Donnerstag, 25. April 2024

Nach Brandbrief: Bereitschaftsärztinnen im Kreis Germersheim sollen Fahrdienst bekommen

30. Juni 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Symbolbild: Pfalz-Express

Germersheim – In einem offenen Brief Ende April hatten sich alle 45 niedergelassenen Ärztinnen aus dem Kreis Germersheim, die Bereitschaftsdienste übernehmen, an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz gewandt.

Die Ärztinnen kritisierten die Bedingungen, unter denen sie in der Bereitschaftszentrale Germersheim ihren Dienst tun müssen. Für Vertretungen bei einem 13-Stunden-Dienst sollen bis zu 1.000 Euro an männliche Kollegen bezahlt worden sein, wenn diese den Dienst übernehmen.

Die Frauen haben Angst, ohne Begleitung besonders in den Nachtstunden fremde Wohnungen aufsuchen zu müssen. Ein Fahrdienst steht lediglich bis 19 Uhr zu Verfügung. „Wir Ärztinnen sind mittlerweile in Angst um unser Leib und Leben“, heißt es in dem Brandbrief. „Oder würde man Frau/Mutter/Tochter nachts alleine in fremde Wohnungen schicken nach eventuell vorab fingiertem Notruf?“

Die Medizinerinnen forderten einen Fahrer mit medizinischer Ausbildung, zum Beispiel einen Sanitäter, der sie auch in die Wohnungen begleitet.

Die Forderungen wurden nun offenbar gehört. Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart mitteilte, hat die Kassenärztliche Vereinigung neues Fahrdienstpersonal eingestellt und angekündigt, sich mit den betroffenen Ärztinnen zu einem Gespräch zusammen zu setzen, um sich die Lage vor Ort schildern zu lassen. „Das sind zwei gute erste Schritte, um die Situation zu verbessern“, so Gebhart. (red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

3 Kommentare auf "Nach Brandbrief: Bereitschaftsärztinnen im Kreis Germersheim sollen Fahrdienst bekommen"

  1. Philipp sagt:

    Das ist sicher eine Maßnahme, die aufgrund der zuückgehenden Kriminalität im ganzen Land erforderlich wurde!
    Oder habe ich da was komplett missverstanden?

  2. qanon sagt:

    „Das sind zwei gute erste Schritte, um die Situation zu verbessern“,

    Ich frag mich wie weltfremd Politiker sind…

  3. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    … in Germersheim wartet eine Mutter nach neun Monate immer noch auf einen Psychologen für ihre zwei von einem „Schutzsuchenden“ vergewaltigten Kinder. Vielleicht kann Herr Gebhart hier auch mal aktiv werden …