Samstag, 27. April 2024

Linkspartei: Erst eigene Arbeitslose ausbilden

1. Juli 2013 | Kategorie: Politik

 

Sarah Wagenknecht, stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Angesichts einer Million junger Arbeitsloser in Deutschland lehnt die Linke Vorschläge aus der Bundesregierung ab, deutsche Lehrstellen mit jungen Arbeitslosen aus Südeuropa zu besetzen.

„Bevor wir die Talente aus anderen Ländern abwerben, müssen wir eine Ausbildungsoffensive in Deutschland starten und die verlorene Generation ausbilden“, kritisierte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht gegenüber der „Welt“. Sie verwies auf interne Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, nach denen im Mai knapp eine Million Menschen zwischen 15 und 35 arbeitslos waren. Die Hälfte von ihnen hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Die Einladung von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) an junge Südeuropäer, in Deutschland eine Ausbildung zu beginnen, sei „eine Ohrfeige für Hunderttausende junge Menschen, die in Deutschland leben und von denen viele nie eine Chance bekommen haben.“ Ein Wirtschaftsminister, der das ignoriere, sei eine Fehlbesetzung.

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, hat den Äußerungen  Wagenknechts widersprochen. „Wir werden nicht arbeitslose Jugendliche in Griechenland, Spanien und Deutschland gegeneinander ausspielen. Die Merkel`sche Politik hat die chaotischen Verhältnissen in den südeuropäischen Ländern hervorgebracht. Es gibt daher auch eine deutsche Verantwortung.“ Der linke Außenpolitiker Stefan Liebich erklärte: „Ich verstehe jeden Südeuropäer, der wegen der deutschen Kürzungspolitik daheim keine Perspektive sieht. Deswegen kämpfen wir dagegen, freuen uns aber auch über jeden, der hier leben und arbeiten will. Die Linke ist für offene Grenzen.“  (red/dts Nachrichtenagentur)

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