Donnerstag, 25. April 2024

Immer mehr qualifizierte Vollzeitbeschäftigte arbeiten im Niedriglohnsektor

21. November 2012 | Kategorie: Wirtschaft

Arbeitsmarktexperte Adamy: „Keine qualifikationsgerechte Vergütung.“

Berlin – Immer mehr qualifizierte Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten für einen Niedriglohn. Im Jahr 2010 zählten rund 2,2 Millionen Vollzeitarbeiter mit Berufsabschluss zu den Geringverdienern. Das waren knapp 150.000 mehr als im Jahr 1999.

Nach der auch von der OECD angewendeten Definition lag die Niedriglohnschwelle 2010 in den alten Ländern bei einem Monatsbrutto von 1.890 Euro. In den neuen Bundesländern waren es 1.379 Euro. Gemessen daran betrug der Anteil der Niedriglöhner an allen Vollzeitbeschäftigten mit Berufsabschluss im Westen 16,0 Prozent und im Osten 19,2 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es bei jeweils geringeren Niedriglohnschwellen noch 13,4 beziehungsweise 17,3 Prozent. Die steigende

Zahl der Niedriglöhner mit Berufsabschluss passe nicht zu den Klagen vieler Betriebe über Fachkräftemangel, sagte der Arbeitsmarktexperte beim DGB-Bundesvorstand, Wilhelm Adamy. Vielmehr sei sie ein Indiz dafür, „dass die Qualifikationspotenziale nicht zielgenau genutzt oder Ausgebildete nicht qualifikationsgerecht vergütet werden“. (dts Nachrichtenagentur)

 

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