Freitag, 19. April 2024

Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundesministerin Franziska Giffey und Bildungsministerin Stefanie Hubig unterzeichnen „Gute-KiTa-Vertrag“

269 Millionen Euro Unterstützung des Bundes

31. Oktober 2019 | Kategorie: Allgemein, Politik regional, Regional, Rheinland-Pfalz

Kita-Vertreter machten im Mai ihrem Unmut bei einer SPD-Wahlveranstaltung in Billigheim mit Plakaten Luft.
Archivfoto: Pfalz-Express/Ahme

RLP. Im Rahmen des „Gute-KiTa-Gesetzes“ unterstützt der Bund das Land Rheinland-Pfalz bei der Weiterentwicklung der Qualität in den rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten bis 2022 mit rund 269 Millionen Euro.

Den entsprechenden Vertrag unterzeichneten am 31. Oktober Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.

Das Gesetz ist nicht unumstritten und hat Erzieher seit einiger Zeit schon beschäftigt. Auch Demonstrationen dagegen gab es Einige. Nun ist der Vertrag unterzeichnet.

„Ich freue mich, die Landesregierung mit den 269 Millionen Euro aus dem „Gute-KiTa-Gesetz“ unterstützen zu können“, erklärte Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey. „Konkret investiert das Land mit den Bundesmitteln in einen besseren Betreuungsschlüssel, qualifizierte Fachkräfte und starke Kita-Leitungen. Das heißt mehr Erzieherinnen und Erzieher für die Kinder, vor allem in KiTas mit besonderen Herausforderungen. Jedes Kind hat das Recht auf die besten Startchancen, genau dafür setzt Rheinland-Pfalz die richtigen Schwerpunkte.“

„Rheinland-Pfalz ist das Bildungsland. Seit zehn Jahren ist bei uns Bildung von der Kita bis zur Hochschule gebührenfrei. Wir investieren jährlich rund 4,8 Milliarden Euro in Bildung. Rund jeder vierte Euro unseres Landeshaushalts fließt in Bildung“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Und das zahle sich aus: „In keinem anderen Bundesland hängt der Bildungserfolg weniger von der sozialen Herkunft ab als bei uns. Das hat erst kürzlich der Bildungsmonitor 2019 belegt. Wir stehen für Durchlässigkeit, für Chancenvielfalt und für Bildungsgerechtigkeit. Und die beginnt bei den Kleinsten“, unterstrich die Ministerpräsidentin.

Rheinland-Pfalz habe das Kita-Zukunftsgesetz auf den Weg gebracht, um diese Erfolgsgeschichte fortzuführen. „Wir schaffen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, in dem es künftig einen Rechtsanspruch auf eine siebenstündige Betreuung am Stück geben wird. Zudem verbessern wir die Qualität in unseren Kitas, in dem wir mehr Personal mitfinanzieren, Zeit für Leitung und Praxisanleitung ermöglichen sowie Erzieherinnen und Erzieher entlasten“, so Dreyer weiter.

Das Gute-KiTa-Gesetz in Rheinland-Pfalz:

Die Mittel des „Gute-KiTa-Gesetzes“ – rund 269 Millionen Euro bis zum Jahr 2022 – investiert Rheinland-Pfalz vor allem in folgende Handlungsfelder:

  1. Guter Betreuungsschlüssel: Das Personalbemessungssystem wird von einem gruppen- auf ein platzbezogenes System umgestellt. Damit stellt das Land eine einheitliche und transparente Personalbemessung sicher. Und weil nicht alle Kitas die gleichen Herausforderungen haben, werden mittels eines Sozialraumbudgets spezifische Sozialräume bei der Personalbemessung berücksichtigt und so strukturelle Benachteiligung überwunden.
  2. Qualifizierte Fachkräfte: Die Ausbildung wird attraktiver. Durch den Ausbau der vergüteten berufsbegleitenden Ausbildung und Zeit für die Praxisanleitung von Auszubildenden. Außerdem wird den Trägern ein Anreiz gegeben, Fachkräfte auszubilden: Denn Auszubildende werden künftig nicht mehr auf den Personalschlüssel angerechnet.
  3. Starke Kitaleitung: Alle Tageseinrichtungen erhalten ein verbindliches Leitungsdeputat. Bis zu 20 Prozent der Leitungszeit kann durch qualifiziertes Verwaltungspersonal erfüllt werden. Das entlastet die Einrichtungsleitungen und eröffnet zugleich Möglichkeiten zur Professionalisierung.
  4. Kindgerechte Räume: Um einem Angebot mit Mittagessen angemessen entsprechen zu können, legt das Land ein Sachkostenprogramm zur Ausstattung von Küchen in den Tageseinrichtungen auf.
  5. Förderung sprachlicher Bildung: In Rheinland-Pfalz ist die Landesregierung überzeugt, dass Sprachbildung und Sprachförderung alltagsintegriert erfolgen müssen. Deshalb sind in jedem Platz für Über-Zweijährige Personalstellenanteile dafür eingerechnet.
  6. Netzwerke für mehr Qualität: Um eine Kindertageseinrichtung bestmöglich weiterzuentwickeln, müssen alle Protagonisten beteiligt sein. Deshalb gibt es den neuen Kita-Beirat, in dem Einrichtungsträger, Leitung, Fachkräfte und Eltern unter Berücksichtigung der Perspektiven des Kindes die wesentlichen Fragen der Einrichtung gemeinsam besprechen.
  7. Verbesserung der Steuerung im System (Vielfältige pädagogische Arbeit): Freie Träger erhalten 4.500 Euro pro Jahr und Einrichtung, um die Umsetzung der pädagogischen Konzeption zu unterstützen und die pädagogische Arbeit zu evaluieren. Damit wird zur Qualitätssicherung bei Einrichtungen in freier Trägerschaft beigetragen. Außerdem führt das Land ein webbasiertes Administrations- und Monitoringsystem ein und vereinfacht so das Zuweisungsverfahren des Landes und notwendige Datenerhebungen.

Das Gute-KiTa-Gesetz

Mit dem Gute-KiTa-Gesetz unterstützt der Bund die Länder bis 2022 mit rund 5,5 Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung und zur Entlastung der Eltern bei den Gebühren.

Die Kindertagesbetreuung soll überall in Deutschland weiterentwickelt werden. Aber jedes Bundesland hat seine eigenen Stärken und Entwicklungsbedarfe. Darum ist das Gesetz wie ein Instrumentenkasten aufgebaut: Die Länder entscheiden selbst, in welche zehn Handlungsfelder und Maßnahmen investiert werden soll. In einem Vertrag halten der Bund und das jeweilige Bundesland fest, wie das Gute-KiTa-Gesetz vor Ort umgesetzt werden soll und wie es die jeweils eingesetzten Landesmittel ergänzt.

Weitere Informationen des Landes Rheinland-Pfalz: https://www.bmfsfj.de/gute-kita-gesetz

Für noch mehr Qualität in rheinland-pfälzischen Kitas: Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundesministerin Franziska Giffey und Bildungsministerin Stefanie Hubig unterzeichnen „Gute-KiTa-Vertrag“ – 269 Millionen Euro Unterstützung des Bundes

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3 Kommentare auf "Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bundesministerin Franziska Giffey und Bildungsministerin Stefanie Hubig unterzeichnen „Gute-KiTa-Vertrag“"

  1. Helga sagt:

    Großartig. So geht Politik, die für Menschen gemacht wird.Dieses Gesetz entlastet junge Familien und fördert unsere Kinder. (Ganz im Gegensatz zur GroKo-Bundespolitik, wo man den Eindruck hat, dass da immerwährender Wahlkampf stattfindet und wo es scheinbar nur um Personalien geht. Einzige Ausnahme: Hubertus Heil.)

  2. Aufgewachte sagt:

    Die sozialistische Politik will nicht zur Kenntnis nehmen, dass die staatliche Kinderbetreuung von Kindern unter drei Jahren schädlich für das Kindeswohl ist, wie es bereits in x Studien repliziert und bewiesen werden konnte. Gebt den Eltern das Geld, welches der Staat für die bedeutend schlechtere Betreuung der Kinder ausgibt. Es reicht vollkommen, wenn Kinder im Alter von drei bis vier Jahren Teilzeit in einer Einrichtung mit anderen Kindern betreut werden. Auch die Ganztags- und Gesamtschulen tragen nur zur Herabsetzung des Bildungsniveaus bei. Eine Förderung von Kindern und Familien sieht so nicht aus.