
Neues Gebäude des Bundespolizeireviers (April 2025) in Kandel.
Foto: Pfalz-Express / Licht
Kandel – Lange wurde gebaut, mehrfach verschob sich der Einzug – nun ist es so weit: Die Bundespolizei bezieht in wenigen Tagen offiziell ihr neues Revier in Kandel.
Der Umzug ist nahezu abgeschlossen, die letzten Restarbeiten – etwa die zentrale Zutrittskontrolle und technische Feinabstimmungen – laufen noch. Ab dem 13. Juni nehmen rund 50 Beamtinnen und Beamte dort regulär ihren Dienst auf. Das bisherige Revier „Bienwald“ bei Lauterbourg ist bereits geräumt.
Für die Öffentlichkeit ist nach den Sommerferien ein „Tag der offenen Tür“ geplant. Ein genaues Datum steht noch nicht fest, das neue Gebäude soll dann aber für interessierte Bürger zugänglich gemacht werden. Das teilte die zuständige Bundespolizei Kaiserslautern dem Pfalz-Express auf Nachfrage mit.
Dass sich die Fertigstellung verzögerte, liegt unter anderem an den besonderen Anforderungen für Polizeidienststellen. Anders als bei gewöhnlichen Verwaltungsbauten gelten hier umfangreiche Sicherheitsvorgaben, etwa bei Zutrittskontrollen, Technik und Infrastruktur. Auch der Bau selbst ist in solchen Fällen entsprechend aufwändiger.
Gebaut wurde das Revier von einem privaten Investor. Die Bundespolizei mietet das Gebäude über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im Rahmen des einheitlichen Liegenschaftsmanagements an. Der Mietvertrag wurde nach rund vier Monaten Verzögerung im Mai 2023 abgeschlossen.
Die Größe des modernen Neubaus beläuft sich auf 856 Quadratmeter, verteilt auf zwei Etagen. Das Gebäude steht auf einer Grundstückfläche von insgesamt 1800 Quadratmetern und wird umrahmt von fünf Garagen, elf Stellplätzen und einem Carport.
Regionale Firmen warten auf Zahlungen
Michael Gaudier, der sich in seiner Funktion als Mitglied der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) mit dem Thema beschäftigt, berichtet aus Gesprächen mit mehreren Kandeler Handwerksbetrieben, dass der Bauträger Rechnungen nicht oder nicht pünktlich bezahlt habe. Mindestens ein betroffener Betrieb habe inzwischen bereits rechtliche Schritte eingeleitet.
Aufgrund des Baufortschritts sei bei vielen Kleinunternehmern ein erheblicher Vorfinanzierungsbedarf entstanden. Da hauptsächlich Kandeler Firmen betroffen sind, wurde die Stadtspitze frühzeitig informiert und wird weiterhin über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten, so Gaudier gegenüber dem Pfalz-Express.
Gaudier stehe zudem in engem Austausch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhardt, der sich ebenfalls mit dem Sachverhalt beschäftigt. Beide Seiten halten sich regelmäßig gegenseitig informiert.
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage in der Bauwirtschaft betont Gaudier, wie wichtig es sei, dass regionale Betriebe zügig zu ihrem Geld kommen, um Liquiditätsengpässe und Gefährdungen von Arbeitsplätzen zu vermeiden. (cli)

