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Maximiliansau: Bauausschuss empfiehlt mehrheitlich Bebauungskonzept für Kappelmann-Gelände

7. Dezember 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Entwurf der Stadt.
Grafik: Stadt Wörth

Maximiliansau – Nach der Sitzung des Ortsbeirats Maximiliansau stand der Bebauungsvorschlag für das Kappelmann-Gelände auf der Agenda des Bau- und Umweltausschuss. Petra Pfeiffer von der Wohnbau Wörth und Peter Konzok von der Firma Konzok stellten ihr gemeinschaftliches Vorhaben den Ausschussmitgliedern vor.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss stimmten dann mehrheitlich für die Weiterverfolgung des Vorhabens. Am 18. Dezember 2018 entscheidet der Stadtrat.

Der gemeinschaftliche Bebauungsvorschlag der Wohnbau Wörth und der Firma Konzok sorgte bereits in der Sitzung des Ortsbeirats Maximiliansau für eine ausführliche Diskussion. Der Ortsbeirat hat damals mehrheitlich empfohlen, das Vorhaben weiterzuverfolgen. In ihrer Vorstellung gingen Pfeiffer und Konzok nochmals auf die Details ein und ergänzten die bereits dargestellten Informationen.

Alle Wohnungen zur Miete

So betonte Petra Pfeiffer, dass es sich um ein reines Mietobjekt handelt, alle Wohnungen sollen im Eigentum der Wohnbau verbleiben. Das Objekt der Firma Konzok bleibt ebenfalls als Mietobjekt in deren Eigentum. Die Wohnungen der Wohnbau sollen zwei, drei und vier Zimmer haben. Eine Dachbegrünung ist bei allen Objekten vorgesehen, da dies mit Blick auf den Klimawandel und der Zunahme von Starkregen von Vorteil sei.

Geplant ist auch ein gemeinsamer Quartiersmanager, der sich ausschließlich um die Neubauten der Wohnbau sowie die Neu- und Bestandsbauten von Konzok kümmern soll. Die Wohnungen der Wohnbau sind mit Blick auf ältere Bewohner und junge Familien allesamt barrierefrei geplant.

Der Neubau von Konzok soll im Erdgeschoss eine ambulante Tagespflege beherbergen und stellt nach Aussage der SPD-Fraktion eine „dringend notwendige Einrichtung“ in Maximiliansau zur Verfügung. Damit würden weite Wege für Angehörige und pflegebedürftige Menschen in Maximiliansau erspart.

Über der Tagespflege entstehen noch 17 weitere Wohnungen des betreuten Wohnens. Mit dann insgesamt 80 Wohnungen kann auch die Betreuungszeit der Mitarbeiterinnen am Standort Maximiliansau verlängert werden.

Unterschiedliche Vorstellungen

Wiederholt kamen aus den Reihen der CDU Vorbehalte gegen das Gesamtvorhaben: „Was uns stört, ist der Wohnungsbau, der dorthin soll.“ Petra Pfeiffer hatte Verständnis für die Bedenken: „Ich verstehe die Vorbehalte, das kommt häufig vor, vor allem wenn etwas Neues an einer Stelle entsteht, an der zuvor nichts war.“

Die SPD wiederum betont, sie berücksichtige in ihrer Position alle Bürger. Eine reine Funktionsbebauung an der Stelle würde den vielfältigen Bedürfnissen nicht gerecht. Viele Familien klagten, dass ihre Kinder keinen Wohnraum in Maximiliansau finden, sondern nach Hagenbach, Berg oder noch weiter wegziehen müssen.

Jürgen Nelson bekräftigte die SPD-Position: „Für uns als SPD steht das Vorhaben für eine Stärkung der Infrastruktur und eine Aufwertung für Maximiliansau, für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und das barrierefreie Wohnangebot für ältere Bürgerinnen und Bürger.“

Stadtrat muss noch zustimmen

In der Sitzung des Stadtrats am 18. Dezember 2018 wird das Vorhaben nochmals vorgestellt. Die Stadträte wollen dann die Grundsatzentscheidung zum Bebauungsvorschlag für das Kappelmann-Gelände treffen. Wenn das Projekt auch dort eine Mehrheit findet, geht es in die Feinplanung für die Wohnbau Wörth und die Firma Konzok.

Die Mitglieder des Bauausschuss folgten mit sieben Ja-Stimmen, vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen dem Beschlussvorschlag und empfahlen somit die weitere Verfolgung des Vorhabens. Die sechs Ausschussmitglieder der SPD stimmten geschlossen für das Vorhaben. (red)

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3 Kommentare auf "Maximiliansau: Bauausschuss empfiehlt mehrheitlich Bebauungskonzept für Kappelmann-Gelände"

  1. Steffen Weiß sagt:

    Was mir in dieser konkreten Betrachtung und Diskussion, aber auch insgesamt zu kurz kommt, wenn es um „Wohnformen für ältere Mitbürger“ geht: das sind ja Menschen, die derzeit schon in der Gemeinde wohnen, in der Regel oder zumindest oft noch in der Wohnung oder dem Haus von „früher“, das inzwischen viel zu groß ist. Zumindest sollten solche Wohnformen, vom betreuten Wohnen über Generationenmodelle sich vorrangig an Mitbürger richten.
    Dann werden nämlich in der Kommune auch Wohnungen und Häuser frei. Werden diese zum Höchstpreis an Auswärtige verkauft oder kommen ortsansässige Familien zum Zug, die sich vergrößern wollen oder müssen?

  2. Steffen Weiß sagt:

    Es soll niemand ausgeschlossen werden! Aber bei Projekten, die mit kommunalen Mitteln unterstützt oder begleitet werden, sollte schon eine Stellschraube gefunden werden, um zum einen vorrangig Mitbürger in die seniorengerechten Wohnformen zu bringen, zum anderen deren freiwerdende Wohnungen an Mitbürger, an junge Famlien aus dem Ort ODER aus dem Ort stammende junge Menschen, die gerne zurückwollen, gehen können.

    Und das ist eine Herausforderung, der sich die Vorstellungen der Stadtverwaltung und der Gegenvorschlag der CDU gleichermaßen messen lassen müssen.

    • Mario Daum sagt:

      Wichtige + richtige Hinweise, Herr Weiß.
      Deswegen wurden diese Punkte bei der SPD bereits berücksichtigt. Das äußert sich durch den Wunsch eines Belegungsrechts für ein die Stadt.
      Bei den drei PAMINA-Häsuern sind aktuell knapp die Hälfte der Bewohner aus Maximiliansau – das wir begrüßen sehr!
      Der Gegenvorschlag der CDU stammt im Übrigen aus dem Jahr 2015, von den gleichen Architekten (der Architekt der Fa. Konzok), wie der aktuelle Vorschlag auch. Ob dieser Vorschlag überhaupt noch Relevanz besitzt, entzieht sich unserer Kenntnis. Hier stellt sich noch viel mehr Ihre Frage, ob ein Vorrangrecht bei einem privaten Investor (Fa. Konzok) durchsetzbar wäre.

      Auch haben Sie Recht, dass nun mal keiner ausgeschlossen werden soll.
      Jetzt geht es aber erst um den Grundsatzbeschluss – Details folgen!