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In Jockgrim und Rheinzabern Notwendigkeit verdeutlicht: „Otterbachsteg muss wieder her“

20. Februar 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
 Mit Nachdruck fordern die Bürger einen neuen Steg über den Otterbach. Fotos: Beil

Mit Nachdruck fordern die Bürger einen neuen Steg über den Otterbach.
Fotos: Beil

Jockgrim/Rheinzabern –  Wenn Politik das Bohren dicker Bretter bedeutet, so gehört das Thema „Otterbachbrücke“ sicherlich dazu, wenn auch dort die Bretter morsch geworden waren, so dass im Spätjahr 2015 die Forstverwaltung den beliebten Steg abreißen ließ.

Dies hatte mächtig Wellen geschlagen. Bis wieder die Bohlen für einen neuen Steg zusammengeschraubt sind, bedarf es indes noch einiger Anstrengung.

Nachdem sich erzürnte Bewohner aus Jockgrim und Rheinzabern an Presse, Lokalpolitiker und Abgeordnete gewandt hatten, der Pfälzerwaldverein auf die Barrikaden gegangen war und auch Gespräche bei den zuständigen Behörden bis dato ohne Erfolg geblieben sind, gab es guten Grund, das Thema neu anzustoßen und dafür zu werben.

In einer sogenannten Anpack-Aktion der beiden CDU-Ortsverbände Jockgrim und Rheinzabern marschierten deshalb am 20. Februar Bürger aus beiden Gemeinden zum Treffpunkt in Nähe des Rentnerbänkels am Otterbach.

Mit einem neuerlichen Appell an die Forstverwaltung und deren übergeordnete Behörde brachten der Landtagsabgeordnete Martin Brandl und der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart die Notwendigkeit des Stegs zum Ausdruck.

Am notwendigen Geld – es wurden Summen genannt – könne es nicht liegen. In einer lebhaften Diskussion wurden vielfältige Argumente ausgetauscht.

Die Kosten für die Verkehrssicherung lägen im überschaubaren Bereich, wenn die Konstruktion entsprechend ausgeführt würde, verdeutlichte ein Teilnehmer anhand eines Bildes vom Rottenbachsteg.

Das Land müsse den Anspruch der Menschen auf Naherholung unterstützen. Der Mensch solle im Mittelpunkt stehen. Während ganz in der Nähe ein Wald-Großprojekt gestemmt würde, wo Geld keine Rolle zu spielen scheine, soll hier ein neuer Steg unmöglich sein. Man bedauerte, dass der Zugang zum Wald erschwert würde.

In Jockgrim, Rheinzabern und Hatzenbühl wohnen zusammen über 15.000 Menschen, für die hier ein beliebter Spazierweg und Treffpunkt besteht, der schon fast eine kulturelle Einrichtung darstellt und ein Stück Lebensqualität bedeutet.

Kontrapunktiv muss das bisherige Verhalten der Behörden auch auf die Mitglieder des Pfälzerwaldvereins wirken, die sich stark ehrenamtlich engagieren, einen Wanderweg betreuen und damit die Menschen der Natur näherbringen.

Martin Brandl verteilte „Schaff-Handschuhe“, womit symbolisch zum Ausdruck kam: „Packen wir’s an!“ Sei zu wünschen, dass vom Otterbach aus die Botschaft im fernen Mainz gehört wird.

Bei Glühwein und Zibärtl folgte noch eine rege Diskussion rund ums Rentnerbänkel. Vom unwirtlichen Wetter redete dabei niemand. Dass aber so viele gekommen waren, ist wohl ein deutlicher Hinweis für die Notwendigkeit des Projekts.

Und sicherlich würde sich mancher der Gekommenen beim Bohren der Bretter für einen neuen Steg engagieren, seien sie auch noch so dick. (gb/red)

Brandls Karikatur: Ein neuer Steg soll naturverträglich sein.

Brandls Karikatur: Ein neuer Steg soll naturverträglich sein.

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