Samstag, 04. Mai 2024

Lammert warnt vor „virtueller Sprachbehörde“

12. August 2018 | Kategorie: Allgemein, Nachrichten, Politik

Norbert Lammert (CDU).
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Der frühere Bundestagespräsident Norbert Lammert (CDU) hat davor gewarnt, im politischen Raum vorschnell Sprachverbote aufzustellen.

„Zunächst darf mal jeder so reden, wie ihm das Maul gewachsen ist“, sagte Lammert dem „Tagesspiegel“.

Wenn Formulierungen von vornherein für unzulässig erklärt würden, lande man bei einer „virtuellen Sprachbehörde, die ich mir ungern vorstellen möchte“. Allerdings müsse es umgekehrt jeder akzeptieren, wenn seine Wortwahl auf Kritik stoße.

„Die gleichzeitige Erwartung, dass man sagen kann was man will, aber von Kritik nicht behelligt werden darf – diese Erwartung ist grotesk“, sagte der CDU-Politiker, der heute die parteinahe Konrad-Adenauer-Stiftung leitet.

Zudem müsse sich jeder Inhaber eines öffentlichen Amtes bewusst sein, dass es einen Unterschied bedeute, ob „am Stammtisch, auf der Baustelle oder im Freundeskreis“ über ein Thema gesprochen werde oder aus einem Amt heraus. (dts Nachrichtenagentur)

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Ein Kommentar auf "Lammert warnt vor „virtueller Sprachbehörde“"

  1. Danny G. sagt:

    Wer Kinderbücher von Astrid Lindgren und Otfried Preußler zensiert, rangiert nicht weit weg von jenen, die Bertolt Brecht verbrannt haben !
    Daher sollte sich Herr Lammert fragen, ob er erst in einer virtuellen Sprachbehörde landet, oder ob er sich nicht schon seit über 5 Jahren in einer realen befindet.

    Auf „Kiritk gestoßen“ sind schon viele, und die war so heftig, dass Traditionelle Bezeichnungen von der öffentlich-korrekten Sprachbehörde ausgelöscht wurden.
    Man schaue sich die Fassade der Süßwarenfabrik Trauth in Herxheim an, betrachte die Farce um eine Apotheke in Frankfurt, oder blättere in Menükarten von Restaurants und Kantinen in denen Schnitzel „Balkanart“ angeboten werden.