Mittwoch, 12. Februar 2025

Infoabend in Landau: Straßenumbenennung ja oder nein?

17. Januar 2025 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional, Regional

Zwar kein „full house“, trotzdem war das Interesse am Thema groß.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Etwa 130 Menschen hatten sich am Mittwoch (15. Januar) im Alten Kaufhaus versammelt. Es ging um einen Infoabend zu dem die Stadt Landau unter Beteiligung einer Bürgerinitiative eingeladen hatte.

Am 23. Februar können Landauer Bürger in einem Bürgerentscheid mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen. Es geht um die Umbenennung dreier Straßen, nämlich der Hans Stempel-Straße, der Hindenburg-Straße und der Kohl-Larsen-Straße. Man wirft den Protagonisten ihr Wirken in der NS-Zeit vor.

Im Stadtrat hatte man sich, da die betreffenden Personen nicht „ehrungswürdig“ seien, für eine Umbenennung ausgesprochen. Danach hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Nun also Stichwort „Bürgerbeteiligung“ und diese Infoveranstaltung zum Bürgerentscheid.

Infotafeln im Foyer
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Man habe mit diesem Bürgerentscheid, dem ersten in Landau, „demokratisches Neuland“ betreten, so OB Dr. Geißler bei seiner Begrüßung. Und rief dazu auf, die Bürger sollten am 23. Februar mit „nein“ stimmen, wenn auf dem Stimmzettel gefragt wird: „Sollen die Straßennamen Kohl-Larsen-Straße, Hindenburgstraße und Hans-Stempel-Straße erhalten bleiben?“

Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer informierte an diesem Abend sachlich-neutral in historischer Betrachtung mit einem Prüfbericht aus 2019 über das Thema.

Ludwig Tillner von der Bürgerinitiative
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Ludwig Tillner und Henrike Ingenthron sprachen für die Bürgerinitiative. „Das Thema scheint dem OB sehr am Herzen zu liegen“, so Ludwig Tillner gegenüber dem Pfalz-Express. Man hätte sich für diese Thema etwas mehr Neutralität vom Stadtoberhaupt gewünscht.

Diskussionen nach der Veranstaltung
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Tillner freut sich ansonsten über eine „Unaufgeregtheit der Diskussion ohne schrille Töne“. Das habe man auch später im Foyer so empfunden.

Die Meinung der Vertreter der Bürgerinitiative ist bekannt. Straßennamen dienten vor allem der Orientierung in einer Stadt. Man müsse außerdem das Umfeld der Zeit berücksichtigen. Mögliche Lösung, wie es auch andere Städte praktizieren, könnte sein, Zusatzinfos in Form von Schildern anzubringen. „Wir sind frohen Mutes aus der Diskussion heraus gegangen. Mit einer Umschreibung von Straßennamen kann man jedenfalls keine Geschichte umschreiben. Jetzt muss der Bürger entscheiden“, so Ludwig Tillner. (desa)

Christine Kohl-Langer
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Hauptamtsleiter Michael Götz
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

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