Kinder von Shitkowitschi – Leben nach Tschernobyl e.V.: Gastfamilien für weißrussische „Tschernobyl-Kinder“ gesucht

13. März 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau

„Es wird immer schwieriger Gastfamilien zu finden. Das Thema Tschernobyl ist in den Köpfen der Leute nicht mehr so präsent“, beklagen die Veranstalter des Aufenthaltes.
Foto: red

Landau/SÜW. Am 26. April 2018 jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 32. Mal.

Unter den gesundheitlichen Folgen leiden die Menschen in Weißrussland, vor allem die Kinder, nach wie vor.

Seit 1992 organisiert der Verein bereits Erholungsaufenthalte für Kinder aus dem weißrussischen Kreis Shitkowitschi, der ca. 100 Kilometer von Tschernobyl entfernt ist.

Seit 1996 besteht die „Gruppe Landau – Südliche Weinstraße“ des in Böhl-Iggelheim ansässigen Vereins, auf deren Initiative hin möglichst viele weißrussische Kinder nach Landau und Umgebung zur Erholung eingeladen werden sollen.

Der Ferienaufenthalt findet in diesem Jahr in den ersten drei Wochen der Sommerferien statt, d.h. von 22. Juni bis 14. Juli 2018.

Nach wie vor engagiert sich der Verein dafür, die Erinnerung an die Atomkatastrophe hochzuhalten.

Bis jetzt hat er mehr als 3000 Kindern einen Besuch in der Pfalz ermöglicht. Mädchen und Jungen zwischen neun und dreizehn Jahren sollen drei Wochen lang durch gesunde Ernährung und viel Bewegung in frischer Luft ihr Immunsystem aufpäppeln und sich von den Spätfolgen des Reaktorunfalls erholen.

Wie Helga Vogelgesang, die für die Organisation der Erholungsaufenthalte der Kinder in der Region zuständig ist, betont, werden die Kinder vor Reisebeginn ärztlich untersucht und haben keine akuten Erkrankungen.

In Deutschland sind sie kranken-, unfall- und haftpflichtversichert. Für die Gasteltern fallen nur die Kosten der Verpflegung an.

Besonders wichtig ist für die Verantwortlichen des Vereins, jedes Jahr möglichst viele neue Kinder einladen zu können, also Kinder, die noch nie die Möglichkeit hatten an einem Erholungsaufenthalt in der Pfalz teilzunehmen.

Dank großzügiger Spenden von Vereinen, Privatpersonen und öffentlichen Einrichtungen konnte der Verein in den letzten Jahren den Kindern ein buntes und abwechslungsreiches Ferienprogramm zusammenstellen.

Bei den zwei bis dreimal pro Woche stattfindenden Ausflügen können sich die Kinder untereinander austauschen und die Gasteltern haben zeitweise „frei“.

In den vergangenen Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass fehlende Sprachkenntnisse kein Hemmschuh sind, ein Kind bei sich aufzunehmen.

„Meistens klappt die Verständigung mit Händen und Füßen.“ Dabei ist es nicht erforderlich, dass selbst Kinder in der Gastfamilie leben, auch ältere Paare waren in den vergangenen Jahren Gasteltern.

Weißrussische Betreuer, in der Regel Lehrer, die Deutsch sprechen, begleiten die Gruppe, betreuen sie bei den gemeinsamen Ausflügen und helfen bei Verständigungsschwierigkeiten.

Ansprechpartner für interessierte Gastfamilien:
Helga Vogelgesang, Edenkoben, Tel.: 06323-980048
Anmeldeschluss: 26. März

Für Spenden zur Finanzierung der Erholungsaufenthalte ist der Verein dankbar:
Sparkasse Südliche Weinstraße, IBAN: DE11 5485 0010 0035 1214 33.
Im Internet: www.kinder-von-shitkowitschi.de.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen