Leipzig: Mehrere verletzte Polizeibeamte bei Silvestereinsatz

Polizeipräsident Schultze: „Es gibt keine rechtsfreien Räume“

1. Januar 2020 | Kategorie: Nachrichten

Symbolbild: Pfalz-Express

Leipzig. Zum Jahreswechsel führte die Polizeidirektion Leipzig  einen Einsatz „zur Aufrechterhaltung der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ durch. Besonders im Fokus standen die Feierlichkeiten auf dem Augustusplatz und dem Connewitzer Kreuz.

Das Connewitzer Kreuz ist als Problemviertel bekannt. Ständig gibt es dort Polizeieinsätze. Ein „No Go-Area“ sei das mittlerweile, wie einige Twitter-Einträge bestätigen.

Kurz nach Mitternacht fanden sich an Silvester über eintausend Menschen am Connewitzer Kreuz zusammen. Nachdem zuerst Silvesterfeuerwerk gezündet wurde, wurden gegen 0:15 Uhr Polizeibeamte an der Selneckerstraße und an der Wiedebachstraße massiv mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen.

Eine Gruppe von Gewalttätern versuchte einen brennenden Einkaufwagen mitten in eine Einheit der Bereitschaftspolizei zu schieben und beschossen sie massiv mit Pyrotechnik. Ein 38-jähriger Beamter wurde dabei so schwer verletzt, dass er das Bewusstsein verlor und im Krankenhaus notoperiert werden musste.

In diesem Fall ermittelt die Soko LinX wegen versuchten Totschlags. Drei weitere Beamte wurden leicht verletzt. Bis gegen 2 Uhr gab es im Bereich des Kreuzes immer wieder Angriffe auf die Polizei. Erst dann entspannte sich die Situation und die Personen verließen den Ort. Neun Personen wurden vorläufig festgenommen. Drei von Ihnen wurden in der Nacht wieder entlassen. Neben dem genannten Delikt ermittelt die Polizei wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzungsdelikten.

Polizeipräsident Torsten Schultze: „Polizeibeamte sind Menschen. Es ist erschreckend, wie skrupellos Personen in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz durch offensichtlich organisierte Angriffe schwerste Verletzungen von Menschen verursachen bzw. in Kauf nehmen. Und es ist genauso erschreckend, wie schnell z. B. ein Mann namens Bras Dos Santos in einem Tweet um 00.26 Uhr solches Verhalten rechtfertigt, in dem er Ursache und Wirkung verkehrt. Es gibt keine rechtsfreien Räume.“

 

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