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Langjähriger Landauer BfT-Geschäftsführer Franz Müller geht in den Ruhestand: Nachfolger Bernd Wichmann will Tourismus neu aufstellen

17. Juni 2019 | Kategorie: Kultur, Landau, Regional

Franz Müller (links), Bernd Wichmann und OB Thomas Hirsch (rechts) stoßen auf die Zukunft an.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Bei einem Pressegespräch im Mörzheimer Weingut Stentz standen heute (17. Juni) Franz Müller, Leiter des Landauer Büro für Tourismus (BfT) und sein Nachfolger Bernd Wichmann im Mittelpunkt.

Indem man das Pressegespräch in einem Weingut eines Stadtdorfs abhalte, wolle man die Verbundenheit zwischen Wein und Tourismus hervorheben, so OB Thomas Hirsch.
Eine Ära geht zu Ende, bedauerte Hirsch Müllers Entscheidung, nach mehr als 30 Jahren im März nächsten Jahres in den Ruhestand zu gehen.
Bernd Wichmann wird ab 1. September am neuen Arbeitsplatz beginnen – die Zeit dazwischen wird als Einarbeitungszeit betrachtet, denn das Amt ist sehr vielseitig.

Viele Bewerbungen habe es auf die Ausschreibung gegeben. Sie kamen aus dem ganzen Bundesgebiet. Die Herausforderung war, die „Eierlegende Wollmilchsau“ zu finden. Jemand, der nicht nur „die eigene Stadt vermarkten kann“, sondern in den Bereichen Wein-und Stadtmarketing, Verleihservice, Märkte und vieles mehr zu Hause ist.

Müller, der drei Oberbürgermeister erlebt hat, habe Pionierarbeit geleistet und viele Sonderprojekte betreut, so Hirsch.
„Unter der Ägide von Franz Müller haben sich die Übernachtungs -und Gästezahlen in unserer Stadt verfünffacht“, so Hirsch. Wobei die Zahl der privaten Betten zurück gegangen ist (sie werden lieber an Studenten vermietet). Dafür hat sich die Hotellandschaft erweitert: „So konnten wir den Bettenwegfall auffangen“, erklärt Hirsch.

Von 17 Stadtführungen im Jahr 1985 hat sich die aktuelle Zahl auf über 800 erhöht – die Stadtführer sind ganz schön gefordert.

Unter Müllers 30-jährige Amtszeit fallen unter anderem die Konzeption und Ausrichtung des Kunsthandwerklichen Thomas Nast-Nikolaus-Marktes, des Pfälzischen Weinfest in Landau an der Isar oder der Landauer Sommer. Müller war für die Organisation des Blumenkorsos verantwortlich, baute den städtischen Kutschenbestand auf, war Vorsitzender des Werbeausschusses Pfalz und des Touristischen Arbeitskreises Pfalz, richtete 2001 den Rheinland-Pfalz-Tag in Landau aus. Dass Müller auch immer erfolgreich junge Damen für das Amt der Landauer Weinprinzessin begeistern konnte, soll nicht unerwähnt bleiben.

Franz Müller blickt gerne auf die Zeit im BfT zurück: „Die Zeit verging wie im Flug“, schmunzelt er. Gerne erinnert er sich an eine Jubiläumsfahrt mit dem Landauer von Landau nach Wien, an den RLP-Tag, den er mit vier Leuten bewerkstelligen musste, an kleine Anekdoten, wo sein ganzer Einfallsreichtum gefragt war. Vermissen werde er sein tolles Team im BfT. „Ich werde aber nicht zuhause den Rasenmäher beobachten, sondern vielleicht das Kutschenkabinett betreuen“. Das Projekt sei „recht weit vorangeschritten. Das Museum soll mindestens einmal pro Woche geöffnet werden, auch nach Vereinbarung.

„In der touristischen Vermarktung unserer Stadt steckt viel Arbeit“, so OB Hirsch, der Müller herzlich für dessen Engagement dankte. Nun freue er sich auf die Zusammenarbeit mit Bernd Wichmann, der „neue Akzente“ setzen soll und sich in der Vergangenheit ein hervorragendes Renomee in der Region erarbeitet habe, wie zum Beispiel in der Organisation von Veranstaltungen wie „Die Burg rockt“ oder den Weintagen der Südlichen Weinstraße.

Wichmann war lange Jahre stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Südliche Weinstraße. „Er ist die richtige Wahl um den Tourismusstandort Landau weiter zu stärken und die Tourismusarbeit in unserer Stadt zukunftsfähig aufzustellen“, so Hirsch. Gemeinsam mit dem „Neuen“ im BfT, ist Hirsch überzeugt, dass die Tourismusarbeit nicht an Stadt-oder Kreisgrenzen ende.

Verstärkt wolle man auch den Schwerpunkt auf Weinwerbung und Weintourismus legen, nicht zuletzt auch aufgrund der Neustrukturierung der Weinwerbung. Wichmann ergänzt: „Ich setze auf eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den touristischen Gremien der Region. Landau als größte weinbautreibende Gemeinde hat damit ein Alleinstellungsmerkmal“. Ansonsten setzt er auf „kleine, feine“ Events rund um Kultur, Kulinarik und Wein, die er in der Kernstadt und in den Stadtdörfern etablieren möchte, außerdem setzt er auf einen Ausbau der digitalen Tourismusarbeit, etwa über die sozialen Medien. „Wünsche und Ideen habe ich jede Menge“, so Wichmann. „Ich muss mir aber zunächst einen Überblick über alles verschaffen“. Was ihm mit Franz Müllers Hilfe bestimmt schnell gelingen wird. (desa)

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