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Herbert Schäfer ist Ehrenbürger Edenkobens: Viel für die Stadt erreicht

25. November 2014 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Leute-Regional

Herbert Schäfer erhält von Bürgermeister Werner Kastner (rechts) die Urkunde: Schäfer ist neuer Ehrenbürger Edenkobens.
Foto: Emanuel Döringer

Edenkoben. In einer kleinen Feierstunde im historischen Keller des  Museums für Weinbau und Stadtgeschichte wurde der langjährige Edenkobener Beigeordnete Herbert Schäfer von Bürgermeister Werner Kastner mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

Der Stadtrat Edenkoben ehrt damit Persönlichkeiten, die auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichen oder sportlichem Gebiet zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger wirken oder gewirkt haben.

Bürgermeister Werner Kastner begrüßte, auch namens der 1. Stadtbeigeordneten Angelika Fesenmeyer sowie der Beigeordneten Helga Vogelgesang und Heiko Heymanns viele Gäste zu diesem Anlass. Besonders hieß er natürlich die Familie Herbert Schäfers, dessen Frau Martha und Kinder nebst Partnern willkommen.

Herbert Schäfer ist ein bescheidener Mensch und so hielt Werner Kastner seine Rede kurz.

„Sein Ding war schon immer, einfach anzupacken, wo es notwendig war – ohne groß darüber zu reden. Heute wollen wir –in der von Herbert Schäfer gewünschten Kürze- reden über all das, was er in den letzten knapp 5 Jahrzehnten angepackt und geleistet hat“, so Kastner.

Kastner beleuchtete das kommunalpolitischesWirken des Geehrten:
„Er war Gründungsmitglied der FWG, sowohl auf Stadt- wie auch auf Verbandsgemeindeebene.
Das war im Jahre 1970, also vor mehr als 40 Jahren. Herbert war von 1979 – 1984 und von 1989 bis 1994 Mitglied des Stadtrates; im VG-Rat hatte er von 2004 – 2009 Sitz und Stimme.

Ab 1994 bis zum Jahre 2014 –also 20 Jahre lang- hat er das wichtige Amt des 2. Beigeordneten begleitet, war zuständig für Weinbau, Landwirtschaft und Forsten also den Bauhof, das Friedhofswesen, die Städt. Grünanlagen, die Kinder-spielplätze und die Verwaltung / Verpachtung unbebaute städt. Grundstücke und über eine lange Zeit auch für die Sportstätten.

Bei diesen Geschäftsbereichen –allen voran Friedhof, Kinderspielplätze und Grünanlagen- gibt es (vorsichtig ausgedrückt) sehr viele „Bedenken und Anregungen“ seitens der Bürger.
Nicht anders ist es im Bereich Weinbau- und Forstwirtschaft, wo die Interessen und Wünsche der Winzer oder des Forstes oftmals sehr konträr sind zu den Vorstellungen oder auch dem Leistungsvermögen der Kommune.“

Herbert Schäfer habe die unterschiedlichsten Interessen abwägen und manchen schmerzvollen Spagat machen müssen, beim Versuch, allen Seiten gerecht zu werden.

„Wenn dies unmöglich war, hat Herbert Schäfer pflichtgemäß die Interessen der Stadt und damit der Allgemeinheit voran gestellt und sich dabei oft auch den Unmut seiner Berufskollegen eingehandelt“, sagte Kastner.

Trotzdem habe es auch  Herbert Schäfer nicht geschafft, es allen recht zu machen.
„Aber was er geschafft hat, ist, dass letztlich alle einverstanden waren, wie er entschieden, wie er gewirkt hat, weil alle gespürt haben, dass er alles tut, dass er sich fast zerreißt im Bemühen, es allen Recht zu machen. Was dabei herauskam, waren hervorragende Ergebnisse für alle Beteiligten“, so Kastner.

Es gab aber auch Dinge, die er nicht so gerne machte. „Es war ihm nichts zuviel – außer, wenn er eine Rede halten sollte“, witzelte der Bürgermeister.

„Trotz vieler Arbeit mit unseren städtischen Veranstaltungen, vornehmlich den Weinfesten, OWK, Mandelmeile oder Erlebnistag hatte er dabei immer viel Freude. Wann immer bei solchen Anlässen zu organisieren, anzupacken, aufzubauen, auszuschenken, aufzuräumen –und sogar Nachtwache zu halten- war, war er in seinem Element, immer im Wissen und der Überzeugung, dass solche Veranstaltungen, ob hier vor Ort oder in den Patenstädten, unverzichtbar sind in Bezug auf Tourismus und Weinbau bzw. Weinwirtschaft.“

Weinbau und Weinwirtschaft waren immer  Herbert Schäfers Triebfedern für sein kommunalpolitisches Engagement.

Kastner ging noch weiter zurück und erinnerte an die Zeit vor knapp 50 Jahren. Da war Schäfer für einige Jahre Vorsitzender der Jungwinzerschaft Edenkoben und damals Initiator für den Bau des ersten repräsentativen Weinprobierstandes in der Stadt.

Vorsitzender war er beim Weinbauverein Edenkoben, danach für einige Zeit Schriftführer und bis vor kurzem Rechner dieses Vereins.

„Als es darum ging, in Edenkoben die segensreiche Flurbereinigung zu starten, durch zu führen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, war er von 1973 bis 1980 stellvertretender und von 1980 bis 1995 Erster Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft – also 22 Jahre an vorderster Stelle in der Verantwortung; danach weitere 10 Jahre als Vorstandsmitglied tätig.
Von 1973 bis zum Jahre 2005 arbeitete er zudem aktiv im Vorstand der Aufbaugemeinschaft für ein gutes Gelingen der verschiedenen Flurbereinigungs-Verfahren“, erzählt Kastner.

Schäfer brachte sich als Mitglied des Aufsichtsrates von 1988 bis zum Jahre 2008 sowohl in der Oberhaardter Raiffeisenbank und nachfolgend in der Raiffeisenbank Gäu ein.
Auch bei der Weinwerbeorganisation Pfalzwein e.V. war er mehrere Jahre in verschiedenen Gremien aktiv.

Schäfer habe sich mit aller Kraft und sehr erfolgreich für die Stadt und seine Mitbürger eingesetzt, habe  maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung Edenkobens genommen, so Kastner.

Für Edenkoben standen Herbert Schäfer und Werner Kastner seit dem Jahr 1994 gemeinsam in der Verantwortung. Zunächst fünf  Jahre Beigeordnete gemeinsam mit Bürgermeister Franz Schmidt,
danach, ab 1999, war Herbert Schäfer 15 Jahre als 2. Beigeordneter im Einsatz.

„Wir haben in all den Jahren viel zusammen gemacht, viel gelacht, uns über vieles gefreut und über vieles geärgert, wir haben diskutiert, natürlich auch gestritten,  haben uns aber immer hervorragend verstanden.
Herbert Schäfer ist für mich so was wie der große Bruder“, sagt Kastner nachdenklich.

Der Stadtrat Edenkoben hatte in seiner Sitzung am 24. September einstimmig beschlossen, Herbert Schäfer für dessen großen Verdienst um die Stadt Edenkoben und den Weinbau die Ehrenbürgerwürde zu verleihen, die höchste Auszeichnung, die die Stadt Edenkoben zu vergeben hat.

„Die Ehrenbürgerschaft ist eine sehr seltene Ehrung, die bisher nur fünf Bürgern unserer Stadt zuteil wurde: Dem ehemaligen Bürgermeister Edenkobens, Karl-Heinz Lintz im Jahre 1964,
den ehemaligen Beigeordneten Richard Damm und Erwin Würfel sowie Dr. Ludwig Urschbach im Jahre 1996 und –im Mai 2010- dem langjährigen Bürgermeister unserer Stadt, Franz Schmidt“, so Kastner in seiner Laudatio.

Gewürdigt  wurde Schäfer auch durch Weinprinzessin Nina, Helmut Geißer, (für den Kreis SÜW), und VG-Bürgermeister Olaf Gouasé, der für die VG Edenkoben Grußworte sprach.

Herbert Schäfer war sehr gerührt, bedankte sich und betonte mehrmals, dass er eine so hohe Auszeichnung nicht verdient hätte.
Er habe alles sehr gerne und mit großer Selbstverständlichkeit getan, ohne die Erwartung, besonders gewürdigt zu werden. (desa)

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