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Istanbul – In der Türkei ist Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu laut übereinstimmenden Berichten festgenommen worden. Der Sender CNN Türk berichtet, dass ihm unter anderem Korruption vorgeworfen wird.
Die Anschuldigungen wiegen schwer: Imamoglu soll Anführer einer kriminellen Organisation sein und in Bestechungs- sowie Ausschreibungsmanipulationen verwickelt sein. Zudem wird seiner Partei, der oppositionellen CHP, eine mutmaßliche Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Neben Imamoglu wurden rund 100 weitere Personen in Gewahrsam genommen.
Die Festnahme des beliebten Politikers kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: Imamoglu gilt als stärkster Gegner von Präsident Recep Tayyip Erdogan und sollte am Sonntag offiziell als Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2028 nominiert werden. Doch bereits im Vorfeld gab es Hindernisse für seine Kandidatur. Erst am Dienstag erklärte die Universität Istanbul seinen Hochschulabschluss für ungültig – eine Voraussetzung für die Präsidentschaftskandidatur.
Imamoglu wurde 2019 zum Bürgermeister der Millionenmetropole Istanbul gewählt und ist seither eine Schlüsselfigur der türkischen Opposition. Die nächste Präsidentschaftswahl ist für 2028 angesetzt, doch vorgezogene Neuwahlen gelten als möglich.

