Bezahlbarer Wohnraum dringend gesucht: Jusos begrüßen Vorhaben der Wohnbau Wörth in Maximiliansau

8. Dezember 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Maximiliansau – In urbanen Ballungsräumen haben die Mietpreise in den vergangenen Jahren enorm angezogen, da der Wohnraum insgesamt knapper wird.

Die Metropolregion Rhein-Neckar und die Technologieregion Karlsruhe bieten zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten, jedoch sind die Wohnungsmärkte in Städten wie Karlsruhe, Bruchsal, Mannheim oder Ludwigshafen wie leergefegt.

Das wirke sich seit einigen Jahren verstärkt auf den Kreis Germersheim, seine zwei Städte und sechs Verbandsgemeinden aus, wie man auf der Wohnungssuche oder anhand des Mietspiegels erkennen müsse, melden sich die Jusos aus dem Kreis Germersheim zu Wort.

„Vor allem Germersheim, Jockgrim, Kandel und Wörth am Rhein weisen so gut wie keinen Wohnraum auf – schon gar nicht für junge Menschen, die ausgelernt haben und sich ihr Leben aufbauen wollen oder die sich im Studium oder Ausbildung befinden. Es ist schlicht unmöglich, eine eigene Existenz aufzubauen“, so der Juso-Vorsitzende Tobias Pfrengle.

In den Medien vergehe kaum ein Tag, an dem nicht von Wohnungsnot, steigenden Mietpreisen oder Mietabzocke die Rede sei. „Jahrelang hat man diese Entwicklung durch die neoliberale Politik verursacht, indem Bund, Länder und Städte kommunalen Wohneigentum veräußert haben“, so Pfrengle.

Seit drei Jahren nun habe sich in vielen Orten ein neues Bewusstsein entwickelt. „Auch die Regierungsparteien kamen endlich zu dem Bewusstsein, dass Wohnraum fehlt – eine „Wohnraumoffensive“ wurde mit Unterzeichnung des Koalitionsvertrags gestartet, Gelder sollen bereitgestellt werden, es soll für bezahlbare Mieten gesorgt werden. Allein an Wohnungsbau-Akteuren fehlt es, die dann auch Wohnraum schaffen.“

Deshalb begrüßen die Jusos die Entwicklungen, die die Stadt Wörth am Rhein in puncto Schaffung von Wohnraum einschlagen möchte, zumindest wenn es nach der dortigen SPD geht.

„Die Sportstätten auf dem Dorschberg sollen an den Schauffele-See verlagert werden. Auf dem Dorschberg sollen dann neue Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen entstehen,“ konstatiert der stellvertretende Juso-Vorsitzende, Nils Diesel.

„Ganz konkret könnte es aber bald schon in Maximiliansau werden. Die öffentliche Wohnungsbaugesellschaft, Wohnbau Wörth, möchte dort ein Vorhaben realisieren, das sich grundsätzlich an alle Altersgruppen richtet. Auf dem sogenannten Kappelmann-Gelände sollen rund 60 Wohnungen entstehen. Bezahlbarer Wohnraum, der in meinem Heimatort dringend benötigt wird,“ unterstreicht Alexander Kaiser, Beisitzer im Juso-Vorstand aus Maximiliansau. „Dass die dortige CDU gegen den Wohnungsbau ist und lediglich den Bau eines Betreuten Wohnens mit ca. 28 Wohneinheiten vorschlägt, geht an der Realität der Menschen jedweder Altersgruppe vorbei.“

Das liege möglicherweise daran, „ dass die Kollegen der CDU weit weniger auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind“, vermutet Kaiser. Dabei sei es eine zentrale Zukunftsfrage für Maximiliansau, den Ortskern zu stärken.

Junge Menschen müssten sich eine eigene Wohnung leisten können, betonte auch nochmals Tobias Pfrengle. „Weil Freiräume zu einem guten Leben dazugehören. Deshalb sind wir von dem Konzept der Wohnbau Wörth für die Maximiliansauer Ortsmitte überzeugt, das bezahlbaren Wohnraum schaffen soll. Insgesamt muss der soziale Wohnungsbau in unserem Landkreis durch die Kreisverwaltung deutlich ausgebaut werden, um der in Zukunft noch stärker steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Wir wollen, dass mehr Wohnungen im öffentlichen Eigentum sind und dort bezahlbar gehalten werden.“ (red)

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