Mittwoch, 24. April 2024

Keine freien Wahlen in der Türkei: Wahlbeobachter berichtet von „Atmosphäre massiver Bedrohung“

18. April 2017 | Kategorie: Nachrichten
Foto: dts nachrichtenagentur

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Das türkische Verfassungsreferendum hat nach Einschätzung des offiziellen deutschen Wahlbeobachters Andrej Hunko in den Kurdengebieten in einer „Atmosphäre massiver Bedrohung“ stattgefunden.

„Ein schwer bewaffnetes Polizeiaufgebot mit Gewehren, Maschinenpistolen und einem gepanzerten Wagen mit laufendem Motor“ habe den Weg zu einem Wahllokal versperrt, sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete der „Rheinischen Post“.

Zwar seien in den Wahlvorständen sowohl Regierungs- als auch Oppositionsseite vertreten gewesen. „Allerdings wurde uns auch berichtet, dass in den Tagen zuvor massiv potenzielle Erdogan-Gegner in Gewahrsam genommen worden waren und sie dadurch nicht an der Abstimmung teilnehmen konnten“, erläuterte Hunko.

Die „Turnhallen“ seien „voll von ihnen gewesen“. Angesichts der „massiven Einschränkungen“ des Nein-Lagers und den Bedingungen des Ausnahmezustandes könne „weder von freien noch von fairen Wahlen gesprochen werden“, lautete die Gesamtbilanz des Abgeordneten, der für den Europarat als Wahlbeobachter in Diyarbakir und Mardin in der Südosttürkei das Referendum verfolgte. (dts Nachrichtenagentur) 

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Ein Kommentar auf "Keine freien Wahlen in der Türkei: Wahlbeobachter berichtet von „Atmosphäre massiver Bedrohung“"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    Liebe Erdogan-Anhänger in Deutschland,
    nachdem wir nun mit großer Sorge beobachtet haben, wie unglücklich und unverstanden Sie sich hier bei uns fühlen, sind wir nach eingehenden Überlegungen zu der Überzeugung gelangt, dass es Ihnen nicht weiter zuzumuten ist, bei uns zu bleiben. Das Letzte, was wir möchten ist, dass Sie und Ihre Familien leiden müssen.
    Sehen Sie doch mal: Sie fühlen sich hier unverstanden und von einer Geisteshaltung und Kultur bedrängt, die Sie nicht gutheißen. Sie dürfen hier ihre Töchter nicht in minderjährigem Alter verheiraten, Sie dürfen Ihrem Wunsch nach Todesstrafe und Presseunfreiheit nicht nachkommen. Sie müssen sogar fürchten, dass Ihre Meinung hier ungehört verhallt, weil sie niemanden interessiert. Es droht sogar, dass Ihre Kinder in Freiheit aufwachsen und für sich selbst entscheiden müssen, was sie wollen; sogar Ihre Mädchen und Frauen haben ein Recht darauf, gleichberechtigt, gebildet und frei leben zu dürfen. Es wäre doch für Sie ein großes Unglück, wenn sie dieses Recht in Anspruch nähmen. Sie kämen doch gar nicht drumherum, Ihre Lieben wegen Ungehorsam und zur Erhaltung der Familienehre zu töten. Und das wiederum ist hier leider verboten. Und das werden wir auch nicht ändern.
    Sehen Sie, das alles ist für Sie mit großem Stress behaftet, dem Sie vermutlich auf Dauer nicht standhalten können. Stress macht krank und unglücklich. Daher ist es doch nur hilfreich, dorthin zu gehen, wo Sie all das, was Sie für wünschenswert halten auch leben können. Ihr Präsident wird Sie sicherlich mit offenen Armen empfangen, denn da er ganz viele böse Menschen bereits eingesperrt hat, und sie logischerweise auch wird hinrichten müssen, sind ganz viele Wohnungen und Arbeitsplätze in der Türkei frei. Auch dürfte es für Ihre vielköpfigen Familien keine Unterbringungsprobleme geben, denn da die Deutschen in Ihrem Land keinen Urlaub mehr machen möchten (die anderen Europäer bestimmt auch nicht), gibt es viele große Häuser mit allem Komfort, die nun leer stehen.
    Ihr Präsident kann alle Unterstützung brauchen, aber was nützen Sie ihm, wenn Sie so weit entfernt von seiner liebenden Hand dahinvegetieren? Ihr Präsident hat Großes vor, und nicht zuletzt möchten Sie doch sicherlich hautnah miterleben, wie die Türkei endlich zu dem wird, was Sie und Ihr Präsident sich sehnlichst wünschen.
    Tun Sie also sich und Ihrem Präsidenten einen Gefallen, und kehren Sie in ihr Land zurück. Das wird für Sie und Ihren Präsidenten der schönste Moment des Lebens sein. Seien Sie da, wo Sie gebraucht werden und wo Ihrem Glück nichts im Wege steht. Besteigen Sie ein Flugzeug und in wenigen Stunden sieht Ihre Welt ganz anders aus. Mich wundert, dass Sie da noch nicht selbst draufgekommen sind. Aber man sieht ja manchmal vor lauter Wald die Bäume nicht mehr, besonders, wenn man gestresst ist.
    Wir freuen uns, wenn Sie endlich wieder glücklich sein können. Und bedenken Sie das schöne deutsche Sprichwort: Jeder Abschied wird ein neuer Anfang sein.
    Mit herzlichen Grüßen
    Ihr Deutschland

    ps – vergessen Sie bitte nicht bei der Ausreise Ihren deutschen Pass, der sicherlich wie ein Dokument der Hölle in Ihren Taschen brennt, beim Zoll zurückzugeben. Der deutsche Pass steht für die verdammenswerte Demokratie, für Redefreiheit, Pressefreiheit und die Gleichheit der Geschlechter. Er ist bäh und stinkt nach Köter. Ohne ihn können Sie ohne Befleckungen Ihrem gelobten Land da dienen, wo es am sinnvollsten ist – innerhalb seiner eigenen Grenzen.“

    Kopiert und für gut befunden