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Jahresausflug des Museumsvereins Rheinzabern: Römischem Kulturerbe auf der Spur

19. April 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Oceanus-Mosaik in der Römerhalle.
Fotos: Beil

Rheinzabern   Auf römischen Spuren lustwandelten über 40 Teilnehmer beim Jahresausflug des Vereins Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern, der nach Bad Kreuznach und Eisenberg führte.

Bei einer kurzen Führung streifte man einige Jahrhunderte städtischen Lebens der Stadt an Nahe und Ellerbach, über der die Kauzenburg thront. Im einst römischen Cruciniacum,  an der antiken Fernstraße von Metz in die Provinzhauptstadt Mainz gelegen, galt die Hauptaufmerksamkeit indes der „Römerhalle“, wo die Überreste einer in der Nähe gelegenen riesigen antiken Villa ausgestellt sind.

Prachtstücke sind zwei Mosaiken. 58 m² misst das Gladiatorenmosaik. Gar 68 m² Fläche umfasst das Oceanus-Mosaik aus dem zentralen Repräsentationsraum der Villa. Die Römerhalle zeigt auch zahlreiche Steindenkmäler wie Jupitersäule, Viergöttersteine und Vieles mehr.

Der im Außenbereich liegende und teilweise aufgemauerte Grundriss der römischen Palastvilla, einer sogenannten Villa Suburbana aus dem 2. Jahrhundert,  lässt nicht auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um ein prächtiges, dreigeschoßiges Herrenhaus von ca. 70 x 80 m Grundfläche handelte. Vier Gebäudetrakte umschließen einen im Innenhof (Peristyl) gelegenen Garten samt Säulenumgang.
Die zweite Stippvisite galt dem Römerpark Vicus Eisenberg. Archäologe Dr. Thomas Kreckel M.A. war in seinem Element und gab ausführliche Erläuterungen über die Bedeutung der an der römischen Straße von Metz nach Worms gelegenen Siedlung, deren römischer Name nicht eindeutig ausgemacht ist. Der Vicus von ca. 4,5 ha Fläche war eine antike Industrieanlage. Dicke Schlackenschichten und unzählige kleine Schmelzöfen weisen auf ein umfangreiches Metallgewerbe hin. Vieles gilt es noch zu erforschen. Einstweilen hilft ein Schutzbau, wichtige Ausgrabungen vor der Erosion zu schützen.

Zur Welt der Römer gehörten natürlich auch die Götter. Hatte die Sonne den ganzen Tag über mit mediterranes Wetter beschert, so erfuhr die Reisegruppe auch die Huld von Gott Lukullus und – an Nahe und Hardt – von Bacchus höchstpersönlich, was der Tour einen besonderen Akzent gab. Erst mit der richtigen Unterlage aus Speis und Trank wird Wissen zum Erlebnis. Eine gelungene Fahrt.  (Gerhard Beil)

Magnolienblütensee im Schlosspark von Bad Kreuznach.

Dr. Thomas Kreckel (li.) erklärt Gästen den Vicus Eisenberg.

Schutzbau beim Vicus Eisenberg.

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Ein Kommentar auf "Jahresausflug des Museumsvereins Rheinzabern: Römischem Kulturerbe auf der Spur"

  1. Hila. Klein sagt:

    An diesem Jahresausflug haette ich zu gerne teilgenommen.
    O Der Bericht ist sehr interessant und motiviert zu einem Besuch von Bad Kreuznach und dem Eisenberg.