Donnerstag, 18. April 2024

Mundschutz für den guten Zweck: Vier Frauen der Burrweiler KFD nähen 320 Masken

4. Mai 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Das Näherinnen-Quartett aus Burrweiler. Von links: Alma Wilhelm, Ingrid Weber, Sonja Minges und Anja Wind.
Foto: Heinz Lambert

Burrweiler. Das Corona-Virus und seine Folgen sind aktuell in aller Munde. Dazu gehört auch das seit dem 27. April in Rheinland-Pfalz vorgeschriebene Tragen eines Mundschutzes Dieses gilt beim Einkaufen oder auch wenn man sich im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bewegt.

Schon vier Wochen bevor das Bedecken von Mund und Nase gesetzlich verfügt wurde, wirkten einige Damen aus Burrweiler dem sich schon früh anbahnenden Engpass bei der Flächenmäßigen Versorgung mit Masken entgegen.

Auslöser war eine Anfrage von Andreas Danner bei seiner Schwiegermutter Ingrid Weber in Burrweiler, ob sie denn vielleicht ein paar Masken nähen könnte. Danner ist bei der Malteser Rettungswache in Rülzheim im Einsatz. Dort war schon vor gut vier Wochen nicht mehr genügend Mundschutz vorhanden.

Frau Weber setzte sich mit den Damen der Vorstandschaft der Ortsgruppe Burrweiler der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) zusammen und tüftelte aus, wie man den Maltesern helfen könnte.

Stoff hatten Sonja Minges, Ingrid Weber, Anja Wind und Alma Wilhelm noch aus eigenen Beständen. Schwieriger wurde es bei der Beschaffung des notwendigen Gummis. Diesen kauften sie, solange es ihn dort noch gab, in einschlägigen Geschäften ein.

„Es wurde dann aber wirklich immer schwieriger Gummi noch käuflich zu erwerben. Einige ältere Damen aus dem Dorf haben uns aber geholfen, hatten sie doch noch Bestände in ihren privaten Nähkästchen verfügbar“ berichtet Ingrid Weber.

Für die Rülzheimer Malteser nähte die Gruppe insgesamt 35 Masken, die alle auch mehrmals Verwendung finden können, da sie waschbar sind. Schnell sprach sich die Aktion herum und es kamen Anfragen aus den eigenen Familien, dem Verwandten- und Bekanntenkreis, aber auch von anderen Personen, die mitbekommen hatten, dass in Burrweiler fleißig genäht wird. Insgesamt hat das Damen-Quartett nun schon 320 Masken hergestellt.

Auf die Frage ob denn die „KFD-Näherei“ noch weiter produziert sagt Anja Wilhelm. „Bei Bedarf sind wir gerne bereit weiter zu machen, dann aber erwarten wir für jede Maske auch eine Spende.“ Bislang wurden die Masken nämlich kostenlos abgegeben, allerdings haben viele Menschen freiwillig eine Spende getätigt. Dass aber auch einige Leute sich die Masken nur abholten, ohne einen Obolus zu entrichten, enttäuschte die Näherinnen, wollten sie den Erlös doch einem guten Zweck zukommen lassen.

Obwohl also manche sich nicht ganz so dankbar wie erhofft zeigten, kamen immerhin 285 Euro an Spenden zusammen, die nun an das Projekt „Streetwork“ in Landau weitergegeben werden, dass sich um Wohnsitzlose kümmert, die ihr Leben hauptsächlich an öffentlichen Orten, wie dem Bahnhof oder den verschiedenen Parks der Stadt verbringen.

Wer noch Interesse an Masken hat, soll sich beim Burrweilerer Ortsbürgermeister Christian Weber (Tel.: 06345/5365) melden, der die Anfragen dann sammelt und koordiniert. „Es ist besser, wenn die Anfragen bei einer Stelle zusammenlaufen, da wir Frauen ja unterschiedliche Restkontingente zur Verfügung haben“ sagt Sonja Minges.

Grundsätzlich sollte jede Person in einem Haushalt einen Mundschutz erhalten. „Wir hatten auch Anfragen von einzelnen Personen, die sich gleich mit 10 oder 15 Stück eindecken wollten. Dass machen wir aber nicht, denn es sollen möglichst viele Personen versorgt werden“ stellt Ingrid Weber fest.

Ab Montag, 4. Mai könnte sich eine neue Anfragewelle einstellen, hat doch das Rathaus der Verbandsgemeinde Edenkoben wieder seine Pforten geöffnet. Das Betreten ist aber nur dann möglich, wenn man mit Mundschutz dort um Einlass bittet.  Da könnten die Damen aus Burrweiler Abhilfe schaffen. (Heinz Lambert, Burrweiler)

 

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