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Mit Herzblut für Bedürftige: Wörther Tafel-Leiter Thomas Stuhlik mit Landesehrennadel ausgezeichnet

15. Dezember 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Leute-Regional, Regional
V.li.: Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Tafel-Leiter Thomas Stuhlik und der ab . Januar amtierende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Jockgrim, Karl Dieter Wünstel. Fotos: Pfalz-Express/Licht

V.li.: Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Tafel-Leiter Thomas Stuhlik und der ab . Januar amtierende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Jockgrim, Karl Dieter Wünstel.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Wörth – Große Überraschung für Thomas Stuhlik, den Leiter der Wörter Tafel: Ihm wurde am Donnerstag von Landrat Dr. Fritz Brechtel im Namen von Ministerpräsident in Malu Dreyer die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.

Vorgeschlagen hatte die Ehrung der designierte Bürgermeister der Verbandsgemeinden Jockgrim, Karl Dieter Wünstel, der auch die Eingabe bei der Staatskanzlei gemacht hatte.

Für Stuhlik war die Ehrung eine Riesenüberraschungen, denn er hatte von alledem keine Ahnung. Die Wenigen, die davon im Vorfeld wussten, hatten „dichtgehalten“.

Eingeweiht war jedoch seine Frau Angela – was sich als ziemlich wichtig herausstellte, denn sie hielt ihren Mann von einem Haarschneide-Termin ab, just zu dem Zeitpunkt, an dem Landrat Brechtel, Karl Dieter Wünstel und der Wörther Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche in der Tafel eintrafen.

Rund 1.000 Bedürftige versorgt die Tafel momentan. Thomas Stuhlik stecke all sein Herzblut und unendlich viel Energie in seine Arbeit, sagte der Kreischef, ebenso wie die etwa 120 ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Stuhlik sei „aller Ehre wert“, drückte Karl Dieter Wünstel seine Anerkennung für die Arbeit des Tafel-Leiters aus und auch Wörths Bürgermeister Nitsche gratulierte herzlich.

Stuhlik bekam die Ehrennadel vom Landrat ans Revers geheftet, die Ehrenurkunde überreicht und war „völlig geplättet“, wie er sagte. Viele Worte machte er nicht: „Danke. Aber was ist ein Stuhlik ohne all die Helfer.“ Für Ehefrau Angela, die ebenfalls kräftig an der Tafel mit anpackt, gab es einen großen Blumenstrauß.

Thomas Stuhlik Wörther Tafel Landesehrennadel- 4

Stuhliks Stellvertreterin Uschi Bisanz dankte den Sponsoren Bruno Burger von Edeka-Burger in Kandel, dem netto-Zentrallager, für das Lagerleiter Achim Wiesmann gekommen war, und Prokurist Wolfgang Hoffmann von der Spedition Nuss, die deutschlandweit Waren für die Tafel abholt. Ohne Sponsoren ginge es nicht, sagte Bisanz.

„Anderen etwas weitergeben“

Thomas Stuhlik wurde 1968 in Wörth sesshaft. Seine Einstellung bei Mercedes Benz bezeichnet er selbst als großen Glücksfall, der ihn in die Lage versetzt habe, einige seiner Träume zu erfüllen.

Ab 2003 baute Stuhlik dann die Wörther Tafel auf. Da er selbst keine schöne Jugend hatte, im Berufsleben allerdings nach eigenen Worten viel Glück erleben durfte, wollte er den Menschen helfen, die es nicht so gut haben. Trotz mehrerer privater Schicksalsschläge sieht er sich als einen vom Glück begünstigten Menschen an.

Unter seiner Führung wurde die Tafel Wörth zu einem wesentlichen Bestandteil bei der Versorgung der ärmeren Bevölkerung. Er hat mitgewirkt, die Tafeln überregional zu vernetzen und viele Sponsoren gewonnen. Eine besondere Herausforderung war das schnelle Anwachsen der Flüchtlingszahlen besonders in den Jahren 2015 und 2016.

Stuhlig hat zudem den runden Tisch initiiert, bei dem die Tafel sich mit Verwaltungen und Behörden in regelmäßigen Abständen trifft, um Schwierigkeiten und Probleme zu besprechen und Lösung zu finden. Außerdem pflegt er engen Kontakt zu den Kirchen, den Beiräten für Migration und Integration und anderen Organisationen, die sich der Flüchtlinge, Asylbewerber und Obdachlosen annehmen.

Um jeden einzelnen Fall bemühe sich Stuhlik selbst intensiv, führte Karl Dieter Wünstel unter anderem in seiner Begründung an die Staatskanzlei an. Im Interesse der Bevölkerung sei ihm zudem sehr daran gelegen, jeglicher Art von „Schmarotzertum“ im Umfeld der Tafel zu unterbinden. Auch sorge er immer mit klaren Vorgaben und Regeln für ein ordentliches Verhalten der Tafel-Besucher. (cli)

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Ein Kommentar auf "Mit Herzblut für Bedürftige: Wörther Tafel-Leiter Thomas Stuhlik mit Landesehrennadel ausgezeichnet"

  1. Danny G. sagt:

    Und ich dachte immer in so einem reichen Land wie Deutschland wären solche Sachen wie Hunger und Unterversorgung längst eine Anekdote der Geschichte.
    Wenn man sich nicht auf die Versorgung von halb Nordafrika und Vorderasien konzentrieren würde, wäre es sicherlich auch möglich die komplette Bevölkerung ordentlich zu versorgen.
    Große Firmen richtig besteuern, sich auf die eigene Bevölkerung konzentrieren, dann könnte man den vorhandenen Hartz4 Satz und die Renten deutlich erhöhen und solche Einrichtungen wie die Tafeln wären komplett unnötig.
    Eigentlich beschämend für solch ein reiches Land. Und bedenklich, wie sich Politiker aller Couleur bei solch einem Anlass selbst beweihräuchern.