbandes und als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Südliche Weinstraße an.

Ende November musste die Sparkasse Südliche Weinstraße von ihrem
stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden Werner Kastner Abschied nehmen. Er starb im Alter von 68 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.

Ausblick 2018

„Im Jahr 2018 möchten wir unser digitales Angebot weiter ausbauen ohne dabei unseren traditionellen Charakter zu vernachlässigen“, fasst Bernd Jung die Planungen für die nächsten Monate zusammen.

Ziel sei es, das Internetangebot zu einer gleichwertigen Alternative zur stationären Geschäftsstelle weiterzuentwickeln. So soll Mitte des Jahres beispielsweise das Online-Banking um eine „Echtzeit-Überweisung“ erweitert werden.

Außerdem werde der Einsatz einer App geprüft, mit der Sparkassen-Kunden bargeldlos mit dem Smartphone bezahlen können. Doch auch in der realen Welt stehen bei der Sparkasse einige Projekte an.

Mit dem Wohnpark „Alte Gärtnerei“ in Bad Bergzabern entstehen derzeit zehn zeitgemäße Stadthäuser für barrierefreies Wohnen im Grünen.

Und auch in Landau wird kräftig gebaut: Unter dem Projekttitel „Generation 21– ZukunftLebenLandau“ wird am Ebenberg ein Gebäudekomplex mit dem Schwerpunkt Senioren und barrierefreies Wohnen gebaut.

Außerdem werden die Sparkasse Südliche Weinstraße und die VR-Bank Südliche Weinstraße – Wasgau eG in der 1. Aprilhälfte 2018 eine gemeinsame SB-Geschäftsstelle auf dem Gelände des Modeparks Röther in Rohrbach eröffnen: „Mit dieser institutsübergreifenden Kooperation bündeln wir unsere Kräfte zum Vorteil unserer Kunden.

Hat dieses Filialmodell Erfolg, könnten Sparkasse und VR-Bank in Zukunft auch an kleineren Standorten ihre Präsenz vor Ort aufrecht erhalten“, ist Bernd Jung, der auch weitere Kooperationen mit der VR-Bank Südliche Weinstraße – Wasgau eG nicht ausschließt, überzeugt.

Quelle: Sparkasse Südliche Weinstraße

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