Freitag, 26. April 2024

Landrätin Theresia Riedmaier bei der AG 60plus: Von Demografiekonzept überzeugt

19. Oktober 2014 | Kategorie: Politik regional

Landrätin Theresia Riedmaier referierte vor der AG 60plus.
Foto: Thiel.

SÜW – Theresia Riedmaier, Landrätin der Südlichen Weinstraße, sprach in einem Vortrag vor der AG 60plus über das Konzept des Demografischen Wandels mit seinen wesentlichen Punkten, die bisherigen Ergebnisse und auch darüber, was diesbezüglich noch zu tun sei an der Südlichen Weinstraße.

Wolfgang Thiel, Vorsitzender der AG 60plus im Gemeindeverband Bad Bergzabern, beschrieb, wie sich die Bevölkerungsanteile in Richtung älterer Bürger verschieben: „In Rheinland-Pfalz sind 25 Prozent, in der VG BZA sind knapp 30Prozent und in der Stadt Bad Bergzabern über 34 Prozent älter als 60 Jahre.“ Dieser Sachverhalt müsse im politischen Kalkül seinen Niederschlag finden, sagte der Senioren-Vertreter.

Theresia Riefmeier sagte, alle Altersgruppen müssten ihre Bedeutung haben – eine gute Infrastruktur mit einer prosperierenden Wirtschaft und einem gesunden ökologischen Umfeld müsse die Basis bilden. Alle Bürger sollten sich wohlfühlen und mit Stolz sagen können

„Wir wohnen in SÜW“: Nur wenn es uns gelingt, als Landkreis attraktiv zu sein und uns ständig weiter entwickeln, bleiben die Bewohner bei uns. Und es könnte sogar sein, dass junge Leute zu uns kommen und Familien gründen, oder Ältere wollen ihren Lebensabend hier verbringen, weil sie gehört haben, dass der Landkreis sehr gute Perspektiven für ihr zukünftiges Leben aufzeigt.“ Deshalb sei es sehr wichtig, als Landkreis  einen guten Ruf zu haben.

Wolfgang Thiel führte durch den Abend.

Bereiche gäbe es genug: Angefangen von den KITAs, ein „wichtiger und manchmal einziger Treffpunkt in kleineren Gemeinden für Eltern und Großeltern.“
Die KITAs bildeten eine wichtige Basis für das Lernen von sozialem Verhalten und als frühe Bildungseinrichtung bei den älteren KITA-Kindern. Der Landkreis SÜW belege bei den KITAs den Spitzenplatz in Rheinland-Pfalz, was die Bereitstellung von KITA-Plätzen für unter Dreijährige betreffe.

Die Grundschulen sollten weitestgehend in den Dörfern gehalten werden konnten, um möglichst kurze Schulwege zu sichern.
Auch bei den weiterführenden und berufsbildenden Schulen, die in den Mittelzentren, wie z.B. in Bad Bergzabern, für eine „hervorragende Durchlässigkeit der unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten und Lernfähigkeiten“ der Kinder sorgten, könne sich der Landkreis SÜW sehen lassen.
In Annweiler sei sogar für Pflegeberufe eine Bildungsstätte entstanden, die auch für Erwachsene eine zweite Bildungschance bereithalte.

Auch im Seniorenbereich sei im Landkreis viel geschehen: „Stationäre Wohn- und Pflegeeinrichtung sind in ausreichendem Umfang vorhanden, auch z.B. in Bad Bergzabern.
Gemäß der sehr sinnvollen Vorgabe „Ambulant statt stationär“ gibt es von kommunalen Trägern, Sozial-/Wohlfahrtsverbänden und Kirchen eine Vielzahl von Einrichtungen, die im ambulanten Bereich sehr gute Angebote für ältere und behinderte Menschen in den (Verbands-)Gemeinden vorhalten“, sagte Riedmaier und lobte auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Organisationen.

„Doch was ist, wenn der/die Partner/in verstirbt? Dann kommt die quälende Einsamkeit. Deshalb brauchen wir neben den funktionierenden ambulanten und stationären Diensten noch weitere Einrichtung, die eine zunehmend größer werdende Lücke schließen soll.“

Das sollen laut Riedmaier alternative Wohnformen wie Alters-Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäuser oder betreutes Wohnen sein. Hierzu habe Alexander Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, gerade das Programm „WohnPunkt RLP“ gestartet, das sicher bald auch im Landkreis SÜW zum Einsatz komme.

Neben vielen infrastrukturellen Einrichtungen spiele die stationäre Krankenversorgung ebenfalls eine große Rolle. Anfang der 2000er Jahre standen die regionalen Krankenhäuser Bad Bergzabern und Annweiler vor dem wirtschaftlichen Aus.

„Es ist unserer Landrätin zu verdanken, dass durch eine kluge und erfolgreiche Konzeption die beiden vor der Schließung stehenden Häuser mit dem Städtischen Krankenhaus Landau im Jahre 2004 zum Klinikum Landau-SÜW zusammengeschlossen wurden“, so Wolfgang Thiel.

In der anschließenden Diskussion wurden die beschriebenen Punkte nochmals beleuchtet. Der Tenor: Die Landrätin handele „vorbildlich“, so ein Senior.  (red/wt)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen