
Symbolbild: Pfalz-Express
Kreis Germersheim – Freiwillige Feuerwehrleute im Landkreis Germersheim erhalten nach Angaben des CDU-Landtagsabgeordneten Florian Bellaire deutlich zu wenige Ausbildungsplätze an der Landesfeuerwehrschule.
Wie Bellaire mitteilte, konnten in den vergangenen Jahren nur rund 27 Prozent der Feuerwehrleute, die sich für Aus- oder Weiterbildungen angemeldet hatten, auch tatsächlich an Lehrgängen teilnehmen.
Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage Bellaires hervor. „Da den Anmeldungen für Ausbildungsplätze durch die Aufgabenträger auch entsprechende Bedarfsplanungen zugrunde liegen, kann dies keine zufriedenstellende Quote sein“, so der Abgeordnete.

Landtagsabgeordneter Florian Bellaire.
Foto: v. privat
Bellaire sieht darin ein strukturelles Problem und fordert die Landesregierung zum Handeln auf. „Für die Bereitschaft der vielen ehrenamtlichen Frauen und Männer bei den Feuerwehren im Land dürfen wir sehr dankbar sein. Sie leisten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft und sorgen für unsere Sicherheit. Es ist alles andere als selbstverständlich, wie viel Zeit hier im Ehrenamt aufgebracht wird. Es wäre dringend geboten, den Aus- und Weiterbildungswilligen Personen in höherem Maße auch Aus- und Weiterbildungen zu ermöglichen. Dies wäre eine Stärkung des Ehrenamtes“, betont der CDU-Politiker.
Zwar habe sich die Situation seit Einführung eines neuen Zuteilungsverfahrens im Jahr 2023 leicht verbessert, doch bleibe die Lage angespannt. Für 2025 wird eine Zuteilungsquote von 51 Prozent erwartet. Zusätzlich gibt es laut Bellaire ein „Notfallkontingent“, das es ermöglicht, kurzfristig auf Engpässe zu reagieren. Ein Teil der Lehrgangsplätze werde dabei bis vier Wochen vor Beginn freigehalten.
Bellaire kritisiert jedoch auch dieses Verfahren: „Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute sind im Alltag äußerst flexibel. In manchen Fällen noch zusätzlich abzuverlangen, erst vier Wochen vor Lehrgangsbeginn von einer Zuteilung von Plätzen zu erfahren, ist aus meiner Sicht nicht zielführend zur Förderung des Ehrenamtes, das mit dem Beruf vereinbart werden muss.“
Nach Angaben der Landesregierung wurden im Zeitraum 2015 bis 2024 lediglich 32 Prozent der angemeldeten Aus- und Weiterbildungsanforderungen erfüllt. Für Bellaire ist das ein deutliches Signal: Ohne ausreichend Ausbildungskapazitäten könne die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren langfristig nicht gesichert werden.

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