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Nach Brandbrief: Bereitschaftsärztinnen im Kreis Germersheim sollen Fahrdienst bekommen

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Symbolbild: Pfalz-Express

Germersheim – In einem offenen Brief Ende April hatten sich alle 45 niedergelassenen Ärztinnen aus dem Kreis Germersheim, die Bereitschaftsdienste übernehmen, an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz gewandt.

Die Ärztinnen kritisierten die Bedingungen, unter denen sie in der Bereitschaftszentrale Germersheim ihren Dienst tun müssen. Für Vertretungen bei einem 13-Stunden-Dienst sollen bis zu 1.000 Euro an männliche Kollegen bezahlt worden sein, wenn diese den Dienst übernehmen.

Die Frauen haben Angst, ohne Begleitung besonders in den Nachtstunden fremde Wohnungen aufsuchen zu müssen. Ein Fahrdienst steht lediglich bis 19 Uhr zu Verfügung. „Wir Ärztinnen sind mittlerweile in Angst um unser Leib und Leben“, heißt es in dem Brandbrief. „Oder würde man Frau/Mutter/Tochter nachts alleine in fremde Wohnungen schicken nach eventuell vorab fingiertem Notruf?“

Die Medizinerinnen forderten einen Fahrer mit medizinischer Ausbildung, zum Beispiel einen Sanitäter, der sie auch in die Wohnungen begleitet.

Die Forderungen wurden nun offenbar gehört. Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart mitteilte, hat die Kassenärztliche Vereinigung neues Fahrdienstpersonal eingestellt und angekündigt, sich mit den betroffenen Ärztinnen zu einem Gespräch zusammen zu setzen, um sich die Lage vor Ort schildern zu lassen. „Das sind zwei gute erste Schritte, um die Situation zu verbessern“, so Gebhart. (red)

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